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0562 - Die Zeit der Reptilien

0562 - Die Zeit der Reptilien

Titel: 0562 - Die Zeit der Reptilien
Autoren: Werner Kurt Giesa
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anrufen.« Er griff unter seine Jacke und zog ein flaches Handy hervor, das er über den Tisch zu Zamorra schob.
    »Wäre nicht das schlechteste«, meinte Nicole. »Dann kann sich William herumplagen, dieses schnarchende kleine Ungeheuer zum Château zurückzubringen. Ich möchte mir diesen Kraftakt nicht unbedingt an tun.«
    »William allein wird es auch nicht schaffen. Der fette Bursche wiegt über zwei Zentner.«
    »Du kannst ihm ja helfen«, schlug Nicole vor. »Oder noch besser: Assi hilft ihm. Schließlich hat er ja dafür gesorgt, daß Fooly sich vollaufen lassen konnte.«
    Sid Amos verzog das Gesicht. »Hast du noch mehr solcher schlechten Ideen auf Lager?«
    »Willst du sie hören?« bot Nicole an. Der Ex-Teufel winkte ab. »Ich fürchte, es würde mir den Tag verderben.« Zamorra tippte derweil die Rufnummer des Châteaus ein. Raffael Bois meldete sich, der gute Geist des Hauses. Zamorra machte es kurz.
    »Bitten Sie William, daß er ins Dorf kommt und sein Mündel abholt. Fooly ist alkohol- und schlaftrunken. Außerdem schnarcht er unerträglich laut.«
    »Ich werde es William ausrichten«, versicherte Raffael.
    Zamorra gab das Telefönchen an Sid Amos zurück.
    Derweil servierte Mostache die Getränke. Er stolperte dabei zunächst über den ausgestreckten und matt zuckenden Schweif des Jungdrachen - und anschließend über etwas anderes, das ihm dünn und unscheinbar im Wege war.
    Dabei zupfte wieder etwas an Nicoles Strickkleid.
    Aber Mostache schaffte es, das Tablett mit den Getränken dennoch sicher zu balancieren und auf dem Tisch abzusetzen. Ein frisches Bier für den Ex-Teufel, Wein für Zamorra und Baileys für Nicole, wie gewünscht.
    »Mal ganz im Ernst, Zamorra«, sagte Mostache leise. »Über dieses Chaos werden wir uns noch einmal unterhalten. Ich gönne ja jedem seinen Spaß, auch diesen Bauerngemütern, die das alles noch wahnsinnig lustig fanden«, er deutete auf die anderen Gäste im Hintergrund. »Aber was zuviel ist, ist zuviel. Entweder bringst du dieser Bestie Manieren bei, oder ich erschieße sie, wenn sie mir wieder zu nahe kommt. Ich fand die Show, die dieser geflügelte Fettkloß abgezogen hat, nämlich gar nicht lustig. Und meine Frau auch nicht.«
    »Der Schaden wird beglichen, ganz gleich, von wem, und meinen nächsten Geburtstag feiere ich bei dir - so teuer wie möglich, damit du auch was dran verdienst.«
    Mostache verzog das Gesicht. »Du feierst doch nie deinen Geburtstag. Immer diese leeren Versprechungen…«
    Er verschwand wieder in Richtung Theke, stolperte dabei zunächst über etwas, das ihm dünn und unscheinbar im Wege war, wobei es abermals an Nicoles Kleid zupfte, und dann über den ausgestreckten und matt zuckenden Schweif des Jungdrachen, fing sich aber auch diesmal rechtzeitig.
    »Wird Zeit, daß dieses versoffene Biest hier verschwindet«, grummelte er.
    Die anderen Gäste grinsten. Daß ein Drache hereinspaziert war und jetzt dem Wirt im Wege herumlag, erstaunte sie nicht einmal sonderlich. Im Dorf war man so allerlei gewöhnt, was Château Montagne und seine Bewohner anging.
    Fooly stellte sein Schnarchen ein. Er öffnete wieder die großen runden Augen, die ein wenig verdreht und verschleiert wirkten. Er rülpste mitleiderweckend, und eine dunkle Rauchwolke entstand vor Nüstern und Maul.
    Er versuchte sich aufzurichten, schaffte es aber nicht so recht. So stützte er sich auf seine Arme und stöhnte. Ein dezentes »Hicks« entfloh seinem kantigen Drachenmaul.
    Sid Amos trank Zamorra und seiner Begleiterin zu. »Mostache hat mir übrigens eine Arbeit abgenommen«, verriet er. »Wenn er es nicht getan hätte, hätte ich euch angerufen und hergebeten.«
    »Weshalb?« fragte Nicole mißtrauisch.
    Amos deutete auf den Dämonenjäger.
    »Weil dein Typ gebraucht wird«, verkündete er. »Und zwar recht dringend. Du mußt Kamose retten!«
    ***
    Etwa 65 Millionen Jahre zuvor:
    Kronos hatte den Gaia-Transmitter nicht zerstört, sondern war direkt auf sein Flaggschiff zurückgekehrt. Er kannte Iyahve nur zu gut und wußte, daß dieser nicht kontrollieren würde, was Kronos getan hatte. Iyahve war der ERHABENE, er besaß die absolute Macht über die DYNASTIE DER EWIGEN. Und doch war er nicht viel mehr als eine Marionette in Kronos’ Händen.
    Kronos hatte dafür gesorgt, daß der Iyahve zum Alpha aufsteigen konnte! Er hatte mitgeholfen beim Zweikampf Iyahve gegen den vorherigen ERHABENEN! Und ohne Kronos wäre Iyahve niemals an die Spitze der Dynastie gelangt!
    Und
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