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0542 - Luzifers Welt

0542 - Luzifers Welt

Titel: 0542 - Luzifers Welt
Autoren: Werner Kurt Giesa
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jemand reagieren konnte, entfaltete der düstere Engel seine Flügel…
    Und dann schwang er sich wie ein Raubvogel in den Nachthimmel hinauf.
    »Lamyron!« schrie Gryf hinter ihm her. »Bleib hier!«
    Doch der geflügelte Prophet antwortete nicht mehr. Er verschwand als Schatten in der Nacht.
    Nach wenigen Sekunden war sein Flügelschlag schon nicht mehr zu hören.
    »Wenigstens hätte er sich bedanken können«, murrte Gryf. »Bei Merlins Bart, hoffentlich haben wir jetzt nicht ein Ungeheuer auf die Menschheit losgelassen! Ich traue diesem Burschen nicht über den Weg!«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. Er legte Lyndan vorsichtig zu Boden.
    »Wo ist Travers?«
    »Den habe ich vor drei Stunden zurück zum Camp geschickt. Dein spurloses Verschwinden kann er sich nicht erklären.«
    »Oben gibt es Telefone, nicht wahr? Gryf - spring mit Rob nach oben. Sie sollen einen Rettungshubschrauber für Lyndan anfordern. Und wenn sie nicht spuren, soll sie der Teufel holen.«
    Gryf nickte und faßte den Abenteurer am Arm.
    »Komm, Ten. Ich brauche dein Gedankenbild von eurem Lager.«
    Im nächsten Moment waren die beiden im zeitlosen Sprung verschwunden.
    Zamorra löste die Strahlwaffe von der Magnetplatte, schaltete sie wieder auf Laser…
    ... und brannte die Regenbogenblumen nieder!
    Falls die Unsichtbaren hier später abermals Blumen anpflanzen würden, konnte er das kaum verhindern. Aber zumindest diese Pflanzen konnten niemanden mehr ins Verderben schicken.
    Dann sah er zum Nachthimmel hinauf.
    Von Lamyron war längst nichts mehr zu sehen…
    ***
    Lange nach Mitternacht fanden sie endlich Ruhe. Sie hatten sich in dem Wohnwagen niedergelassen, der eigentlich nur Tendyke zur Verfügung gestellt worden war.
    Der Rettungshubschrauber war wieder fort und hatte Dr. Morna Lyndan ins nächste Hospital gebracht. Gryf hatte versprochen, sich am Vormittag dort sehen zu lassen und sich ein wenig um sie zu kümmern.
    Travers und seine Leute waren in hellem Aufruhr. Sie hatten wissen wollen, wohin Zamorra einfach verschwunden war, wie er es geschafft hatte, zumindest eine der beiden verschwundenen Personen aufzuspüren und herzuholen.
    Und warum er die seltsamen Blumen einfach mit Stumpf und Stiel verbrannt hatte.
    Zamorra hatte sie abgewimmelt und auf später vertröstet.
    »Wenn wir ihnen erzählen, was wirklich passiert ist, halten sie uns für verrückt«, sagte Tendyke. »Und das nicht ganz zu Unrecht. - Also, keine Erklärungen! Grundsätzlich nicht! Ich fliege nach Washington und nehme mir meinen CIA-Freund Robertson zur Brust. Dem werde ich auch nicht die Wahrheit erzählen. Bis Washington ist es ein langer Flug, und unterwegs wird mir eine Ausrede einfallen. Die kann er dann seinen Leuten nahebringen.«
    »Und du wirst von seinen Vorgesetzten jede Menge Ärger bekommen.«
    Tendyke schüttelte den Kopf.
    »Wenn Robertson oder seine Chefspione versuchen, mir Ärger zu machen, habe ich mit der Satronic ein wunderbares Druckmittelchen in der Hand. Die Tendyke Industries kann es sich leisten, daß Satronic den geheimen Entwicklungsauftrag der Regierung zurückgibt, mit dem Doc Lyndan zu tun hatte. Ob die Regierung es sich aber leisten kann, jetzt noch eine andere Firma zu beauftragen, ist fraglich. Ich habe mir seit dem seligen Jahr des Herrn 1495 langsam, aber sicher eine Position aufgebaut, an der Politik und Geheimdienste nicht mehr so schnell rütteln können. Wenn ich wollte, könnte ich Uncle Sam kaufen.«
    »Weißt du inzwischen, wer beim Pentagon unbedingt auf deine Hilfe bestanden hat?« wollte Zamorra wissen.
    »Mein Mann arbeitet noch daran«, antwortete der Abenteurer und Industrielle. »Wenn es etwas wirklich Wichtiges ist, gebe ich dir auf jeden Fall Bescheid.«
    »Nicht besonders leicht, in deren Daten reinzukommen, was?« mutmaßte Gryf.
    »In diesem Fall ist der Sicherheitsaufwand sogar ganz besonders hoch«, meinte Tendyke. »Oder vielmehr verwirrend. Ich werde das Gefühl nicht los, als wenn da noch mehr dahintersteckt, als wir alle bisher vermuten…«
    Zamorra zuckte mit den Schultern.
    »Das nächste Problem sind die Regenbogenblumen«, sagte er. »Die hier habe ich verbrannt. Was aber, wenn die Unsichtbaren für Ersatz sorgen, sobald sie merken, waâ passiert ist?«
    »Daran glaube ich nicht«, sagte Gryf. »Ich habe die schöne Morna Lyndan ein wenig unter die Lupe genommen, während wir auf den Hubschrauber gewartet haben. Ich habe ihre Erinnerung angekratzt. Sie ist nicht zufällig bei ihrem
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