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0553 - Totenlade mit dem Satan

0553 - Totenlade mit dem Satan

Titel: 0553 - Totenlade mit dem Satan
Autoren: Jason Dark
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»John, ich kann dir keine weiteren Auskünfte geben. Ich bin ebenso schlau wie du. Diese Stimme hat mich hergeleitet. Bis jetzt bin ich mir nicht über das Motiv im klaren.«
    »Das Haus«, sagte ich leise. »Es kann eigentlich nur das Haus sein.«
    »Tatsächlich?«
    Janes Frage klang seltsam. »Wieso? Hast du eine andere Idee?«
    »So ungefähr. Hör mal zu. Wenn wir es tatsächlich mit Mandragoro zu tun haben sollten, braucht dieser Vorgang nicht in einem unmittelbaren mit dem Haus zu stehen. Er ist ein Erddämon, deshalb liegt bei mir der Verdacht nahe, daß möglicherweise einiges mit dem Boden oder dem Grundstück nicht in Ordnung ist.«
    Ich räusperte mich. »Das Grundstück. Lieber Himmel, es liegt in London, wenn auch etwas außerhalb und ländlich. Wenn du aus dem Fenster schaust und den Kopf nach links drehst, steht da ein Fitneß-Zentrum mit Kegelbahn und Restaurant: Hier ist gebaut worden, es ist alles normal. Was sollte Mandragoro oder irgendwelche anderen Kräfte veranlaßt haben, hier wirksam zu werden?«
    »Ich weiß es nicht!«
    Mein Nicken fiel gedankenschwer aus. »Tja, das ist alles so eine Sache, Jane.«
    Da ich sie anschaute, erwartete sie wohl eine Antwort. »An den Magus denke ich nicht mehr. Jetzt gehe ich davon aus, daß mich Mandragoros Geist hergeleitet hat.«
    »Was wollte er damit beweisen?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht sollten die drei Toten eine Warnung sein. Sie müssen unter schrecklichen Qualen gestorben sein. Ich glaube, John, wir sollten das Haus durchsuchen.«
    »Glaubst du noch immer, daß es bewohnt ist?«
    »Kann sein.«
    »Wenn ja und wenn diese Bewohner, von denen wir bisher nichts gesehen haben, sich ebenfalls mit Mandragoro anlegten, müssen wir das Schlimmste erwarten.«
    »Also weitere Leichen?«
    »So sehe ich es.«
    Jane räusperte sich. »Dann sehen wir uns die einzelnen Zimmer mal aus der Nähe an.«
    Ich warf noch einen letzten Blick zurück. Die Schlingen zitterten nach wie vor. Sie und die ineinandergefallene Kleidung waren als einzige Zeugen geblieben.
    Jane stand schon vor der Treppe, als ich die Tür schloß. Eine weitere Dachkammer existierte hier oben nicht. Dafür zwei Fenster.
    Durch eines der beiden konnte ich dorthin schauen, wo sich das Sportzentrum mit der Kegelbahn befand.
    Das Gebäude war ziemlich groß. Es wirkte wie ein breiter Kasten.
    Die Fenster der oberen Etagen zeigten kein Licht, im Gegensatz zu denen, die unten lagen.
    Dort sah ich eine hellerleuchtete Fensterfront, die mit dem Boden abschloß. Hinter dem Glas bewegten sich Menschen. Da war jemand angetreten, um zu kegeln.
    Ein normales Bild…
    »Hast du was entdecken können?« fragte Jane.
    »Nein, keine Spuren. Es ist außerdem zu dunkel. Vielleicht ist der Boden auch an einigen Stellen aufgebrochen, was wir nicht sehen können. Wir werden nach der Durchsuchung des Hauses auch das Gelände abgehen.«
    »Das versteht sich.«
    Ich ließ Jane den Vortritt. Sie ging längst nicht mehr so forsch die Stufen hinab. Eine Hand hatte sie auf das Geländer gelegt. Jeder Schritt kam mir bei ihr tastend vor.
    »Ist was?«
    Sie blieb stehen und drehte den Kopf. »Ich kann es dir nicht genau sagen. Kommt dir das Holz nicht auch verändert vor? Weicher und stellenweise schon verfault.«
    »Welches Holz?«
    »Das des Geländers.«
    Wenn Jane das sagte, mußte irgend etwas daran sein. Ich griff fester zu und hatte ebenfalls den Eindruck, daß es weicher war als gewöhnlich. Ebenso der Treppenbelag.
    Dieses Haus schien ein Geheimnis zu verbergen. Ich erinnerte mich an einen Fall, als ich Mandragoro zum erstenmal begegnet war. Da hatten seine Killerpflanzen ein Luxushotel überfallen und die Menschen regelrecht überwuchert. Der Dämon konnte grausam sein, wenn es gegen seine Interessen ging. Irgendwo hatte ich sogar für ihn Verständnis.
    Wir hatten den ersten Absatz hinter uns gelassen und standen in einem Flur. Zwei Wohnungen zweigten hier ab.
    Die Türen waren nicht verschlossen. Bevor ich die erste Wohnung betrat, lockerte ich die Beretta, um sie so rasch wie möglich ziehen zu können.
    Möbel und Staub empfingen uns, nur keine Menschen. Die einzelnen Zimmer – es waren drei an der Zahl – lagen leer vor uns. Das Mobiliar hatten die Bewohner nicht ausgeräumt. Die größeren Teile standen noch. Jane suchte in den Schränken nach.
    »Leer«, sagte sie.
    Die zweite Wohnung machte den gleichen Eindruck. Wie lange die Bewohner schon fort waren, ließ sich nicht sagen. Das interessierte mich auch
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