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0544 - Die Späher der Gevari

Titel: 0544 - Die Späher der Gevari
Autoren: Unbekannt
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wütenden Sturmes.
    Das Fesselfeld hatte die Luftmassen aus seinem verlangsamten Griff entlassen und strich über andere Gebiete der Nachtseite.
    Der Sturm heulte heran; er brachte riesige Massen von Schnee und kleinen Eistrümmern mit sich. Er rollte über die Landschaft, fegte die Oberfläche des Gletschers leer und schlug über Sandal und Takvorian zusammen. Minutenlang konnten sie fast nichts sehen; ein rasendes Schneegestöber hüllte sie ein. Eisstückchen prasselten gegen ihre Körper. Die Eismassen wurden in die Zone der Wärme und des Lichtes hinausgeweht, verwandelten sich dort in Wasser und regneten ab. Sämtliche Bauwerke waren für kurze Zeit naß und leuchteten schimmernd auf. Dann lief das Wasser wieder ab, der kalte Sturm vermischte sich mit der warmen Luftfront und hob sie hoch. Eine riesige Wolke entstand über der Stadt.
    Dann berührte das Feld wieder dieselbe Gegend, und der Sturm hörte abrupt auf. Das Heulen in der Luft verwandelte sich in ein dumpfes Brausen, hörte ganz auf. Nur hin und wieder hörten die Freunde einige Geräusche von fern, die wie Flötenmelodien klangen; kurze, abgerissene Töne.
    „Links!" sagte Sandal und wischte den Schnee von seiner Kleidung.
    Der Mutant stob einen schrägen Hang hinauf und hinterließ eine Spur glitzernden Eises. Dann waren sie an den ersten Ausläufern des eisigen Waldes.
    „Geradeaus durch den Wald!" meinte Sandal laut.
    Er spürte an Takvorians Anstrengung, daß sie sich wieder in einem sechzigfach verlangsamenden Feld befanden.
    Eines war sicher: Die Jet war noch nicht entdeckt worden. Und sie selbst auch nicht. Sie hatten noch alle Chancen.
    „Jawohl!" keuchte Takvorian.
    Er holte das Letzte aus sich heraus, als sie zwischen den ersten Stämmen verschwanden.
    Der eisige Wald sah aus wie eine futuristische Bühnendekoration.
    Es waren einige tausend Stämme, doppelt oder dreifach mannsdick. Sie ragten rund fünfzig Meter hoch in die Luft, die von den wärmenden, hellen Sonnenstrahlen durchflirrt war. Ihre Äste breiteten sich waagrecht aus und berührten einander. Hoch über Sandal und seinem Freund bildete sich ein Dach, das aus feinstem Filigran bestand: Holz, das unter zentimeterdicken Eisschichten verborgen war und dunkel durch das glasig gewordene Eis schimmerte. Ein ständiger Regen ging herunter.
    Die Tropfen schwebten jetzt wie Flaumfedern zu Boden nieder, aber in senkrechten Fallbahnen. Ihre Bewegung war ebenso verlangsamt wie die der beiden Terraner und der breiten Ströme von Wasser, die an den Stämmen herunterrannen und zwischen den Wurzeln knöcheltiefe Pfützen bildeten. Als Takvorian in schärfstem Galopp hindurchsprengte, gab es- einen langsamen Regen aus Tausenden von Tropfen. Von rechts drangen lange, funkelnde Sonnenstrahlen durch den Wald und bildeten waagrechte Muster.
    „Nicht so schnell!" sagte Sandal und duckte sich, als ihm ein breites Stück Eis, das unter einem Ast abgebrochen war, ins Genick fiel.
    „Je schneller wir unsere Mission erledigen", keuchte Takvorian „desto früher kann die Jet starten."
    Einen oder eineinhalb Kilometer lang ging es durch den Wald, dann blieb der Mutant stehen.
    Vor ihnen befand sich ein Streifen aus Büschen, die langsam abtauten.
    „Dort ist die Stadt!" sagte Sandal und schirmte seine Augen mit der Hand ab. Sie starrten direkt in die Sonne.
    „Ich sehe sie!" sagte Takvorian.
    Sie wußten genau, daß die Skurrils, wenn sie eine große Landfläche mit ihrem Hemmungsfeld bedecken und beeinflussen wollten, einen Parablock bilden mußten. Es war also zu erwarten, daß sich eine bestimmte Gruppe dieser merkwürdigen Fremden versammelt hatte, um mit Hilfe von mechanisch arbeitenden Verstärkeranlagen und riesigen Projektoren dieses Feld auszustreuen.
    Jetzt erreichten sie die Zone, in der die Wärme ausgesprochen stark war. Die Hufe des Mutanten versanken im auftauenden Boden. Er würde jetzt rund zwei Standardjahre ununterbrochen im Licht liegen; ein langer Tag war für diesen Bereich des Planeten angebrochen. Die Rokationsnomaden versammelten sich auf der Tagseite „Wie gehen wir vor?" wollte Takvorian wissen.
    Er stand zwischen den triefenden Büschen, deren Rinde an vielen Stellen aufgeplatzt war. Die ersten Ansätze von Knospen zeigten sich. Das Laub unter den Büschen war naß und klebte schwarz und mit Eisresten dazwischen aneinander und am Boden. Eine warme luftschicht brodelte hier und erzeugte einen diffusen Bodennebel, aus dem sich Bäume und Bauwerke erhoben.
    Sandal lachte
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