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0562 - Mordnacht in Paris

0562 - Mordnacht in Paris

Titel: 0562 - Mordnacht in Paris
Autoren: Jason Dark
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Sie konnten nicht besiegt werden, falls man nicht die nötigen Waffen in den Händen hielt.
    Wie die Silberkugel-Astra.
    Jane hielt ihn unter Kontrolle und sich selbst ebenfalls. Nur nicht durch ein Zucken etwas von dem Vorhaben verraten, das wäre letztendlich noch fatal gewesen.
    Der Bucklige bewegte sich.
    Es war schon seltsam, wie er seine Finger krümmte, Fäuste entstehen ließ, ein Zucken durch seine Arme rann, das erst in Höhe der knochig wirkenden Schultern aufhörte. Der Eindringling sonderte einen widerlichen Gestank ab. Eine Mischung aus Moder und Kloakengestank. Nun wußte sie auch, wo sich der Killer versteckt gehalten hatte.
    Er war noch sehr arrogant, krümmte einen Zeigefinger, der wegen der dünnen, bleichen Haut etwas Skelettartiges besaß, und winkte sie damit heran. »Komm her, Süße. Komm zu mir.«
    »Nein!« keuchte Jane.
    »Dann hole ich dich. Und wie gesagt, schreien hat keinen Sinn. Zudem bin ich unbesiegbar.«
    Er sprang.
    Jane hatte damit gerechnet und überraschte den Zombie, als sie sich schwungvoll nach rechts warf, auf dem Bett landete und nach ihrer Handtasche griff.
    Beim ersten Versuch rutschte die Hand am Außenleder ab. Sie mußte nachfassen, bekam sie jetzt zwischen die Hände und rollte sich mit zwei, drei Bewegungen quer über das Bett, so daß sie an der äußeren Kante zu Boden prallte.
    Jane hörte ihn.
    Der Bucklige gab unartikulierte Geräusche ab. Vielleicht ein Zeichen seiner Wut oder des Hasses darüber, daß er die Frau bei der ersten Attacke nicht hatte erwischen können.
    Jane lag auf dem Rücken, die Tasche hatte sie aufgeklappt, ihre Hand in das Innere geschoben.
    Die kleine Astra-Pistole war leider etwas in die Enge gerutscht, so verlor sie wertvolle Zeit.
    Sie bekam sie trotzdem zwischen die Finger, riß die Hand hervor, als der Schatten über sie fiel.
    Der Bucklige hockte auf dem Bett. Sogar sehr nahe der Kante, und seine Arme schienen aus Gummi zu bestehen, als er sie vorstreckte und zugriff. Er hatte zielsicher zugefaßt. Bevor Jane Collins die Mündung der Waffe in seine Richtung drehen konnte, umspannten die kalten Totenklauen ihr Handgelenk und drückten es zur Seite.
    In einem Reflex drückte Jane ab. Die Kugel jagte neben der Tür in die Wand, dann brüllte die Detektivin vor Schmerz auf, weil man ihr das Handgelenk verdreht hatte.
    Die Pistole rutschte aus ihren Fingern. Hätte sie die Waffe länger festgehalten, wäre ihr Gelenk wohl gebrochen worden.
    Der Bucklige ließ sich fallen und landete mit angezogenen Knien auf dem Körper der Detektivin.
    Der plötzliche Druck preßte Jane die Luft aus den Lungen. Sie wollte atmen und brachte nur ein Würgen zustande.
    Beide Hände des Buckligen verkrallten sich in Janes Haar; es wurde brutal.
    Sie konnte sich nicht mehr wehren, die Schmerzen jagten durch ihren Schädel, verdichteten sich zu regelrechten Detonationen, wobei die letzte so schlimm war, daß sie Jane Collins in den tiefen Tunnel der Bewußtlosigkeit riß.
    Bewegungslos blieb sie liegen.
    Quasimodo war zufrieden, was sein satt klingendes Grunzen anzeigte. Er stand auf und grinste breit. Das siebte Opfer war ihm sicher. Die Frau konnte nicht mehr weg.
    Er drehte sich um, als das Telefon schrillte. Sehr bedächtig hob er ab und hörte Cillys zitternde Stimme. »Was ist geschehen? Ist alles in Ordnung? Ich hörte einen Schuß.«
    Er lachte. »Ja, es ist alles klar. Ich habe sie. Ich habe mein siebtes Opfer.«
    Cilly schwieg. Die folgende Frage fiel ihr schwer. »Ist sie… ist sie tot?«
    »Nein, aber sie wird sterben. Meine besondere Methode muß ich bei ihr anwenden, das ist Vorschrift.«
    »Gut und jetzt?«
    »Du weißt, was du zu tun hast, Cilly. Komm hoch und bringe das Totenhemd mit. Ich will es ihr überstreifen, denn auf dem weißen Stoff sehe ich das Blut besser.« Er lachte furchtbar und tanzte von einem Bein auf das andere, bevor er auflegte.
    Wie ein mordgieriger Teufel schlich er durch das Zimmer, sein Blick wechselte dabei zwischen der bewußtlosen Jane und der Tür hin und her. Was hatte sich alles in den vergangenen zwölf Monaten geändert? Unheimlich viel. Aus dem Geächteten oder Verspotteten war eine mörderische Institution geworden, vor der Montmartre zitterte. Sie alle fürchteten ihn, ob Männer ob Frauen, und sie würden in der Zukunft noch viel mehr von ihm hören.
    Er wartete auf Cilly, die sich ziemlich viel Zeit ließ, was ihm auch nicht paßte.
    Endlich hörte er Schritte, die vor der Tür verstummten. Das Klopfen
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