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0562 - Die Zeit der Reptilien

0562 - Die Zeit der Reptilien

Titel: 0562 - Die Zeit der Reptilien
Autoren: Werner Kurt Giesa
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binn isch dasch! Aahaarrrgghicks!«
    »O nein«, seufzte Mostache. »Ich sollte auch in Ohnmacht fallen wie meine Frau. Besser ist das.«
    »Du bleibst wach!« drohte Zamorra. »Oder ich wecke dich mit einem Eimer Wasser! Wieso hast du den Kleinen dermaßen unter Alkohol gesetzt?«
    »Ich bin unschuldig!« beteuerte der Wirt.
    Goadec wies mit ausgestrecktem Arm auf den Mann, der still und unbeachtet am »Montagne-Tisch« saß.
    »Der da hat die Sauforgie bestellt und bezahlt«, sagte er.
    Da endlich registrierten Zamorra und seine Gefährtin den stillen Gast. »Asmodis!« stieß Nicole hervor.
    Und Fooly begann zu singen.
    Genauer gesagt, er hielt es vermutlich für Gesang. Sein Publikum war eher der Ansicht, er sei besser als Feuerwehrsirene geeignet denn als Sänger.
    »Sympathy for the Devil«, grölte er und fiel noch vor dem Ende der ersten Strophe wieder um.
    Was wohl auch besser war.
    ***
    Etwa 65 Millionen Jahre zuvor:
    Kronos heftete die Waffe wieder an die große Magnetfläche seines Gürtels.
    »Wie ich schon sagte - niemand hat es gehört, Iyahve. Wie wäre es, wenn Ihr jetzt mich zum Befehlshaber über diesen Spiralarm der Galaxis machtet? Oder gebt mir wenigstens dieses Sternenschiff.«
    »Überreizen Sie Ihr Spiel nicht, Kronos«, warnte der ERHABENE.
    »Oh, sicher nicht, Euer Erhabenheit.« Kronos neigte spöttisch grinsend den Kopf. »Kann die Weltenschöpfung Götterwind jetzt beginnen?«
    »Nicht, solange Ihr Transmitter noch auf Gaia steht.«
    »Schon gut, ich kehre noch einmal zurück und werde die Selbstzerstörungsschaltung aktivieren. Wie ist es anschließend mit dem Kommando über dieses Schiff, Iyahve?«
    »Sie können froh sein, daß Sie den Befehl über die Kreuzerflotte haben.«
    »Wie wäre es dann wenigstens mit einer Beförderung?« Kronos grinste und deutete auf die leere Uniform. Nur sie war zurückgeblieben, als sich der Körper des Alpha auflöste und hinüberging. Einzig der große Brandfleck im Brustbereich deutete darauf hin, daß hier Leben mit einer überschweren Strahlwaffe gemordet worden war. »Wie es aussieht, ist gerade eine Planstelle frei geworden.«
    »Gehen Sie, und zerstören Sie den Gaia-Transmitter. Ich mag Ihre Eigenmächtigkeiten nicht, Beta.«
    Kronos grinste.
    »Es gab eine Zeit, da wart Ihr davon begeistert«, sagte er. »Vergeßt nicht, wer Euch den Rücken freigehalten hat, als Ihr ERHABENER wurdet.«
    »Es reicht jetzt«, sagte Ghot Iyahve gefährlich ruhig. »Befolgen Sie meine Anweisungen, Beta Kronos.«
    Kronos setzte die Atemmaske wieder auf. Er beugte sich über das kleine Steuerpult, stellte den Transmitter-Ring um auf Senden, schritt hindurch und war im nächsten Moment aus dem Sternenschiff verschwunden. Jetzt mußte er sich unten auf Gaia befinden.
    Das zumindest nahm der ERHABENE an. Er verzichtete darauf, die Einstellung des Transmitters zu kontrollieren. Und als eine Kontrolle anzeigte, daß die Verbindung gelöscht wurde, ging er davon aus, daß es den Transmitter auf dem urweltlichen Experimentalplaneten Gaia nicht mehr gab.
    In der Tat meldete sich nur wenig später Kronos von seinem Flaggschiff aus.
    »Ich bin in Sicherheit, Euer Erhabenheit«, teilte er mit.
    »Dann beginnt das Experiment jetzt -minus tausend.«
    Der Countdown lief an.
    999…
    998…
    997…
    Kronos meldete sich noch einmal.
    »Der zweite Mond macht mir Sorgen«, warnte er. »Seine Umlaufbahn ist instabil. Ich befurchte, daß das Experiment ihn endgültig aus seinem Gaia-Orbit wirft. Es besteht Gefahr, daß er auf Gaia abstürzt.«
    »Wir werden sehen«, wies der ERHABENE die Warnung zurück. Er sah in dem vergleichsweise winzigen zweiten Mond keine Bedrohung - weder für den Planeten an sich noch für den Plan. Wenn der erste, der große Mond, seine Bahn verließ, wäre das vernichtend. Immerhin betrug seine Größe annähernd ein Viertel des Planeten, den er umkreiste - und auch wenn seine Masse wesentlich lockerer war, besaß er immerhin ein Sechstel der Gaia-Schwerkraft.
    Der zweite Mond dagegen war vernachlässigbar klein, hatte nur ein paar Kilometer Durchmesser. Zunächst hatten die Ewigen ihn für einen Asteroiden gehalten, der eher zufällig in den planetaren Bereich gelangt war. Dafür sprach auch die ein wenig instabile Umlaufbahn, die Kronos jetzt bemängelte.
    Hinzu kam, daß es diesen Mini-Mond in der Gegenwart nicht gab. Irgendwann in den dazwischenliegenden 65 Millionen Jahren mußte er sich also von Gaia gelöst haben, um in Weltraumtiefen zu verschwinden
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