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0546 - Satans Amulett

0546 - Satans Amulett

Titel: 0546 - Satans Amulett
Autoren: Werner Kurt Giesa
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jedenfalls der endgültige Beweis. Ssacah hat sie erwischt.«
    »Und sie jetzt dich.«
    »Ich glaube, nicht«, erwiderte er. Er betrachtete das Hemd. Ersatz hatte er nicht mit; sie waren zu hektisch aufgebrochen, und bei ihrem gestrigen Einkauf war nur Nicole zum Zuge gekommen. Als der Wagen gesprengt wurde, hatte sich anschließend alles so weit hinausgezögert, daß die Läden bereits schlossen. Und im Hotel war Zamorra auch nicht mehr dazu gekommen, den Service um die Vorlage einer kleinen Kollektion zu bitten.
    Entschlossen schnitt er beide Ärmel kurz und warf die Reste weg.
    »Ich spüre jedenfalls keine Veränderung«, fuhr er fort. »Du erinnerst dich, daß Teri von meinem Schlangenbiß in Sydney gesprochen hat, ehe die Polizei eintraf?«
    Nicole nickte. »Du hast mir nie etwas davon erzählt. Stimmt das überhaupt?«
    »Es stimmt. Ich weiß nicht - irgendwie war nie die richtige Gelegenheit, und ich wollte dich einfach auch nicht unnötig beunruhigen. Das war übrigens auch eine Sache, die mich stutzig machte; niemand außer mir konnte etwas von dem Biß wissen. Woher war Teri also darüber informiert? Meine Gedanken kann sie ja nicht lesen, solange ich die Sperre aufrechterhalte. Sie mußte es durch das Ssacah-Bewußtseinskollektiv erfahren haben. Dazu hat sie aber nur Zugang, wenn sie selbst eine Ssacah-Dienerin ist. Mein Verdacht wurde immer stärker, und jetzt haben wir den Beweis. Sie ist verdammt gefährlich. Ssacahs Magie und Teris Druiden-Kräfte, die sich gegenseitig ergänzen - ich könnte mir was Schöneres vorstellen.«
    Nicole blieb immer noch auf Abstand.
    Zamorra zog das jetzt ärmellose Hemd wieder über. »Ich bin damals in Sydney zusammengebrochen, bekam heftiges Fieber. Später im Krankenhaus stellte man fest, daß der Ssacah-Keim nur noch rudimentär vorhanden war. Es hatte sich auch keine neue Messing-Schlange gebildet. Ich nehme an, daß das Wasser der Quelle des Lebens oder Merlins Stern damit zu tun hatte und eine Art Immunisierung stattfand. Wie bei einer Schutzimpfung, weißt du? Vielleicht bin ich jetzt gegen den Ssacah-Keim immun. Denn ich merke jetzt nicht mal ein Unwohlsein.«
    »Das kann ein Versuch sein, mich zu beruhigen, und dann fällst du so über mich her, wie Teri eben über dich.«
    Er schüttelte den Kopf. »Wenn ich über dich herfalle, dann höchstens aus erotischen Gründen. Sei unbesorgt. Ich muß mir jetzt allerdings etwas einfallen lassen. Nicht nur, daß eine unkontrolliert herumteleportierende Kobra-Teri eine ziemliche Gefahr darstellt… Ich muß auch zusehen, daß ich endlich das Amulett wieder zurückbekomme. Mit Hilfsmitteln aus dem Château geht es ja nun nicht mehr. Und das Beaminster-Cottage ist von hier auch ziemlich weit entfernt; wir wären bis zum Nachmittag unterwegs und dann zwar in Griffnähe magischer Hilfsmittel, aber auch weit ab vom Geschehen. Ob es das wert ist?«
    Nicole zuckte mit den Schultern. »Wer weiß. Vielleicht sollten wir die Fahrt dennoch riskieren. Oder zumindest einer von uns.«
    »Und dann sind da noch Gerret und Zarkahr. Ich glaube nicht, daß der Dämon in dem Feuer umgekommen ist. Er wird sich ebenso in Sicherheit gebracht haben wie Panshurab. Wer den Tempel gesprengt hat, interessiert mich dabei nicht einmal. Ich weiß nur, daß wir zwischen allen Fronten stecken und zu allem Überfluß und dank Teris glorreicher Hinweise auch noch die mißtrauische Polizei im Nacken haben, die uns auf Schritt und Tritt überwachen wird. Möglicherweise würden sie uns nicht einmal zum Cottage fahren lassen. Verflixt, ich hätte diesen Commander schon beruhigt. Wenn Teri nicht…« Er verstummte und winkte heftig ab, verzog dabei das Gesicht, weil der Arm wieder schmerzte.
    »Aber was können wir nun effektiv tun?« fragte Nicole. »Sieht so aus, als befänden wir uns ohne Teri in einer Sackgasse, nicht wahr? Wir wissen nicht, wo wir Gerrel finden können. Wir müssen also praktisch warten, bis er wieder zuschlägt. Und diesmal macht er das vielleicht gründlicher als bisher.«
    »Läßt sich im Moment leider nicht ändern. Ich werde wieder einmal versuchen, das Amulett zu mir zu rufen. Ich glaube zwar nicht wirklich daran, daß es diesmal klappt, aber es hofft der Mensch, solang er irrt, oder wie hieß das seltsame Sprichwort?«
    Nicole tippte sich an die Stirn. Immer noch blieb sie wachsam, und er konnte es ihr nicht verdenken. Sie hielt sich bereit, sich mit dem Dhyarra-Kristall zu verteidigen, wenn es sein mußte, und er sah auch die
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