Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0552 - Gefangene der bösen Träume

0552 - Gefangene der bösen Träume

Titel: 0552 - Gefangene der bösen Träume
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
nicht zu begreifen war.
    Widerspruch?
    Ja und Nein. Der absolute, unbeugsame Wille zum Töten und die Ablehnung jeglicher Gewalt. Beides zugleich in einem und doch - nicht widersprüchlich.
    Das riß ihn aus seinem Bann.
    Und von einem Moment zum anderen fand er wieder Drachen-Kontakt!
    Töten? Wen? Menschen?
    Menschen dürfen nicht getötet werden! Niemals! Weder Menschen noch Drachen!
    Ein vielfach gewundenes, rotleuchtendes Etwas manifestierte sich aus dem Nichts, Drache fand Drache.
    Wer war es denn, der töten wollte? Niemals ein Drache! Drachen morden nicht -
    Ein Mensch, der Menschen tötete?
    Nein, da war etwas anderes!
    »Du bist nicht wirklich«, flüsterte Fooly. »Du bist nur etwas Erdachtes. Zauberei. Ich hätte es wissen müssen!« ABER ICH EXISTIERE! WER MORDET? DAS, WAS MICH ERDACHTE? ES DARF NICHT SEIN!
    »Du mußt es verhindern! Wenn es dich gibt, verhindere es!« schrie Fooly.
    Im Flug stieß er auf ein großes Gebäude herunter. Auf ein Zimmer zu. Darin sah er einen Menschen.
    Er krachte durch das Fenster. Glas und Kunststoff splitterten, flogen durchs Zimmer.
    Ein Mann sprang auf, streckte abwehrend die Arme aus. Wollte den heranrasenden Feind abwehren.
    Fooly riß das Drachenmaul auf.
    Er biß zu!
    ***
    Zamorra schrie unwillkürlich auf. Der Schmerz des Bisses riß ihn aus seiner Hypno-Trance. Fenrir hatte seine Fänge kraftvoll in Zamorras Wade geschlagen!
    Von einem Moment zum anderen war Zamorra wieder klar im Kopf.
    Er war im Hotelzimmer!
    Nicht in einer tödlich-kalten Fantasie-Landschaft mit mörderischen Ungeheuern, die einen der Menschen nach dem anderen umgebracht hatten und zuletzt auch ihn, Zamorra…
    Nein!
    Bei ihm hatten sie es nicht geschafft, weil Fenrir ihn »wachgebissen« hatte! Der echte Schmerz des Bisses hatte den imaginären der Magie, der Hypnose, oder was auch immer es gewesen war, überlagert und ausgeschaltet!
    Nur bei ihm?
    Er sah Sabella gegen etwas ankämpfen wie gegen Windmühlenflügel! Bei Nicole war es nicht anders.
    Beide hatte er in seinem Schreckenstraum sterben sehen, doch offenbar war es für sie selbst noch nicht ganz so weit. Nur wunderte er sich, weshalb er die Strahlwaffe in der Hand hielt, die Nicole ihm in ihrem Todeskampf noch hatte zuwerfen können, ehe sie selbst starb.
    Das paßte nicht…
    Aber das war jetzt gleichgültig!
    Er erinnerte sich daran, daß Nicole in Sabellas Zimmer aus einem ihr selbst unerklärlichen Grund von Laser auf Betäubung umgeschaltet und damit Wirkung erzielt hatte.
    Er gab Dauerfeuer!
    Knisternd flirrten Blitze aus paralysierender Energie aus dem Projektionsdorn des Blasters, während Zamorra sich langsam einmal im Kreis drehte und dabei versuchte, möglichst keinen Kubikzentimeter des Zimmers auszulassen. Daß er dabei auch Fenrir traf, der nur in Zamorras Fantasie ein mit dem Strom davontreibender Eisblock geworden war, ließ sich leider nicht vermeiden.
    Aber Fenrir trug es ihm später nicht nach.
    Von einem Moment zum anderen war es ruhig im Zimmer.
    Wirklich ruhig.
    Niemand starb mehr, weil niemand mehr in seiner Fantasie sehen konnte, was eine fremde Macht ihm oder ihr aufzwingen konnte.
    Zamorra überprüfte es.
    Er tastete bei Nicole und Sabella nach dem Puls, und er vergewisserte sich auch, daß Fenrir nur paralysiert, ansonsten aber bei bester Gesundheit war.
    Nur seinem Amulett traute er nicht mehr über den Weg. Es hätte ihn auf den wahren Sachverhalt aufmerksam machen und vor den Wirkungen schützen müssen. Dem Wolf Fenrir war das zumindest möglich gewesen.
    Vielleicht hatte Merlins Stern tatsächlich Schaden gelitten, als sich das Taran-Bewußtsein aus ihm gelöst hatte.
    »So mein lieber Mister Vinerich«, murmelte er. »Dann wollen wir doch mal Tacheles reden…«
    ***
    Etwas schob sich zwischen Foolys Zähne und verhinderte, daß sie zusammenklappten und jemanden zwischen sich zermalmten.
    Sein besseres Ich?
    Oder etwas anderes? - Drache traf Drache. Zwei Wesen, die sich ähnlich waren, berührten sich, und dabei spielte es keine Rolle, daß nur eines von beiden wirklich real war.
    JETZT WILLST DU SCHON SELBST TÖTEN?
    Fooly wußte nicht, ob diese Frage aus ihm selbst oder aus dem anderen Drachen kam, der nicht wirklich war und sich dennoch irgendwie mit ihm vereinte.
    Aber Fooly tötete nicht und gab damit lautlos die Antwort, die sie beide von ihm erwarteten - er selbst und das andere.
    Sah das andere dabei nicht aus wie ein Mensch?
    Aber auch wie Dutzende anderer Wesen, vom stählernen Wolf bis hin
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher