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055 - Das Monster von Greenfield

055 - Das Monster von Greenfield

Titel: 055 - Das Monster von Greenfield
Autoren: Dämonenkiller
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ich bin? Das ist im Augenblick unwichtig. Hauptsache ich weiß, was für ein edler Samariter Sie sind, Hunter. Sie sind wohl mächtig stolz darauf, dass Sie Mike geholfen haben. Sie müssen sich ja wie der Beschützer der Unterdrückten vorkommen. Denn ohne Sie hätte der arme schwachsinnige Mike wohl ordentlich Prügel bezogen. Das denken Sie doch, was, Hunter?«
    »Jetzt wird mir einiges klar«, sagte Dorian in plötzlicher Erkenntnis. Sofort erinnerte er sich wieder des Mädchens, das Mike Hyde in den Wald gelockt hatte, um ihn dort von ihrem Freund und dessen Kameraden verprügeln zu lassen. Sie war mit der Begleiterin dieses Scheusals identisch. Das Mädchen war es, das ihm bekannt vorgekommen war. Es fiel ihm nicht schwer, sich einiges zusammenzureimen.
    »Lisas Freund hat Sie wohl angeheuert«, vermutete Dorian, »damit Sie uns eine Lektion verpassen?«
    »Einen Dreck wissen Sie«, fauchte der andere.
    Er steigerte sich immer mehr in Wut.
    Dorian wich einen Schritt zurück, als der Kerl mit dem Stock nach ihm stieß.
    »Sie sind auf dem Holzweg, Hunter«, knurrte er, während er rasselnd Luft holte. Dabei krümmte er seinen verwachsenen Körper, als wollte er Dorian anspringen. Im dieser Stellung sah er einem kampfbereiten Pavian noch ähnlicher.
    »Aber Ihre Meinung zählt ja sowieso nicht«, fuhr er fort, stieß mit dem Stock wie ein Raubtierbändiger nach Dorian und grinste hässlich. »Mit der Vermutung, dass ich Ihnen eine Lektion erteilen möchte, könnten Sie allerdings schon Recht haben. Ich muss Ihnen nämlich irgendwie klarmachen, dass Sie die Hände von Mike lassen sollen. Es passt mir gar nicht, dass Sie sich um ihn gekümmert haben. Ich kann selbst auf ihn aufpassen, und jeder, der sich da einmischt, bekommt von mir die Fresse poliert. Kapiert, Hunter?«
    »Sie sind verrückt«, entfuhr es Dorian.
    Er bereute seine Worte aber sofort, denn sie mussten den anderen nur noch mehr reizen.
    »Verrückt bin ich, sagen Sie?«, heulte das Scheusal auf und ließ den Stock durch die Luft sausen. »Na, dann raten Sie mal, wozu ein Verrückter in meiner Lage imstande ist. Ein verrückter, eifersüchtiger Schutzengel, der es nicht mag, wenn sich so scheinheilige Samariter wie Sie um seinen Schützling kümmern. Was werde ich also tun? Wollen Sie nicht raten? Nun, dann sage ich es Ihnen. Ich werde es in Ihren Schädel einhämmern, dass ich Ihre Einmischung nicht mag.«
    Der andere hatte immer schneller gesprochen, bis die Worte fast unverständlich über seine wulstigen Lippen sprudelten. Sein Gesicht hatte sich zu einer unheimlichen Fratze verzerrt. Er geiferte, spuckte und keuchte, und bei seinen letzten Worten hob er den Stock.
    Dorian wollte dem Schlag durch einen Sprung zur Seite ausweichen, doch der Rasende führte ihn nicht mehr aus. Er taumelte plötzlich mit einem Aufschrei zurück und stolperte über seine eigenen Beine, rappelte sich aber gleich wieder auf, riss wie in Panik an der Klinke und stürzte gehetzt hinaus.
    Dorian fand die Erklärung für sein seltsames Verhalten schnell. Er sah an sich herunter und stellte fest, dass seine gnostische Gemme unter dem Hemd hervorgerutscht war. Davor war der andere geflüchtet; was für Dorian ein Beweis war, dass er entweder ein Dämon war oder zumindest im Banne der schwarzen Magie stand. Das erklärte auch sein animalisches Verhalten.
    Dorian brachte sein Haar und seine Kleider in Ordnung und kehrte ins Lokal zurück. Er sah, dass der Tisch, an dem der Unheimliche mit dem Mädchen gesessen hatte, leer war.
    »Wo sind die beiden?«, fragte Dorian Coco, ohne sich an den Tisch zu setzen.
    »Das hättest du sehen müssen«, sagte Coco aufgeregt. »Der mit dem Affengesicht hat einiges Aufsehen verursacht, als er zu seinem Tisch gestürzt kam und das Mädchen förmlich mit sich zerrte. Es hat wie eine Flucht ausgesehen.«
    Coco unterbrach sich, als vom Ausgang des Lokals aufgeregte Stimmen herüberhallten. Der Portier stürzte herein. Er rief mit kreidebleichem Gesicht nach der Polizei. Über die Straße gellten schrille Schreie.
    »Da scheint was passiert zu sein«, sagte Dorian und stürzte zum Ausgang, ohne auf Coco Rücksicht zu nehmen.
    Als er ins Freie kam, hatte sich auf dem Bürgersteig bereits eine kleine Menschenmenge gebildet. Die Passanten drängten sich um irgendetwas, das auf dem Boden lag.
    »Haltet den Mörder auf!«, rief eine ältere Dame und fuchtelte mit ihrem Regenschirm in der Luft herum.
    »Findet sich denn niemand, der den Mörder
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