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0552 - Gefangene der bösen Träume

0552 - Gefangene der bösen Träume

Titel: 0552 - Gefangene der bösen Träume
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nur, ihr werdet mich kennenlernen, ihr alle…
    »Soweit sind wir mit unseren Spekulationen auch schon gekommen«, kommentierte Zamorra. »Wir wollen heute abend dem Konzert beiwohnen und uns ein Bild über Vinerichs Schaffen machen…«
    »Vergeßt es«, empfahl Sabella. »Ihr werdet nur die gezähmte Version des Bo Vinerich erleben, nicht aber die Abgründe, die ich bei ihm entdeckt habe. Ich verstehe das nicht. Ich glaube ihm, daß er nichts davon weiß, aber ich bekomm’ nicht in meinen Schädel, wie das möglich sein kann.«
    »Und Sie hoffen, daß ich eine Erklärung dafür finde«, sagte Zamorra.
    Die Sängerin nickte.
    »Sie sind doch Parapsychologe! So etwas muß Sie doch interessieren! Könnte es tatsächlich Hypnose sein, die Bo daran hindert, sich an seine brutalen Texte zu erinnern?«
    »Vielleicht ist es auch Hypnose, die ihn dazu zwingt, sie niederzuschreiben«, warf Nicole ein.
    »Aber wer ist dann der wirklich Schuldige?«
    Zamorra und Nicole sahen sich an. Nur für sie beide telepathisch vernehmbar, brachte es auch Fenrir auf den Punkt: Ein Dämon! Aber welche Höllenkreatur könnte dahinterstecken ?
    »Die Frage nach einem möglichen anderen Schuldigen ist ebenso unerheblich wie die, ob Vinerich so oder so unter Hypnose steht«, sagte Zamorra. »Was mich viel mehr interessiert: Wie können diese Liedgestalten zur Realität werden? Zu einer solchen Realität, daß sie nicht nur gesehen werden können, sondern daß sie auch noch selbst aktiv werden und Menschen töten oder es zumindest versuchen?«
    Vielleicht würden sie die Antwort auf diese Frage schneller erhalten, als ihnen lieb sein konnte.
    Zamorra sah zur Uhr.
    Etwas hatte sich verändert !
    ***
    Es traf Fooly wie ein Schlag vor den Kopf. Um ein Haar wäre er abgestürzt.
    Aggressive Gefühle explodierten geradezu hinter seiner flachen Stirn.
    Er schrie auf. Flammen rasten aus seinem Drachenmaul.
    Heftig flatterte er, rang um Gleichgewicht und Höhe. Etwas Furchtbares mußte geschehen sein.
    Irgendwo fand ein Kampf statt.
    Ein mörderischer Kampf.
    Ein Morden…?
    Und das Fremde, das Gewaltige, das über den Jungdrachen hinwegströmte und ihn zu durchdringen suchte, war die treibende Kraft.
    Aber geschah dies alles nicht…
    ... in einer anderen Welt?
    ***
    Er sang.
    Veränderungen traten ein.
    Geschöpfe, die niemals auf natürliche Weise hätten entstehen können, wuchsen aus dern Nichts.
    Geschöpfe aus Muskeln, Zähnen, Klauen, Hunger.
    Eine Landschaft formte sich, die zu diesen mörderischen Kreaturen paßte.
    Die Monstren, zu denen auch der Stahlwolf und der Schmetterlings-Elf gehörten, suchten ihre Opfer.
    Und fanden sie…
    ***
    Fenrir warnte.
    Aufpassen ! klang sein telepathischer Ruf in allen drei Menschen auf. Wir werden angegriffen !
    Die Warnung kam um Sekundenbruchteile zu spät. Der Angriff lief bereits und schleuderte drei Menschen in eine Position, in der sie für mörderische Ungeheuer zu hilflosen Opfern werden sollten!
    Die Umgebung veränderte sich!
    Die Uhr auf dem Sideboard, zu der Zamorra geschaut hatte, weil er sich wunderte, daß Sabella nicht zu dem immer näher heranrückenden Auftritt drängte, besaß plötzlich kein Zifferblatt mehr. Statt dessen zeigte sie sich von einem Moment zum anderen als Sonnenuhr!
    Allerdings gab es keinen Sonnenschein mehr, der einen Schatten auf eine Zahl werfen konnte!
    Dunkelheit drang durchs Fenster herein!
    Dunkelheit, die alles verwandelte!
    Es gab kein Hotelzimmer mehr und auch keine Sonnenuhr, sondern nur noch eine bizarre, düstere Landschaft. Drei Menschen, die in Sesseln gesessen hatten, stürzten übergangslos in aufgischtendes Wasser.
    Vorsicht ! gellte Fenrirs Warnung. In Bewegung bleiben !
    Zamorra war schon wieder hochgesprungen. Dabei hatte er nach Nicole gegriffen und sie mit sich emporgerissen.
    Sabella schrie und schlug um sich.
    »Bo!« kreischte sie. »Nein, Bo, nicht !«
    Um sie herum gischtete Wasser. Wasser, das eiskalt war! Wasser, aus dem Dampf aufstieg, der sich in Form von Eiskristallen an den Menschen niederschlug!
    Die Temperatur des Wassers, das spritzte, floß und Gischtkronen trug, lag unterhalb des Gefrierpunktes!
    Es fror trotzdem nicht ein. Wann hatte sich Magie jemals um physikalische Gesetze gekümmert?
    Und in diesem eisigen Wasser gab es Leben!
    Von einem Moment zum anderen war es da und zeigte sich von seiner heimtückischen Seite.
    Wie Krakenarme schossen schier endlos lange Tentakel empor. Doch die waren keine Tentakel eines einzigen
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