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0552 - Gefangene der bösen Träume

0552 - Gefangene der bösen Träume

Titel: 0552 - Gefangene der bösen Träume
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Ungeheuers, sondern schlangenartige Wesen, von deren Körpern flossenartige Auswüchse in alle Richtungen starrten, die scharfkantig und hart waren wie Stacheln oder Dornen.
    Zwei der Tentakelkörper kamen sich ins Gehege. Entgeistert sah Zamorra, wie die Stachelflossen des einen Wesens den Körper des anderen glatt durchschnitten.
    Der abgetrennte Teil klatschte ins gnadenlos kalte Wasser zurück und begann darin aufzukochen. Funken sprühten, pflanzten Glutpunkte in die durchnäßte Kleidung der Menschen. Denen machte die Blitzkälte zu schaffen, lähmte ihre Bewegungen.
    Die Tentakelkörper, die unwahrscheinlich beweglich waren, mündeten in kantigen Schlangenköpfen mit riesigen Fangzähnen und Nasenhörnern. Von Zähnen und Hornspitzen spritzten Gifttropfen in alle Richtungen.
    Sabella schrie immer noch, als eines der Ungeheuer sie regelrecht umwickelte. Jeden Moment konnten Stachelflossen oder Zähne sich in ihren Körper bohren.
    Merlins Stern reagierte nicht!
    Zamorras Amulett, das Haupt des Siebengestirn von Myrrian-ey-Llyrana, zeigte weder die Präsenz Schwarzer Magie an, noch baute es das typische, grünlich wabernde Lichtfeld aus weißmagischer Energie um seinen Besitzer auf, um ihn vor feindlichen magischen Attacken zu schützen.
    War es, nachdem das Taran-Bewußtsein es verlassen hatte, noch immer so geschwächt, daß es nicht reagieren konnte? Oder gab es den Angriff und die lebensfeindliche Umgebung nicht wirklich, sondern nur in der Fantasie der bedrohten Menschen? Wurde ihnen die Szene lediglich von einer feindlich gesinnten Kraft vorgegaukelt?
    Aber auch das konnte tödlich sein!
    Niemand wußte das so gut wie Zamorra. Die hypnotisch aufgezwungene Vorstellung, getötet zu werden, konnte den Betroffenen tatsächlich sterben lassen!
    Psychosomatischer Tod!
    Der Tötungsvorgang fand nur in der Vorstellung statt, aber der Schock, der den Tod auslöste, war immer echt!
    Es sind Träume!, glaubte er eine lautlose Stimme in sich zu hören. Wir sind in Träumen gefangen… In Alpträumen…
    Fenrirs Stimme?
    Er sah Sabella sterben, durchbohrt von Stachelflossen und zerrissen von zahnbewehrten Mäulern mehrerer dieser Ungeheuer.
    Die erbarmungslose Kälte lähmte ihn. Er konnte sich nur noch mühsam und schwerfällig bewegen. Reif schimmerte auf seiner Haut und seiner Kleidung.
    Fenrir verschwand im eisigen Wasser. Zamorra sah ihn als weißlichen Eisblock davontreiben.
    Nicole schrie.
    Sie schoß mit der Strahlwaffe um sich, die sie irgendwie mit in diese Umgebung hatte bringen können. Aber sie hatte keine Chance.
    Stachelflossen mit ihren rasiermesserscharfen Kanten trafen sie.
    Sie stürzte, schaffte es irgendwie, die Waffe zu werfen, und Zamorra fing sie auf.
    Er gab Dauerfeuer.
    Der rote Nadelstrahl vernichtender Energie verschmorte und zerkochte die mörderischen Bestien dutzendweise, doch immer wieder tauchten neue aus dem Frostwasser auf.
    Die Hydra! dachte er. Dieses sagenhafte Ungeheuer aus der griechischen Mythologie, dem für jeden abgeschlagenen Kopf sofort zwei neue nachwuchsen, was jeden Teilsieg zur Niederlage machte…
    Im nächsten Moment bohrte sich eine Stachelflosse in seine Brust!
    Und er starb, während er zugleich beißenden Schmerz in seinem linken Bein spürte -Dann war auch für ihn alles vorbei…
    ***
    Bo Vinerich stöhnte auf. Ein Teil von ihm wußte, daß er nicht wollte, was er tat.
    Oder was etwas mit ihm tat… oder durch ihn tat…
    Aber er konnte sich nicht dagegen wehren.
    Das, was ihn beherrschte, wollte dafür sorgen, unerkannt zu bleiben. Wer auf die richtige Spur gekommen war, wer das Fremde in ihm entdeckte und entlarven wollte, mußte ausgeschaltet werden. Beim ersten Mal, als das Unheimliche Sabella töten wollte, war der Versuch mißlungen, weil eine weitere Person eingegriffen und eine ersehreckende Waffe eingesetzt hatte.
    Aber diesmal gelang es. Der Überraschungseffekt sorgte dafür.
    Vinerich schrie triumphierend auf. Seine Gegner starben.
    Nein. Nicht seine Gegner. Die der Kontrollmacht, die seine Fantasie ausnutzte und mißbrauchte, um sich dadurch zu manifestieren und Macht in der Welt der Menschen zu gewinnen. Vinerich versuchte, sich dagegen zu wehren. Aber …
    ... diesmal gelang es. Die Gegner…
    ...starben!
    ***
    Da war etwas, das Fooly störte. Er hätte es als Wahnsinn eingestuft, wenn es nicht von absolut logischem Gedankengut untermauert gewesen wäre. Nur besaßen diese Gedanken eine Struktur, die er nicht begriff und die auch von Menschen
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