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055 - Das Monster von Greenfield

055 - Das Monster von Greenfield

Titel: 055 - Das Monster von Greenfield
Autoren: Dämonenkiller
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du mir verboten hast, ihn mir anzusehen«, meinte Dorian. »Soll ich nicht doch einen Blick riskieren?«
    »Nein.« Coco drückte seine Hand. »Ich möchte das nicht. Wer weiß, so bösartig wie er aussieht, ist er imstande und macht hier eine Szene, wenn du ihn anstarrst. Er sieht so aus, als wartete er nur auf eine Gelegenheit zu einem Streit.«
    »Du machst mich direkt neugierig.«
    »Er hat etwas Herausforderndes«, fuhr Coco flüsternd fort. »Jetzt starrt er schon wieder herüber. Mein Gott, wie abstoßend er ist! Er sieht wie die Inkarnation alles Bösen aus. Dreh dich, bitte, nicht um!«
    »Wie kannst du mir das nur antun?«, sagte Dorian scherzhaft in anklagendem Ton. »Mir scheint, du willst mich quälen. Zuerst machst du mich neugierig und dann verbietest du mir, das Objekt deines Interesses anzusehen.«
    »Du kannst ihn dir ansehen, wenn wir gehen«, sagte Coco. »Aber jetzt verhalte dich ganz still! Ich bin sicher, dass er Streit sucht. Mach also nichts, was ihn provozieren könnte!«
    »Ich weiß was Besseres«, erwiderte Dorian. »Ich suche die Toilette auf.«
    Bevor Coco noch einen Einwand vorbringen konnte, hatte sich Dorian bereits erhoben. Er zwinkerte Coco zu, drehte sich dann halb um und ließ seine Blicke durch das Lokal schweifen, als suchte er nach den Toiletten.
    Da sah er ihn.
    Cocos Vergleich mit einem rasierten Affen war gar nicht so weit hergeholt, wenngleich er dem Mann nicht ganz gerecht wurde; er hatte etwas von einem in Zorn geratenen Pavian an sich.
    Als Dorian ihn wie zufällig mit den Blicken streifte, reckte sich der Mann unwillkürlich, als wollte er Kampfstellung einnehmen. Er öffnete seine wulstigen Lippen, so dass zwei Reihen großer, unregelmäßiger Zähne zum Vorschein kamen, und wischte sich mit seiner prankenartigen, behandschuhten Hand eine pomadisierte Locke aus dem Gesicht. Sein Haar stand wie eine Löwenmähne um den Kopf herum.
    Dorian war, als könnte er seinen stinkenden Atem riechen, und er zweifelte nicht daran, dass der Mann wie eine Kloake aus dem Mund stank. Es war unverständlich, dass sich das recht aparte Mädchen, das trotz ihrer Jugend zweifellos seine Begleiterin war, mit so einem widerlichen Kerl in die Öffentlichkeit wagte.
    Auf dem Weg zur Toilette grübelte Dorian darüber nach, ob er dieses Scheusal kannte. Möglich, dass er ihm schon einmal zufällig begegnet war, aber zu tun hatte er mit ihm noch nicht gehabt; sonst würde er sich bestimmt an ihn erinnern können. So eine Visage konnte man einfach nicht vergessen.
    Aber obwohl er nicht wusste, wohin er den Mann stecken sollte, kam er ihm doch irgendwie vertraut vor. Oder kannte er das Mädchen? Aber woher?
    Er zermarterte sich das Gehirn, ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Die Identität dieses Mannes erschien ihm auf einmal ungeheuer wichtig.
    Dorian war so in Gedanken versunken, dass er beim Händewaschen vergaß, den Kaltwasserhahn aufzudrehen. Erst als er sich an dem heißen Wasserstrahl die Hände verbrühte, wurde er sich seiner Nachlässigkeit bewusst.
    Da sah er im Spiegel, wie die Tür zum Waschraum aufging. Noch bevor er den Eintretenden erblickte, wusste Dorian, dass es sich um den Mann mit dem affenartigen Gesicht und dem bösartigen Blick handelte.
    Dorian trocknete sich schnell die Hände ab und drehte sich um. Der Mann stand mit dem Rücken zum Ausgang und drückte gerade die Tür hinter sich ins Schloss. Er war kleiner, als Dorian vermutet hatte, und verwachsen. Seine eine Schulter hing etwas herab, während die linke hochgezogen war. Die Arme hatte er vor der Brust angewinkelt. In der einen Hand hielt er einen Stock mit einem silbernen Knauf. Er keuchte, als hätte er Asthma.
    Dorian versuchte, ihn zu ignorieren und so zu tun, als merkte er die Herausforderung in den Augen des anderen nicht.
    »Sie gestatten«, sagte er so unbekümmert wie möglich, als er sich der Tür näherte, die der Verwachsene mit dem Affengesicht verstellte.
    Dieser stieß die Luft rasselnd aus, rührte sich aber nicht von der Stelle.
    Dorian hielt unwillkürlich die Luft an, als ihm der übelriechende Atem ins Gesicht schlug.
    »Auf ein Wort!«, sagte der Unbekannte jetzt.
    Es war zum ersten Mal, dass Dorian ihn sprechen hörte. Er erinnerte sich nicht, diese tiefe, grollende Stimme schon jemals gehört zu haben.
    »Auf ein Wort, Mr. Hunter!«
    »Wer sind Sie? Woher kennen Sie meinen Namen?«
    Der andere kicherte in sich hinein, was kehlig klang und gleichzeitig so, als müsste er nach Luft ringen.
    »Wer
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