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0562 - Mordnacht in Paris

0562 - Mordnacht in Paris

Titel: 0562 - Mordnacht in Paris
Autoren: Jason Dark
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entsprechenden Beweise?«
    »Ich muß mich darauf verlassen, was in dem Buch gestanden hat.«
    »Was stand dort? Hast du es mitgebracht?«
    »Ja.«
    »Wenigstens etwas«, stöhnte ich. »Du trägst es sicherlich nicht bei dir – oder?«
    »Nein, das nicht.«
    »Dann sag uns wenigstens«, meinte Suko, »was du von dem Text noch behalten hast.«
    »Es ist nicht viel«, gab Lady Sarah zu. »Die beiden Geschwister waren wie Feuer und Wasser. Er tendierte zu den wahren Aufgaben der Templer her, sie aber dachte nur an Baphometh. Manon soll eine seiner großen Dienerinnen und ihm hörig gewesen sein. Sie hat für ihn alles getan. Sie hat Macht besessen und Beziehungen geknüpft. Sie kannte mächtige, einflußreiche Persönlichkeiten, unter anderem auch den König von Frankreich. Ihr Einfluß reichte weit.«
    »Wie ist sie gestorben?« wollte ich wissen.
    Lady Sarah hob die Schultern. »Schrecklich.«
    Ich lachte. »Das ist keine Antwort.«
    »Gut, ihr Tod liegt im dunkeln. Sie muß auf geheimnisvolle Art und Weise ums Leben gekommen sein. Eine Tochter der Hölle, eine Schwester des Bösen, John.«
    »Hatte sie auch mit dem Dunklen Gral zu tun gehabt?« erkundigte ich mich.
    »Es wurde erwähnt, allerdings mehr spekuliert. Wenn das Buch recht behält, muß sie sogar Peter von Aumont gekannt haben, den großen Templerritter, der ebenfalls über den Dunklen Gral informiert war. Mehr kann ich auch nicht sagen.«
    »Es reicht schon.« Ich wischte über meine Stirn und leuchtete noch einmal die Buchstaben an. »Da hast du uns wirklich eine Überraschung bereitet. Wäre dir der Killer nicht in die Quere gekommen, hättest du uns nicht Bescheid gesagt.«
    »Nein, John, nein.« Sie hob wie warnend den Zeigefinger. »So darfst du das nicht sehen. Ich hätte euch schon Bescheid gegeben, darauf kannst du dich verlassen.«
    »Wann?«
    »Ich wollte doch erst schauen, ob ich mich nicht geirrt hatte. Auch das Buch ist eigentlich kein Beweis. Du weißt selbst, wie geduldig Papier ist. Ich mußte einfach auf Nummer Sicher gehen. Dann hätten wir es gemeinsam geschafft.«
    Ich lachte leise. »Was bleibt uns auch anderes übrig, als dir zu glauben.«
    »Stimmt.«
    »Aber ich mag deine Alleingänge nicht, Sarah. Wie oft hast du dich durch sie in Gefahr gebracht?« Dann winkte ich ab. »Ehrlich gesagt, bei dir sind Hopfen und Malz verloren.«
    Als Suko nickte, mußte ich grinsen. Mein Freund schaute gleichzeitig auf die Uhr. »Ich finde ja, daß wir wieder zurück zum Hotel gehen sollten.«
    »Und dann?«
    »Das Buch.«
    »Wir können ja wieder herkommen«, sagte die Horror-Oma.
    »Wahrscheinlich müssen wir es sogar.«
    »Weshalb?«
    »Wenn mit dem Tod dieser Manon de Valois etwas nicht stimmt, kann uns das Grab vielleicht eine Auskunft geben.«
    »Aber nur, wenn wir es öffnen«, sagte Suko.
    »Das versteht sich.«
    Davon war ich nicht begeistert. Ich ärgerte mich jedoch, daß ich den Dunklen Gral nicht bei mir trug. Vielleicht hätte er mir Auskünfte über Manon de Valois geben können. So mußten wir uns etwas anderes einfallen lassen. Möglicherweise brachte uns eben das geheimnisvolle Buch auf die Spur.
    Lady Sarah sah, daß ich sie anschaute. »Was hast du, John? Woran denkst du?«
    »An dich und daran, daß du die Gabe hast, immer wieder in magische Fettnäpfchen zu treten.«
    Sie hob die Schultern. »Das ist nun mal mein Schicksal, John.«
    »So sieht es aus.«
    Ich ging an Suko und Sarah vorbei, ohne dem Grab noch einen Blick zu gönnen. Der hohe, kantige und dunkle Stein verschwamm auch in der einsetzenden Dunkelheit des späten Nachmittags.
    »Da wäre ja noch etwas«, sagte Lady Sarah.
    »Was denn jetzt?« Ich spürte, wie sich die Haut auf meinem Rücken spannte.
    »Jane Collins, John. Sie wollte auf Mördersuche gehen, und ich frage mich, wie es ihr ergangen sein mag…«
    ***
    Schlecht, sehr schlecht war es Jane Collins ergangen. Nicht allein auf das Magendrücken zurückzuführen, das sie quälte, als sie wieder erwachte, es gab auch andere Dinge, die sie ungemein störten. Jane hatte nämlich festgestellt, daß es ihr nicht mehr möglich war, sich zu bewegen. Es war kalt, sie lag auf dem Rücken, Arme und Beine von sich gestreckt, wobei ihre Arme über die Schultern hinweg nach hinten ragten und die Handgelenke mit rohen Stricken irgendwo festgebunden waren.
    Das gleiche war mit den Fußgelenken geschehen. Wenn sie versuchte, die Muskeln zu spannen, hatte sie den Eindruck, als würde sie auseinandergerissen.
    Sie lag auf dem
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