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055 - Das Monster von Greenfield

055 - Das Monster von Greenfield

Titel: 055 - Das Monster von Greenfield
Autoren: Dämonenkiller
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schrecklich, Mike? Was musstest du tun?«
    »Lisa …«
    Eine ganze Weile wurde sein Körper von Weinkrämpfen heftig geschüttelt, und aus seinem Mund kam nur ein winselndes Geräusch. Dann stützte er sich auf und kam auf die Beine. Der Weinkrampf war vorbei. Er redete wieder normal.
    »Ich habe Lisa erschlagen. Mit einem Stock. So.« Und er schlug mit einem imaginären Stock auf ein unsichtbares Opfer ein. »Ich habe geschlagen, bis sie neben dem Auto im Rinnsal landete und nicht mehr schrie. Dann bin ich davongerannt.«
    Seine Tante taumelte. Dorian musste sie stützen.
    »Wo war das, Mike?«, fragte Dorian.
    Mike schien ihn jetzt erst zu erkennen.
    »Ah! Hallo, Mr. Hunter!«, sagte er ehrlich erfreut. »Es ist nett, dass Sie mich besuchen kommen. Nur schade, dass wir uns unter solch schrecklichen Umständen Wiedersehen.«
    »Wo hast du Lisa erschlagen, Mike?«, fragte Dorian wieder.
    »Wo?« Mike schien nachzudenken. Er runzelte die Stirn, und dabei kräuselte sich auch die zernarbte Haut seiner Schädeldecke. »Es war viel Licht da. Autoscheinwerfer, Neonreklamen. Viele Fußgänger. Es muss in der City gewesen sein. Ja, ich habe Lisa in London … Ach, ich bereue es!«
    »Und wie bist du so schnell hierher zurückgekommen?«, fragte Dorian.
    »Schnell?«, wunderte sich Mike. »Ich weiß nicht, wie lange ich nach Hause brauchte. Ich erinnere mich nicht einmal daran, wie ich herkam. Auf einmal fand ich mich im Garten wieder – und da bin ich.«
    »Mike, wie kannst du nur so etwas sagen?«, fragte seine Tante. »Du bist doch kein Mörder. Du könntest keinen Menschen töten. Du doch nicht! Es war wieder einer deiner Träume.«
    »Ich habe es getan«, schrie Mike außer sich. »Ich habe sie in ihrem Blut zu meinen Füßen liegen sehen. Ich bin schlecht. Böse bin ich. Jawohl. Durch und durch böse. Ich bin ein Mörder!«
    Er stürzte mit einem Aufschrei zur Wand und rannte mit dem Kopf immer wieder dagegen, bis er kraftlos zusammensackte.
    Seine Tante schüttete ein Schlafpulver in ein Glas Wasser, und Dorian flößte Mike gewaltsam die Flüssigkeit ein.
    Dorian holte den Taxifahrer. Mit vereinten Kräften brachten sie Mike in sein Zimmer und legten ihn aufs Bett. Als Dorian in den Wohnraum zurückkam, saß Mikes Tante am Tisch und hatte den Kopf in die Hände gestützt.
    Ohne sich umzudrehen, sagte sie: »Mr. Hunter? Trauen Sie Mike diese schreckliche Tat zu?«
    »Ich weiß zu wenig über ihn, um mir ein Urteil bilden zu können«, antwortete Dorian, »aber es fällt mir schwer, ihn für einen Mörder zu halten.«
    »Danke.« Es klang verbittert. »Gehen Sie jetzt! Ich möchte allein sein.«
    »Ich lasse Ihnen meine Telefonnummer hier«, sagte Dorian und legte seine Visitenkarte auf die Anrichte. »Wenn Sie Unterstützung brauchen, dann rufen Sie mich an!«
    Er wartete. Als er keine Antwort bekam, verließ er das Haus.
    Eine Frage drängte sich ihm auf: Wie konnte Mike von Lisas Tod wissen, wenn er nicht selbst dabei gewesen war?
    Diese Frage beschäftigte dann auch die Polizei.
    Mike »Cleanhead« Hyde wurde verhaftet.

    »Dorian, gerade ist eine interessante Meldung durchgekommen«, sagte Coco, als sie das Schlafzimmer betrat.
    Er lag auf dem Bett, neben sich auf dem Boden einen Stapel Zeitungen. Zuerst hatte er sie gar nicht wahrgenommen, doch als sie nun sprach, richtete er sich abrupt auf.
    »Eine Meldung über Mike?«, fragte er interessiert.
    Coco seufzte. »Mir scheint, du denkst an nichts anderes mehr als an diesen Mike Hyde. Nein, natürlich betrifft die Meldung nicht ihn. Es gibt schließlich noch anderes.«
    Dorian ließ sich wieder auf das Kissen zurücksinken und paffte gedankenverloren seine Players; sein Interesse war sofort wieder erloschen.
    Coco fuhr fort: »In Ägypten ist eine englische Archäologin verschwunden. Sie heißt Susan Baxter und war mit Untersuchungen von Ausgrabungen in Theben beschäftigt. Ihr Verschwinden soll im Zusammenhang mit dem geheimnisvollen Nefer-Amun-Kult stehen, der seit einiger Zeit wieder von sich reden macht. Sullivan hat über diesen Geheimkult einige interessante Informationen beschafft.«
    »So?«, fragte Dorian uninteressiert.
    Coco setzte sich zu ihm aufs Bett, nahm ihm die Zigarette aus den Fingern, machte einen tiefen Zug und schob sie ihm dann wieder zwischen die Lippen.
    »Sullivan meint, es sei zweckmäßig, wenn zumindest einer von uns nach Ägypten fliegen würde, um der Sache nachzugehen«, fuhr sie fort. »Sie ist es wert, sich eingehender damit zu
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