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0542 - Luzifers Welt

0542 - Luzifers Welt

Titel: 0542 - Luzifers Welt
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Kräfte ebenso blockiert wären wie die des Druiden, hätte es sich nicht bemerkbar machen können.
    Also funktionierte es!
    »Dieser Gedanke ist richtig«, bestätigte Lamyron, als Zamorra seine Überlegungen in Worte kleidete. »Vorhin, als die Prophezeiung Gestalt annahm, sah ich jenen silbernen Gegenstand, der von einem mächtigen Wesen geschaffen wurde. In ihm wohnt etwas, das Macht besitzt und dem noch viel vorbestimmt ist. Mehr, als es in Luzifers Welt jemals erreichen könnte. Es besitzt die Fähigkeit, Blockierungen aufzuheben und Sperren zu löschen.«
    »Er meint«, erklärte Gryf schnell auf Zamorras fragenden Blick hin, »daß seine Flügel dich abgebildet haben und dann dein Doppelgänger heraussprang, um alsbald wieder zu verschwinden. Freund Lamyron scheint so etwas wie ein lebendes Orakel zu sein.«
    »Wenn das stimmt«, warf Carmencita zögernd ein, »und diese Silberscheibe tatsächlich helfen kann…, dann hätten wir eine Chance, doch noch von hier fortzukommen, oder? Worauf warten wir dann noch? Wollen Sie nicht den Versuch machen, Señor Zamorra?«
    »Und ob. Aber vorher möchte ich noch etwas anderes ausprobieren.«
    Er hakte das Amulett vom Silberkettchen und überreichte es dem Druiden.
    »Die Fähigkeiten, Blockierungen aufzuheben«, zitierte er Lamyron. »Probier’s aus, Gryf. Falls wir tatsächlich verschwinden können, dürfen wir Doc Lyndan nicht hier zurücklassen.«
    »Wie, zum Teufel, sollen wir sie finden?«
    »Du wirst sie finden. Benutz deine Druiden-Kraft, wenn das Amulett die Blockierung tatsächlich aufhebt. Du bist Telepath… Und du bist so etwas wie ein Teleporter. Finde die Frau und hol sie hierher. Und - laß dich nicht umbringen. Ich kann das Amulett zwar wieder zur mir zurück rufen, aber ich kann nicht zu dir springen , um dir zu helfen.«
    »Ich kann schon auf mich aufpassen«, behauptete Gryf. »Vorausgesetzt, es funktioniert. Mal sehen, ob der zeitlose Sprung wieder klappt…«
    Im nächsten Moment war er verschwunden…
    ***
    Er kehrte erst nach über drei Stunden zurück und wirkte ziemlich zerrupft. Er hatte es während seiner Suche mehrmals mit freßgierigen Ungeheuern zu tun bekommen, die er meist erst im buchstäblich allerletzten Moment bemerkte, weil er sich auf Morna Lyndan konzentriert hatte.
    Es war ihm nichts anderes übriggeblieben, als sie telepathisch zu erfassen. Doch da er ihr individuelles Gehirn wellenmuster nicht kannte, mußte er ganz allgemein nach menschlichen Gedanken suchen. Dabei waren ihm aber immer wieder die Muster von Zamorra und Carmencita in die Quere gekommen. Und auf eine fremdartige Weise erzeugte auch Lamyron störende Strukturen.
    Sie auszufiltern erwies sich als äußerst schwierig.
    Dazu kam, daß es anscheinend auch Kreaturen in Luzifers Welt gab, die menschliche Gehirnwellenmuster imitierten…
    Aber er hatte die Wissenschaftlerin gefunden.
    Sie war mehr tot als lebendig. Und sie war verletzt.
    Vermutlich war die Rettungsaktion gerade noch im allerletzten Moment gekommen. Einen Tag länger, und sie wäre wahrscheinlich an Entkräftung und Blutverlust gestorben.
    Deshalb hatte Gryf sie auch so schwer aufspüren können; sie hatte sich in eiñer Höhle verkrochen, und ihr Gehirnwellenmuster war nur noch sehr flach und kaum wahrnehmbar. Sie hatte sich aufgegeben, kämpfte nicht, mehr. Ihre Lebensenergie verging.
    Gryf gab das Amulett an Zamorra zurück.
    »Jetzt bist du dran, Alter«, sagte er. »Und wehe, du machst Murks.«
    »Höchstens in Mini-Form«, wehrte Zamorra ab.
    Der Silbermond-Druide grinste ihn an.
    »Deinem Mini-Murks ziehe ich Mini-Röcke allemal vor. Aber die werden nur auf der Erde getragen. Also streng dich an, Alter. Sonst kriegst du tierischen Ärger mit mir.«
    Und Lyndan nicht die medizinische Versorgung, die sie dringend braucht, fügte Zamorra in Gedanken hinzu.
    Er hatte keine Bedenken mehr, daß es nicht funktionieren würde. Bei Gryf hatte es ja schließlich auch geklappt.
    Er ging wieder die eigenartige Verbindung mit dem Amulett ein.
    Und öffnete den Weg zurück zur Erde…
    ***
    Robert Tendyke war nicht der einzige, der erleichtert aufatmete, als sie im Licht der Scheinwerferbatterie wieder auftauchten.
    »Vorsicht«, warnte Zamorra. »Wir sind auf einem Touristenpfad an einer Grand-Canyon-Felswand! Nicht gegen das Geländer laufen und hinüberkippen…«
    »Wer, zum Teufel, ist das?« stieß Tendyke hervor, als er Lamyron entdeckte, der als letzter zwischen den Blumen hervortrat.
    Aber noch ehe
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