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0552 - Einer kam wieder

0552 - Einer kam wieder

Titel: 0552 - Einer kam wieder
Autoren: Jason Dark
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meine ich das nicht. Sie hat sehr wenig Furcht gezeigt. Mir kam es vor, als wüßte sie schon Bescheid.«
    »Das kann sie. Vielleicht hat Siebel sie angerufen.« Er schlug gegen das Handschuhfach. »Laß uns fahren, Kumpel. Die beiden anderen müssen gewarnt werden.«
    »Wie du meinst.«
    Wir rollten an. Es hatte selten Fälle gegeben, die mir so wenig gefielen wie dieser hier. Da gab es einen Zombie, okay, das war mein Job, ihn zu fangen. Mehr aber auch nicht. Ich irrte durch die Gegend wie ein aufgescheuchtes Huhn.
    Wladimir Golenkow hatte meine Gedanken erraten, und ich vernahm sein Lachen. »John, was wir machen, ist Agentenlos und eben der Unterschied zu unserem großen Kollegen James Bond.«
    »Scheint mir auch so. Aber weißt du was. Bevor ich so etwas mache, ist mir noch jemand lieber, der sich Gigantus nennt.«
    »Nein, Freund, den vergiß mal sehr schnell. Das Kapitel liegt glücklicherweise hinter uns…« [1]
    ***
    Einige Hafenarbeiter hatten schon geschaut und sogar spöttische Bemerkungen gemacht, als sie den Mann mit den beiden Preßluftflaschen und dem hellen Neopren-Anzug sahen, der bei nicht eben warmen Temperaturen in die Themse steigen wollte, aber daraus hatte sich Suko nichts gemacht. Er wußte genau, was er tun mußte.
    Innerhalb einer Stunde hatte er sich die Dinge besorgt, die wichtig waren, und sich auch mit der Hafenpolizei abgesprochen, die ein Boot geschickt hatten.
    Es ankerte einige Yards vom Ufer entfernt, wo es nicht so flach war. Der Commander kam zu Suko, als dieser dabei war, sich die Schwimmflossen überzustreifen.
    Der Mann hieß Yale, war drahtig, noch ziemlich jung und hatte den Blick eines Falken.
    »Ist etwas nicht in Ordnung?« fragte Suko und schob das hinderliche Mundstück vorerst zur Seite.
    »Was meinen sie damit?«
    »Sie sehen mich so prüfend an.«
    »Nun ja, freiwillig taucht heute selten jemand in den Fluß. Es sei denn, er ist Taucher und arbeitete bei den Spezialunternehmen.«
    Suko hob die Schultern. »Was wollen Sie? Taucher und Polizisten haben einiges gemeinsam. Man sieht sie nur selten. Zumeist sind sie untergetaucht.«
    Das Lachen des Mannes klang etwas krächzend, den Spaß hatte er wohl nicht begriffen.
    Suko deutete auf die Aktentasche, die Yale bei sich trug. »Haben Sie etwas mitgebracht?«
    »Ja und nein. Wir haben nichts gefunden. Es ist in den Akten nichts überliefert worden, wenn ich das mal so sagen darf. Ob an dieser Stelle ein Schiff gesunken ist, konnten wir nicht feststellen. Wenn es tatsächlich so lange her ist, wie Sie sagen, dann muß der Vorgang längst verjährt sein. Zuviel Zeit ist vergangen.«
    »Das ist wohl so.«
    Yale trat verlegen von einem Fuß auf den anderen. »Darf ich Sie trotzdem noch einmal fragen, was Sie auf dem Grund des Flusses suchen?«
    »Ein gesunkenes Schiff – möglicherweise. Ich kann aber auch nichts finden. Das ist alles etwas schwierig.«
    »Und Sie werden auch weiterhin auf eine Begleitung verzichten, Inspektor?«
    »So ist es. Ich kann übrigens tauchen. Es ist nicht mein erster Einsatz, wenn Sie das beruhigt.«
    »Schon gut.« Yale grüßte, machte kehrt und wurde wieder zum Boot zurückgerudert.
    Suko aber näherte sich dem Ufer. Er selbst fühlte sich nicht wohl in seiner Haut. Möglicherweise lief er auch einem Hirngespinst nach, aber er konnte sich einfach nicht vorstellen, daß der grünlich schimmernde Zombie, von dem der Zeuge gesprochen hatte, tagsüber durch London irrte. Er hätte bei seinem Aussehen zuviel Aufmerksamkeit erregt. Also mußte er sich versteckt halten.
    Die Tiefe des Flusses und der Schlamm des Grundes konnten als ideale Verstecke gelten.
    Noch einmal überprüfte Suko seine starke Unterwasserleuchte. Er hatte sie vorn am Gürtel eingehakt, ebenso wie das lange Tauchermesser mit der zweischneidigen Klinge.
    Seine magischen Waffen würden ihm kaum etwas nutzen. Die Beretta schoß unter Wasser nicht, die Peitsche konnte er ebenfalls vergessen und auch den Stab, der erst aktiviert wurde, wenn Suko dazu ein bestimmtes Wort rief. Das war unter Wasser nicht möglich.
    Über dem Fluß lag der Dunst. Er hatte sich im Laufe der letzten Stunden noch verstärkt. Die Tage des sonnigen Herbstwetters waren vorerst vorbei. Tiefliegende Wolken brachten Dunst und Feuchtigkeit in die Stadt. Es war nur noch eine Frage der Zeit, wann die ersten Tropfen fallen würden. Das gegenüberliegende Ufer konnte Suko nicht klar erkennen. Die Umrisse verschwammen im Dunst.
    Sie wirkten so, als hätte jemand
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