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0542 - Luzifers Welt

0542 - Luzifers Welt

Titel: 0542 - Luzifers Welt
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Fall.«
    »Die Zukunft - ist nicht festgelegt«, widersprach Gryf. »Sie ist wandelbar.«
    »Natürlich, Silbermond-Druide«, gestand Lamyron. »Aber es gibt Linien, die durch Entwicklungen in der Vergangenheit dermaßen festgelegt sind, daß sie zu den Orientierungspunkten in der Zeit werden. An diesen muß sich die Zukunft orientieren, wenn sie zur Gegenwart wird. Viele Prophezeiungen resultieren nur aus Wünschen. Wenn du dir dringend wünschst, künftig eine Gefährtin zu haben, so wirst du sie auf meinen Flügeln sehen. Und wenn ich ihr Leben gewähre, wird sie zu dir gehen und das werden, was du in ihr sehen willst - so lange, bis ihre Existenz durch meinen Willen oder durch die Erschöpfung meiner Kraft endet.«
    Langsam schüttelte Gryf den Kopf.
    Diese unheimliche Fähigkeit des Engels flößte ihm Furcht ein. Das Feuer in Lamyrons Augen erschien ihm plötzlich noch bedrohlicher. Nur wagte er nicht mehr, danach zu fragen. Er wollte nur noch aus der Nähe dieses unheimlichen Propheten verschwinden.
    Zusammen mit Carmencita, denn auch sie war durch die Fähigkeiten Lamyrons in Gefahr.
    Wenn Wünsche zur Wirklichkeit werden konnten, noch dazu in dieser Form, was bedeutete dann noch die Realität? War sie dann nicht nur noch ein Schatten, der hinter den Wünschen verdrängt werden konnte?
    »Das war der Grund, weshalb sie mich hierher, nach Gash’ronn, verbannten«, erinnerte sich Lamyron. »Mit meiner Gabe der Prophetie wurde ich ihnen gefährlich. Ich konnte ihren Opfern die Zukunft zeigen, die sie für sie vorbereiteten. Eine Zukunft, die aus Tod bestand! Deshalb mußten sie mich aus dem Weg schaffen. Sie konnten mich nicht töten. Vielleicht aber wollten sie es auch gar nicht, weil sie glaubten, ich könne ihnen möglicherweise später selbst von Nutzen sein. Doch sie verbannten mich in dieses Gefängnis, in diese Hölle, die so groß ist wie eine ganze Welt.«
    »Mit deinen Fähigkeiten hättest du es doch voraussehen und verhindern können.«
    Lamyron schüttelte den Kopf. Er wirkte plötzlich traurig.
    »Meine Flügel befinden sich hinter mir«, sagte er. »Wie sollte ich Bilder in ihnen sehen können?«
    »Spiegel…«
    »Ein Spiegelbild zeigt meine Bilder nicht.«
    Von der Seite kam ein Geräusch.
    Im ersten Moment fürchtete Gryf, daß sich wieder ein gefräßiges Ungeheuer angeschlichen hatte…
    Aber es war Carmencita.
    Sie war erwacht und hatte sich aufgerichtet. Aus großen Augen sah sie Lamyron an.
    Der Engel hatte seine Schwingen wieder ausgebreitet.
    Gryf sah erneut Zamorra. Diesmal aber, wie er aus den Regenbogenblumen hervortrat.
    »Was ich da sehe«, rief er voll Panik, »läßt es sich nicht verhindern?«
    »Selten.«
    »Dann geht Zamorra in die gleiche Falle wie wir«, murmelte der Druide. »Dann ist auch er hier gefangen bis in alle Ewigkeit… Denn ich sah soeben seine Ankunft.«
    »Ich sah noch etwas anderes«, sagte Lamyron leise. »Vorhin, an seinem Abbild, das meinen Schwingen entstieg und Gestalt annahm. Vielleicht ist jetzt die Stunde gekommen, auf die ich seit tausend Jahren gewartet habe… Doch dann dürfen wir keine Zeit mehr verlieren.«
    Er streckte die Hände nach Gryf und Carmencita aus.
    »Berührt mich und haltet euch an mir fest. Ich werde euch mit mir nehmen.«
    Gryf wollte den Kopf schütteln.
    Aber irgend etwas, das er nicht verstand, brachte ihn dazu zu nicken.
    Und abermals schwang sich Lamyron in die Luft.
    Das Schwert und seine beiden Begleiter trug er mühelos mit sich…
    ***
    Die Steine waren näher gekommen!
    Alles in Zamorra schlug Alarm, Steine, die sich von selbst bewegten, gab es nicht!
    Im gleichen Moment begannen sich die Blütenkelche zu schließen!
    Höchste Gefahr!
    Gefahr durch Steine, die aktiv ihre Position veränderten und näher rückten?
    Blitzschnell griff Zamorra unter die Jacke und zog den Blaster von der Magnetplatte. Ein schneller Fingerdruck veränderte die Einstellung von Betäubung auf Laser.
    Zamorra zielte auf den vordersten der Steine, löste den Schuß aus…
    Mit schrillem Pfeifen traf ein roter, nadelfeiner Strahl den Stein, der im nächsten Moment seine wahre Konsistenz zeigte.
    Das war kein Stein!
    Es war Bio-Masse in einer Art Schildkröten- oder Krokodilpanzer!
    Schrill schrie dieses unheimliche Wesen auf und zeigte dabei seine mörderischen Zahnreihen. Der Strahl hatte es durchschlagen und die Außenhülle der Monsterkreatur in Brand gesetzt!
    Im nächsten Moment wurde Zamorra klar, wie diese vermeintlichen Steine sich
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