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0562 - Die Zeit der Reptilien

0562 - Die Zeit der Reptilien

Titel: 0562 - Die Zeit der Reptilien
Autoren: Werner Kurt Giesa
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betrachtete Menem-Set die Klinge an einem verschwiegenen Ort, an welchem er ungestört war.
    Das Blut war inzwischen getrocknet, so daß es krustig abplatzte, wenn er es mit den Fingern berührte. Es war nicht schwärzlich rot wie das eines Menschen - sondern eher grünlich!
    Das Blut eines Gottes!
    Und das andere, was daran hing, war eine bräunlichgrüne Schuppe!
    Menem-Set schluckte. Er verstand jetzt noch weniger als zuvor, weshalb er noch in König Kamoses Reich lebte und nicht dem Osiris untertan geworden war.
    Er hatte getan, was sich nicht einmal ein Wahnsinniger im Rausch der Tollkirsche getraute - er hatte den Gott Sobek mit seinem Messer verletzt!
    Warum hatte der Gott ihm das Leben geschenkt?
    Du hast Mut. Wer bist du, kleines Menschlein?
    ***
    Etwa 65 Millionen Jahre zuvor, vielleicht sogar noch etwas früher, umkreisten zwölf superschnelle Raumkreuzer und ein Sternenschiff eine graubraun schimmernde Planetenkugel. Wolkenschleier zogen sich durch die Atmosphäre, legten hier und da düstergrüne Landmassen frei und blaue Ozeane.
    Ein großer Teil des Planeten war von Wasser bedeckt. An den Polen glänzten recht kleine Eiskappen…
    In der Lenkzentrale des Sternenschiffes saßen schwarzgekleidete Cyborgs vor Kontrollpulten. Ein hausgroßer Plasmabildschirm, in verschiedene Sektoren aufgeteilt, zeigte den Planeten und die Kreuzer, die ihn auf stabilen Umlaufbahnen umrundeten.
    Ein rothaariger Alpha in schmuckloser Uniform, an der lediglich sein Rangabzeichen auffiel, saß im erhöht installierten Kommandantensessel. Die exponierte Position, drei Meter hoch auf einem schwebenden Podium, erlaubte ihm die perfekte Übersicht über sämtliche Einrichtungen der Lenkzentrale. Sie war fast so groß wie eine Kampfarena auf dem Kristallplaneten, doch wenn es erforderlich war, konnte der Alpha sein schwebendes Podium an jeden Punkt der Zentrale steuern, um selbst eingreifen zu können.
    Aber es war noch nie erforderlich gewesen.
    Neben ihm schob sich ein metallischgrauer Ring von etwa drei Metern Durchmesser aus dem Boden und schwenkte hoch. Ein starkes Energiefeld leuchtete darin auf. Überschlagsblitze knisterten.
    Im nächsten Moment verstofflichte sich eine hochgewachsene Gestalt und trat aus dem Ring hervor.
    Der Mann, der einen silbernen Overall und einen dunkelblauen Umhang trug, hob die schwarz behandschuhte Hand.
    »Bereitschaft halten«, befahl er. Die Stimme war künstlich, von einem Vocoder erzeugt.
    Der Ring des Materie-Transmitters klappte nicht wieder zurück, um wie vorgesehen fugenlos mit dem Boden der Schwebeplattform zu verschmelzen. Er blieb aufgerichtet stehen, und das Energiefeld knisterte immer noch.
    »Daran muß noch dringend gearbeitet werden, Eure Erhabenheit«, sprach der Alpha. »Es überrascht mich, daß Ihr Euch tatsächlich dieser Technologie anvertraut. Sie ist noch durchaus verbesserungswürdig. Trotzdem, willkommen an Bord, Herr.«
    »Eines Tages werden wir fast nur noch mit dieser Technik reisen - von Stern zu Stern!« knarrte die Vocoder-Stimme des ERHABENEN. »Dann werden wir Raumschiffe nur noch benötigen, um die Materiesender zu anderen Welten zu bringen, damit sie dort installiert werden können, und uns so andere Sternenvölker untertan zu machen.«
    Der Alpha lächelte. »Verzeiht, Eure Erhabenheit. Aber mir wird diese Technik immer suspekt bleiben. Ich ziehe es vor, einen schnellen Kreuzer oder dieses Sternenschiff durch den Hyperspace zu jagen. Dann weiß ich, daß wir das Ziel wirklich erreichen, solange die Kristalle den Antrieb mit Energie versorgen. Doch bei diesen Transmittern… Ich befürchte, daß ich einmal zwar ordnungsgemäß entstofflicht, aber nicht wieder richtig zusammengesetzt werde. Wißt Ihr, ich möchte ungern als Amöbe oder ralysischer Grumpflurch den Zielring verlassen. Oder gar als eine nicht mehr lebensfähige Verklumpung von unstrukturierten Zellformationen.«
    »Aus Ihnen wird allenfalls eine Panzerhornschrexe«, gab der ERHABENE sarkastisch zurück. »Statusbericht.«
    »Ort: Galaktischer Randbereich, Spiralarm zwo-strich-a, System Helios, dritter Planet Gaia, zwei Monde. Zeit: 65 Millionen planetare Umläufe konstant temporär negativ. Vorbereitungen für Experiment Weltenschöpfung Götterwind unmittelbar vor dem Abschluß. Die Berechnungen sind beendet. Die Dhyarra-Techniker haben ihre Bereitschaft signalisiert. Sie warten praktisch nur noch auf Euch.«
    »Was ist mit Kronos?« fragte der ERHABENE.
    »Er befindet sich noch auf Gaia.«
    »Er
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