Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
056 - Der Banknotenfälscher

056 - Der Banknotenfälscher

Titel: 056 - Der Banknotenfälscher
Autoren: Edgar Wallace
Vom Netzwerk:
bis zum Halse. Was sollte das alles?
    Die Männer schienen leise miteinander zu beraten, in einem von ihnen glaubte sie Rouper zu erkennen. Plötzlich krachten knapp hintereinander zwei Schüsse. Jemand im Hause hatte geschossen, und Peter befand sich darin!
    Jetzt versuchte Bourke anscheinend, in das Haus zu gelangen, aber im gleichen Augenblick flog das Tor auf, und eine hysterisch kreischende Frau rannte mitten in den Knäuel von Männern hinein.
    Es war Mrs. Anderson. Jane lief außer Sichtweite der Polizeibeamten über die Straße zu ihrem wartenden Taxi, aber offenbar hatte den Chauffeur die Neugierde in die Nähe des Hauses gelockt. Es blieb ihr nichts anderes übrig als seine Rückkehr abzuwarten, und voller Unruhe sah sie sich nach einem Platz um, wo sie sich vor Bourke verbergen konnte. Eine enge, gepflasterte Seitengasse, die anscheinend zu einem Hinterhof des Bürogebäudes führte, schien ihr Zuflucht bieten zu können. Gerade hatte Jane sich dahin zurückgezogen, als sie das Hupen eines Autos hinter sich hörte. Sie drehte sich um und hatte gerade noch Zeit, sich an die Wand zu drücken, als auch schon ein aus dem Hof kommender Wagen an ihr vorbeiraste. Sie konnte den Fahrer deutlich erkennen: Es war ein glattrasierter Mann mit einer Tonpfeife zwischen den Zähnen. Doch dann fiel ihr Blick auf das Gesicht neben ihm.
    Es war Peter! Sekundenlang starrte die junge Frau wie versteinert in die Augen ihres Gatten.
    »Peter!« schrie sie auf.
    Er aber wandte sich rasch ab. Und ehe sie noch zur Besinnung kam, war das Auto schon um die Ecke gebogen und außer Sicht. Sie starrte ihm noch immer nach, als ihr Taxifahrer zurückkam.
    »Es hat einen Skandal in diesem Haus gegeben, Miss«, berichtete er völlig außer sich. »Angeblich ist jemand erschossen worden.«
    Sie nickte. »Fahren Sie mich nach Hause«, sagte sie schließlich Bourke stieg als erster die enge Treppe hinauf. Er hielt sich nur kurz damit auf, das allgemein zugängliche Büro Blonbergs im dritten Stockwerk zu durchsuchen, und machte sich dann auf den Weg zu den darüber gelegenen geheimen Räumen, deren Vorhandensein er schon lange vermutet hatte.
    Dem Vorzimmer widmete er nur einen kurzen Blick, dann stürzte er sich durch den blendenden Lichtkegel gegen die Wand aus Drahtgeflecht. Mit seinem Taschenmesser schnitt er ein Loch in das feinmaschige Netz, um einen Halt für seine Hand zu finden, dann hängte er sich mit seinem ganzen Gewicht daran, bis das Geflecht von der Deckenleiste abriß.
    Bourke stieß den Tisch zur Seite und fand hinter dem Drahtnetz einen zweiten Tisch stehen, der Kante an Kante an den anderen herangeschoben war. Bourke drehte die starke Handlampe mit Reflektor um und ließ den Scheinwerfer durch das Zimmer schweifen.
    Auf einer Wandbank hockte ein Mann in vorgebeugter Stellung. Sein Kopf hing zwischen den Knien herab, die Arme waren auf den Boden gestützt, als sollten sie ihn am Fallen hindern. Der Chefinspektor hob den Mann an den Schultern empor, dabei fiel sein Kopf nach hinten: Bourke sah in das leblose Antlitz des Arztes Dr. Donald Wells.
    »Hm! Das dachte ich mir!« murmelte Bourke.
    Mit Hilfe eines anderen Mannes hob er den Leichnam von der Bank, suchte die Mauer dahinter ab und fand einen Knopf, auf den er einen Finger preßte. Sofort sprang eine kleine Tür auf, und Bourke sah die Kabine eines kleinen Aufzugs hinter sich, gerade groß genug, um zwei Personen zu fassen.
    »Schicken Sie sofort nach dem Polizeiarzt. Übrigens, Rouper, Sie haben doch wohl im Hinterhof Posten aufgestellt?«
    Rouper fuhr erschrocken zusammen.
    »Ja, Sir«, log er und nahm sich vor, bei der ersten Gelegenheit davonzuschlüpfen und sein Versäumnis wiedergutzumachen.
    Diese Gelegenheit ergab sich, als Bourke den Aufzug betrat und auf einen der zwei Schaltknöpfe drückte, die darin angebracht waren. Der Aufzug setzte sich rasch in Bewegung und fuhr mit großer Schnelligkeit abwärts bis in einen Raum hinunter, der nach Bourkes Schätzung im Keller liegen mußte.
    Er öffnete die Tür und sah, daß er sich in einer Garage befand. Es stand zwar kein Wagen darin, doch standen leere Benzinfässer herum, und die Drehbank in einem Winkel mußte erst vor kurzer Zeit benutzt worden sein.
    Der Chefinspektor öffnete das Tor und kam in den Hinterhof, in dem ein Chauffeur seinen Wagen wusch. Er war sehr mitteilsam, bis Bourke sich als Beamter von Scotland Yard zu erkennen gab.
    »Diese Garage ist an einen Taxifahrer vermietet, Sir, den man den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher