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0542 - Luzifers Welt

0542 - Luzifers Welt

Titel: 0542 - Luzifers Welt
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zur Genüge. Und ich weiß, was früher hier alles geschehen ist - ein wenig habe ich ja sogar miterleben müssen. Aber es gibt Naturgesetze, die selbst von Magie und Hexenwerk nicht außer Kraft gesetzt werden können. Gesetze der Weltenschöpfung, die unabänderlich sind.«
    »Vermutlich wissen die Naturgesetze nicht einmal, daß sie von der Magie trotzdem ausgetrickst werden können«, sagte Nicole. »Haben Sie ein paar Minuten Zeit, Pater? Dann zeige und beweise ich Ihnen meine Worte.«
    Er lächelte feinsinnig.
    »Na schön. Zeige es mir.«
    Er wollte sich abwenden, doch Nicole faßte seinen Arm und hielt ihn fest. »Bleiben Sie hier, Pater.«
    »Wenn Sie mir Ihre schwebende Sonne zeigen wollen, werden wir doch wohl zum Château fahren müssen, oder? Ihr Auto steht sicher oben am Weg.«
    »Wir werden es nicht brauchen«, sagte Nicole.
    Sie zog den Pater mit sich zwischen die Regenbogenblumen. Dann konzentrierte sie sich auf die unterirdische Kaverne des Château-Kellers.
    Im nächsten Moment waren sie dort.
    ***
    »Schauen Sie sich das an, Mistel Sca’th«, sagte Chang. »Ich dachte zuelst, ich wülde tläumen. Aber wenn Sie dasselbe sehen wie ich, dann tläume ich nicht.«
    Der chinesische Koch und der britisch-steife Butler, beide in Tendyke’s Home in Florida für Robert Tendyke tätig, betrachteten die eigenartigen Blumen.
    Chang war nach Florida-City gefahren, um ein paar wichtige Besorgungen für die Küche zu machen. Auf der Rückfahrt waren ihm die Pflanzen unweit der Privatstraße aufgefallen. So hatte er Scarth, den Butler, gebeten, umgehend mit ihm zu kommen und sich das anzusehen.
    »Das ist in der Tat höchst ungewöhnlich«, sagte Scarth stirnrunzelnd. »Fahren Sie näher heran.«
    Chang lenkte den Mitsubishi Pajero älterer Bauart von der Privatstraße hinunter, welche die kleine Ortschaft Florida City mit dem am Rand des Everglades-Nationalparks gelegenen Tendyke’s Home verband. Der Geländewagen rumpelte über unebenen Boden und durch hohes Gras bis dicht an die Blumen heran.
    Regenbogenblumen…
    Scarth stieg aus und näherte sich vorsichtig den mannsgroßen Pflanzen.
    Sie waren früher nicht hier gewesen -vor ein paar Stunden noch nicht. Auf seiner Fahrt in den Ort hätte Chang sie nicht übersehen können.
    Also mußten sie in der kurzen Zeit dazwischen entstanden sein.
    Allerdings gab es keine Blumen, die sich dermaßen schnell entwickelten. Auch die Regenbogenblumen nicht.
    Das war bekannt, seit Professor Zamorra Ableger mitgebracht und sie auf dem Grundstück von Tendyke’s Home angepflanzt hatte. Es hatte geraume Zeit gedauert, bis aus den Pflänzchen Pflanzen geworden waren, und erst in jüngerer Zeit begannen sie ihre eigentliche Funktion langsam, aber sicher zu erfüllen. Nämlich die Fähigkeit, Menschen mittels einer klaren Vorstellung vom Ziel geradewegs dorthin zu versetzen. Voraussetzung dafür war allerdings, daß es an diesem Ziel ebensolche Regenbogenblumen gab, zwischen denen man wieder materialisieren konnte.
    Hier jedoch standen Blumen in voller Blüte, und sie waren ausgewachsen!
    »Sehen Sie, Mistel Sca’th«, sagte Chang, der ebenfalls ausgestiegen war. »Die Eide ist aufgelockelt wolden. Hiel hat jemand geglaben. Diese Liesenblumen müssen vor kurzem von jemandem eingepflanzt wolden sein. Und da…« Scarth hatte es auch schon entdeckt. Fußspuren im Gras.
    Doch diese Spuren führten nur dorthin, wo jetzt die Blumen wuchsen, nicht aber wieder zurück.
    Also hatte der Jemand, der die Regenbogenblumen angepflanzt hatte, sich mittels ihrer Magie wieder entfernt.
    »Sehen Sie sich das mal an«, meinte Chang, als er die Spuren untersuchte. »Lecht intelessant…«
    »Meine Güte, Chang« ächzte Scarth, »Wann hören Sie endlich auf, so zu tun, als könnten Sie kein ›r‹ aussprechen? Mich stört es bereits seit geraumer Zeit. Es gibt ohnehin nur ein kleines Gebiet in China, wo die Leute damit Schwierigkeiten haben. Alle anderen Chinesen können es!«
    »Abel aus genau diesem Gebiet kommen meine Volfahlen!«
    »Wie wär’s, wenn Sie mir mal den Namen dieser Region nennen, damit ich es Ihnen glauben kann?«
    »Das spielt doch jetzt keine Lolle«, behauptete Chang. »Wichtig ist, daß der Chef so schnell wie möglich von diesen Legenbogenblumen elfählt.«
    »Dann fahlen wil… Gute Güte, jetzt fange ich auch schon damit an! Fahrren wirr soforrt zum Haus zurück, und ich versuche Mister Tendyke telefonisch zu erreichen.«
    ***
    Carmencita legte das Buch zur Seite. Es
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