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0546 - Satans Amulett

0546 - Satans Amulett

Titel: 0546 - Satans Amulett
Autoren: Werner Kurt Giesa
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innere Zerrissenheit in ihr. Sie wollte nicht gegen ihn kämpfen müssen, aber wenn er tatsächlich zur Schlange mutierte, blieb ihr gar nichts anderes übrig.
    Zamorra setzte sich auf die Bettkante, stellte fest, daß das kaffeegetränkte Laken immer noch nicht wieder richtig trocken war, und streckte die Hand aus.
    Dann rief er das Amulett.
    ***
    Zarkahr zürnte.
    Natürlich hatte der uralte Corr die Explosion überstanden. Aber es war nicht einfach gewesen. Er hatte so schnell reagieren müssen wie schon seit einer Ewigkeit nicht mehr, und er war aus der Übung nach der langen Zeit, in der er versteinert gewesen war.
    Dennoch hatte er es geschafft, ein Kraftfeld um sich herum aufzubauen, das ihn vor der Glut und den umherfliegenden und herabprasselnden Trümmern schützte. Doch seine Hand hatte zu brennen begonnen, und Feuermale waren entstanden. Er versetzte sich aus dem Inferno hinaus an einen anderen Ort, wo er die tobenden Flammen auf seinem Leib löschen konnte.
    Er begann nachzudenken, während er die Nacht und den folgenden Vormittag darauf verwandte, die Feuermale wieder verschwinden zu lassen und sich von den Folgen der Explosion zu erholen. Er fragte sich, wer für die Zerstörung des Tempels verantwortlich war.
    Kurz vorher hatte Zarkahr ein magisches Kraftfeld festgestellt, das allmählich immer stärker geworden war und sich irgendwie aufgeladen hatte, bis es zur Explosion kam.
    Das war Schwarze Magie gewesen!
    Damit schied Zamorra als Verursacher aus. Dämonenjäger seiner Art pflegten aus Prinzip keine Schwarze Magie einzusetzen, selbst wenn sie sich mit ihr auskannten. Sie hatten viel zu viel Angst davor, durch ihre Anwendung selbst der dunklen Seite der Macht zu verfallen. Lieber mühten sie sich mit Weißer Magie ab, obgleich die schwächer war und dem Benutzer wesentlich mehr Kraft abverlangte.
    Ein solcher zerstörerischer Schlag konnte allerdings auch nicht von Mansur Panshurab kommen. Ssacah selbst wäre dazu vielleicht fähig gewesen, aber nicht sein halbmenschlicher Vasall. Dazu war zu wenig von Ssacahs Kraft in Zarkahrs Tempel verfügbar gewesen, auch wenn Panshurab hier eine halbe Schiffsladung von Messing-Kobras angesammelt gehabt hatte.
    Und jener Mann namens Odinsson?
    Der war ein Mensch, und selbst wenn er in einer starken Machtzeremonie genug Energie angesammelt hätte, wäre es unlogisch gewesen. Er hätte sein Ziel viel eher mit Sprengstoff erreichen können.
    Wer aber konnte dann eingegriffen haben?
    Vor allem, warum? Wer konnte denn wissen, daß Zarkahr ausgerechnet jetzt wieder erweckt worden war?
    Der geflügelte Dämon beschloß, sich die Überreste des Tempels einmal genauer anzusehen. Vielleicht gab es noch Anhaltspunkte, die Rückschlüsse auf seinen wirklichen Gegner zu ließen. Spuren, die kein Mensch jemals sehen würde, die aber einem Dämon wie Zarkahr wertvolle Informationen liefern konnten.
    ***
    Wieder erfaßte Lucifuge Rofocale die fremde Entität im Innern von Zamorras Amulett. Diesmal hütete er sich davor, mit ihr Kontakt aufzunehmen. Er wollte nicht erneut in ihren unheilvollen Sog geraten. Es war schon schlimm genug, daß er sich gegen den Sucht-Effekt wehren mußte, der von den Amuletten ausging.
    Er begann eine Mauer des Verderbens zu errichten, die allmählich um den Stern von Myrrian-ey-Llyrana und das darin wohnende Bewußtsein wuchs. Es kostete ihn Kraft, aber diese Kraft holte er sich aus den zusammengeschalteten beiden anderen Amuletten. Effektiver wäre es natürlich gewesen, die Lebensenergie von Menschenopfern in sich aufzusaugen, sie umzuwandeln und anzuwenden. Doch das hätte ihn Zeit gekostet.
    Zeit, von der er glaubte, daß sie ihm nicht zur Verfügung stand. Jeden Moment konnte Zamorra wieder versuchen, das siebte Amulett zu sich zurückzuholen. Die bisherige Blockierung ließ mehr und mehr nach. Eine neue einzurichten, hätte entweder erneut die Lebensenergie eines Opfers erfordert oder eine Abkapselung durch die beiden anderen Amulette. Lucifuge Rofocale wurde aber das Gefühl nicht mehr los, daß er dazu das Fremdbewußtsein erst unschädlich machen mußte. Es würde sich vehement gegen eine amulettgesteuerte Blockierung zur Wehr setzen. Es hatte ja schon versucht, ihm die Kontrolle über die anderen Amulette zu nehmen…
    Die unsichtbare Mauer wurde immer größer, immer stärker. Lucifuge Rafocale errichtete sie von außen nach innen. Für das Amulett-Bewußtsein blieb immer weniger Platz. Es konnte jetzt auch nicht mehr entweichen. Der
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