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0547 - Verdammt für alle Ewigkeit

0547 - Verdammt für alle Ewigkeit

Titel: 0547 - Verdammt für alle Ewigkeit
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Saurier ausgestorben waren. In der anderen Abspaltung war es genau andersherum geschehen. Dort hatten die Säuger keine Chance bekommen, und so war die herrschende Spezies dort aufrechtgehende menschenähnliche Echsen. Doch diese Echsenwelt hatte gegenüber der »richtigen« Erde immer mehr an Existenzwahrscheinlichkeit verloren, abgesehen davon, daß in ihr der Zeitablauf schneller stattgefunden hatte. Inzwischen gab es sie nicht mehr; die Sauroiden waren auf den Silbermond umgesiedelt worden.
    Dieser Sauroide hier mußte dennoch schon seit vielen Jahrmillionen in diesem Baum gefangen sein!
    Dumpf entsann Zamorra sich eines Ausspruches, den Lord Bryont Saris ap Llewellyn einmal getätigt hatte. Der Llewellyn war der Mann, der die Unsterblichkeit auf andere Weise erlebte und immer wieder in seinem eigenen Sohn wiedergeboren wurde; er war auch derjenige, der einmal in der Phase seiner jeweiligen Inkarnation die Auserwählten zur Prüfung und zur Quelle des Lebens zu führen hatte, so, wie er auch Torre Gerret und Zamorra den Weg dorthin gewiesen hatte. Damals hatte Saris behauptet, der erste Llewellyn habe noch die letzten Saurier gekannt.
    Jetzt endlich begriff Zamorra die wahre Bedeutung dieses Ausspruchs. Auch ein - mindestens ein! - Sauroide hatte zu den Auserwählten gehört, die der Llewellyn zur Quelle des Lebens geführt hatte… vor langer, langer Zeit…
    Zamorra wandte sich ab. Lucifuge Rofocale sprach weiter. Zamorra hörte sich an, was der Erzdämon erst vor relativ kurzer Zeit schon Torre Gerret erzählt hatte.
    Es war eine bizarre Situation. Hier standen sich die beiden Todfeinde gegenüber, der Meister des Übersinnlichen und der Herr der Hölle, und taten nichts anderes, als miteinander zu reden. Und das in einer Umgebung, wie sie schauerlicher kaum sein konnte. Auch wenn Zamorra die Gefangenen nicht hören konnte, konnte er doch sehen, wie sie schrien und aus ihren Gefängnissen zu entkommen versuchten. Er war sicher, daß er dieses grauenhafte Bild nie mehr vergessen würde, selbst wenn er eine Milliarde Jahre alt wurde.
    Und er sollte auch hier enden? In dieser trostlosen Hölle?
    »Wie jeder Auserwählte «, sagte Lucifuge Rofocale. »Wie jeder von ihnen, der bereit war, für das Erlangen der Unsterblichkeit zu morden…«
    ***
    Nicole starrte das Amulett an. Sie hatte es nicht gerufen, und doch war es hier! Wie war das möglich?
    Plötzlich klang die lautlose Gedankenstimme des künstlichen Bewußtseins auf, das im Amulett wohnte.
    Zamorra geht seinen letzten Weg.
    Dorthin will ich ihm, nicht folgen. Es gibt keine Wiederkehr.
    Unwillkürlich sprang Nicole auf. Das Entsetzen packte sie.
    »Das ist unmöglich! Zamorra stirbt? Das… nein…«
    Er wird nie mehr zurückkehren. Keiner von ihnen kann die Hölle der Unsterblichen jemals wieder verlassen, ehe das Universum endet. Es ist vorbei. Von nun an wirst du sehr einsam sein.
    »Du lügst«, flüsterte Nicole bestürzt. »Du willst mir Angst machen. Es macht dir Spaß, wie?«
    Nein. Ich mag dich, und ich mochte Zamorra. Aber auf meine Warnungen hat er nicht gehört.
    »Ich muß ihm helfen«, flüsterte Nicole heiser. »Er… «
    Du kannst ihm nicht helfen. Niemand kann es. Finde dich damit ab.
    »Bring mich zu ihm! Sofort! Zeige mir den Weg!«
    Ich werde es nicht tun. Du würdest nur enden wie er - auch du bist eine Unsterbliche. Ich will dein Ende nicht. Hilf den Lebenden. Ihr zum Beispiel.
    Wie unter Zwang mußte Nicole in diesem Moment die Druidin ansehen, deren Augen immer noch geschlossen waren.
    Die Hölle der Unsterblichen … Was auch immer dieser Begriff bedeutete, vielleicht konnte Teri etwas tun! Oder Gryf, wenn er erreichbar war. Oder Merlin! Oder…
    Aber was, wenn niemand den Weg kannte, den Zamorra gegangen war? Wo war das Tor zu dieser Hölle? Wie ließ es sich öffnen?
    Das Amulett-Bewußtsein antwortete nicht mehr.
    ***
    »Zu morden…?« echote Zamorra.
    »Natürlich«, sagte Lucifuge Rofocale. »Weißt du es nicht mehr? Nur einer kann die Prüfung bestehen, und nur einer kann die Quelle des Lebens wieder lebend verlassen. Der Sieger, der die Unsterblichkeit erlangt, muß seine Rivalen töten. Das ist der Preis des ewigen Lebens.«
    »Eines Lebens, das hier endet… ein verflucht hoher Preis.«
    Der Erzdämon grinste. »So ist das nun mal. Wer mordet, kommt ins Gefängnis - sieht das eure menschlic he Rechtsprechung nicht ebenso vor?«
    Zamorra starrte ihn entgeistert an. »Du maßt dir an, dämonische Praktiken mit menschlicher
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