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0562 - Die Zeit der Reptilien

0562 - Die Zeit der Reptilien

Titel: 0562 - Die Zeit der Reptilien
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sagte Zamorra.
    Er sah Nicole an.
    »Alles klar?«
    Sie nickte.
    An Zamorras Finger steckte der Zeitring. Der mit dem roten Stein, der in die Vergangenheit führte. Es gab auch noch einen Zeitring für die Zukunft. Aber den setzte Zamorra nur sehr wohldosiert ein - niemals, um die Zukunft zu erkunden, die noch vor ihm lag. Allenfalls, um aus einer Epoche der Vergangenheit wieder in seine Zeit zurückzukommen… und auch das barg Probleme in sich.
    Zeitspuren wurden geöffnet, Tore, Wege, die wieder geschlossen werden mußten. Geschlossen durch eine Umkehrung des Vorganges.
    Wenn Zamorra mit dem Vergangenheitsring ins alte Ägypten ging, wurde ein Weg geöffnet. Kehrte er mit demselben Ring zurück, schloß sich dieses Zeittor wieder. Nahm er statt dessen aber den Zukunftsring, öffnete er von der Vergangenheit aus einen zweiten Weg, ohne daß der erste geschlossen wurde -und es gab gleich zwei Brüche im RaumZeitgefüge.
    Zamorra begann den Ring zu drehen.
    Gleichzeitig zitierte er Merlins Machtspruch. Den uralten Zauber, der mehr zu bewegen vermochte, als mancher meinte.
    »Anal’h natrac’h - ut vas bethat -doc’h nyell yenn vvé…«
    Dreimal mußte die magische Handlung vollzogen werden, dreimal wurde der Zauber genannt.
    Zamorra drehte wieder am Ring, während Nicole ihn berührte und mit dem Körperkontakt die Verbindung zwischen ihnen herstellte, die selbst die Magie nicht trennen konnte.
    Sie flüsterte die Zauberworte Merlins mit.
    »Anal’h natrac’h - ut vas bethat -doc’h nyell yenn vvé - Anal’h natrac’h -ut vas bethat - doc’h nyell yenn vvé…«
    Und beide gab es im Ägypten des Jahres 1995 nicht mehr.
    Im Hotelzimmer war Sid Amos allein…
    ***
    Theben, zur Zeit König Kamoses:
    Khachkaht hielt den blauen Sternenstein in der Hand. Einen Stein ähnlich jenem, den Menem-Set hatte stehlen wollen in der Nacht, als er von Sobek überrascht worden war.
    Einen Stein, der schier unendliche Macht verlieh.
    Aber sie würden auch Macht benötigen, sehr viel Macht.
    Er, Chrakk, Dhakkar und Tharrokk von den Sümpfen.
    Sie wollten eine Welt zerstören!
    Und eine andere festigen!
    Deshalb waren sie hier.
    Ihre Magie war die von Titanen. Wenn sie sie anwandten, stritten selbst Götter vergebens gegen sie an. Aber mit dem Sternenstein in ihren Händen waren sie unbesiegbar!
    Sie hätten allein mit ihm schon alles verändern können, was es zu verändern gab. Aber sie benötigten viel mehr Sicherheit. Denn sie vier kamen nicht nur aus einer anderen Welt, sondern auch aus einer anderen Zeit.
    Die Priester der Kälte hatten errechnet, daß dies der geeignete Zeitpunkt war, die große Veränderung einzuleiten - nachträglich den Lauf der Welten zu manipulieren, Doch sie mußten vorsichtig sein. Sie mußten damit rechnen, daß ihr Vorgehen auffiel, daß sie beobachtet wurden.
    Deshalb war es nicht ratsam, die Magie in ihrer ganzen Stärke zu nutzen, die den vier Priestern zur Verfügung stand. Besser war es, die Menschen dieses Planeten für sie arbeiten zu lassen.
    Wenn der Pharao ermordet wurde, gerade jetzt, da er die fremden Eroberer verjagt hatte, die ein Jahrhundert lang das Land am großen Fluß beherrscht hatten… jetzt, da er begann, aus den beiden Regionen Ägyptens ein neues Reich zu schmieden - es würde zum Chaos kommen!
    Alles, was Kamose begann, würde im Chaos enden, wenn er vor seiner Zeit starb.
    Wenn es ihn nicht mehr gab, bevor er sein Werk vollenden konnte…
    Und die Schuld würde man den Fremden geben, den hekauchasut. Der Mord am Pharao würde Ägypten mobilisieren, es würde zu einem Krieg kommen, in dem die gesamte Zivilisation zwischen Nil und Zweiströme-Land versank.
    Das hatte weitreichende Einflüsse auf die weitere Entwicklung der ganzen Welt! Sie würde sich verlangsamen, für Jahrhunderte stagnieren.
    Und durch die Zeitkorrektur würde sich der Entropiewert des Säuger-Planeten vergrößern, die Waage aber für ihre eigene Welt ausschlagen.
    Tharrokk von den Sümpfen hatte es vorhergesagt.
    Deshalb waren sie um tausend Jahre in die Vergangenheit gereist und hatten den Übertritt in die Welt der Säuger gewagt.
    Und sie hatten einen gefunden, der ihr Werkzeug sein würde. Der das Chaos durch den Mord an Kamose einleiten mußte.
    Khachkaht lachte leise; es klang meckernd und fast bellend wie bei einem Krokodil.
    Den mächtigen Sternenstein in den Händen, wandte er sich dem Fenster zu. Von seinem geräumigen Zimmer im Palast des Königs aus hatte er einen weiten Blick über den
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