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0553 - Totenlade mit dem Satan

0553 - Totenlade mit dem Satan

Titel: 0553 - Totenlade mit dem Satan
Autoren: Jason Dark
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nicht zu sehr. Ich dachte vielmehr über die Gründe nach, weshalb die Menschen so fluchtartig geflohen waren.
    »Unten wird es nicht anders aussehen«, meinte Jane.
    »Das glaube ich auch.«
    Diesmal ging ich als erster. Ich hörte meine Tritte und auch die der ehemaligen Detektivin.
    Bis wir das Knacken und Brechen hörten, sofort stehenblieben und uns umdrehten.
    Ich leuchtete mit der Lampe.
    Hinter uns bewegte sich die Treppe samt ihrem Geländer. Da riß das Holz, da wellten sich die Stufen, und aus ihnen quoll eine braungrüne, nach Moder stinkende Pflanzenmasse hervor, die sich wie ein Brei weiter nach unten wälzte.
    Wir rannten nicht weg, obwohl die Sicherheit trügerisch war, in der wir uns befanden. Jeden Augenblick konnte das gleiche auch auf unserem Treppenabsatz passieren.
    Ich leuchtete die Masse an. Manchmal sah sie wie Rübenkraut aus, die zudem eine ölig glänzende Oberschicht zeigte. Ekel stieg in mir hoch. Mich erinnerte das Ganze an ein zusammengeballtes Gewürm, das seinen Weg suchte.
    Die Stufen konnten es nicht stoppen. Es rutschte nach unten, glitt, quoll, bewegte sich, war nicht aufzuhalten und bekam Nachschub.
    Jede Stufe schien gefüllt zu sein.
    Das Geländer war nicht zusammengebrochen, es hatte sich zur Seite geneigt. Das Holz war zu Gummi geworden!
    »Willst du noch länger bleiben?« fragte Jane. Ihre Stimme zitterte etwas nach.
    »Nein, wir gehen.« Ich wollte auch die übrigen Wohnungen nicht mehr durchsuchen. Jane war einverstanden.
    Unsere Treppe hielt noch. Auch die nächste, die uns in den unteren Hausflur brachte.
    Er erinnerte mich an einen Schlauch, der dort endete, wo sich die Außentür befand.
    Zuvor mußten wir noch eine Wohnung passieren. Ich zeigte mich über die spaltbreit geöffnete Tür irritiert und dachte darüber nach, ob sie bei unserem Eintritt auch schon offengestanden hatte.
    Jane merkte etwas. Auf meine Frage hin hob sie die Schultern. »So genau weiß ich das nicht.«
    »Ich schaue nach.«
    Kaum hatte sie die Hand ausgestreckt, als sich hinter der Tür etwas tat. Aus dem Zimmer hörten wir die krächzende männliche Stimme. Wir hatten Mühe, etwas zu verstehen. »Bist du da, Jane Collins?«
    Die ehemalige Detektivin wurde blaß. Sie wußte nicht, was sie tun sollte, deshalb nickte ich ihr zu und sagte: »Gib ruhig Antwort.«
    »Und wenn es eine Falle ist?«
    »Wir werden schon herauskommen.«
    »Jane, bist du es?« Diesmal sprach der Unbekannte lauter. Ungeduld schwang in seinen Worten mit.
    »Ich bin hier.«
    »Dann komm her. Komm zu mir. Hast du den Ruf nicht vernommen? Ich will, daß du dich stellst…«
    Zum zweitenmal innerhalb kurzer Zeit mußten wir wieder eine Tür aufstoßen.
    Diesmal tat es Jane, und sie betrat mit zitternden Knien die fremde, unheimliche Wohnung…
    ***
    Leider brannte in dem Zimmer kein Licht. Andererseits war es sehr geräumig, zudem ohne Mobiliar, aber es besaß mehrere Fenster, durch die der schwache Mondschein fallen konnte und etwas von seiner fahlen Helligkeit verteilte.
    Ich war hinter Jane geblieben wie ein in die Höhe wachsender Schatten und bemerkte ebenfalls die seltsame, ungewöhnliche und gleichzeitig abstoßende Atmosphäre innerhalb des Zimmers.
    War es das Grauen, das uns entgegenwehte? Vielleicht ein Gruß aus der tiefsten Hölle oder aus der Erde? Jedenfalls war dort etwas vorhanden, in die Höhe gekrochen und hielt uns umfangen wie ein nicht sichtbarer Spuk.
    Ich suchte mit meinen Blicken das Zimmer ab. Wenn es eine Spur von Mandragoro gab, dann vielleicht hier, in dieser Zentrale. Meine Hand tastete zur Leuchte, die ich wieder weggesteckt hatte.
    Aus dem Dunkel vor uns und eingepackt in den Schatten einer fensterlosen Wand hörten wir die krächzende Männerstimme, die diesmal einen befehlhaften Unterteil bekommen hatte.
    »Kein Licht!«
    Die Person schien auch in der Finsternis sehen zu können. Augen wie eine Katze!
    »Gut, bleiben wir im Dunkeln. Was wollen Sie, Mister Unbekannt?«
    An der Wand bewegte sich ein kompakter Schatten. Wenn mich nicht alles täuschte, saß der Sprecher auf dem Boden. Die Gestalt wirkte quallenartig aufgepumpt. »Von dir will ich nichts. Du hättest nicht mitkommen sollen. Sie ist wichtig.«
    »Weshalb ich?« fragte Jane.
    »Komm näher, dann sage ich es dir. Bleib du aber zurück!«
    Der letzte Satz hatte mir gegolten. Ich wollte dem Unbekannten den Gefallen tun und blieb an der Tür stehen. Kurz schaute ich über die Schulter zurück in den Flur.
    Es war still geworden. Kein
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