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0540 - Die Attacke der Cynos

Titel: 0540 - Die Attacke der Cynos
Autoren: Unbekannt
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üblichen Regeln", sagte Liggon widerwillig.
    „Und dieser Einfaltspinsel denkt, daß ich ihm an Bord seines Schiffes folgen werde!" rief die Technikerin.
    Höhnisches Gelächter, das zweifellos Liggon galt, wurde laut.
    Der ehemalige Kaufmann verlor die Geduld. Er packte die Technikerin am Kragen und zog sie auf die Gangway zu, obwohl sie sich heftig zur Wehr setzte. Die anderen Frauen quittierten diese Aktion mit Pfui rufen.
    Terhint beobachtete den Vorgang mit unglücklichem Gesicht.
    „Sie dürfen es diesen Menschen nicht verübeln", versuchte er das Benehmen der Frauen zu entschuldigen. „Sie sind nicht mehr sie selbst."
    „Es sind Amazonen!" schnaubte Liggon. „Ich warte nur darauf, daß sie über mich herfallen."
    „Ich werde mit ihnen reden", versprach Terhint, während Liggon die widerspenstige Technikerin in die Schleuse beförderte.
    Als er wieder nach unten kam, landete Princ Balbote neben der Gangway und sprang aus dem Transportgleiter. Nachdenklich musterte er die vor dem Schiff versammelten Verdummten.
    „Offenbar geht es ganz gut voran", stellte er fest.
    Liggon sah ihn mißtrauisch an. Bei Balbote wußte man nie ganz genau, ob er einen Ausspruch ernst oder spöttisch meinte.
    Liggon holte tief Atem.
    „Ich halte es für gefährlich, die Menschen zu eng zusammenzupferchen, Kommandant. Es wird zu Schwierigkeiten während des Fluges kommen."
    „Durchaus möglich, Metus", gab Balbote zu. Er zeigte seine weißen Zähne. „Deshalb wirst du unsere Passagiere während des Fluges zur Hundertsonnenwelt beaufsichtigen."
    „Es tut mir leid, daß es zu Schwierigkeiten gekommen ist", bemerkte Professor Terhint.
    Balbote nickte und bestieg wieder den Gleiter. Diesmal flog er ihn in die Schleuse und kam nicht mehr heraus. Liggon schloß daraus, daß die Ladung an Bord gebracht worden war. Jetzt, kam es darauf an, noch über zweihundert Menschen in die PASCON zu dirigieren.
    Gemeinsam mit Terhint gelang es Liggon schließlich, auch die protestierenden Frauen zum Einsteigen zu bewegen.
    „Wenn man ihnen später erzählen sollte, wie sie sich verhalten haben, werden sie es bestreiten", meinte Terhint, Liggon blickte sich um. Bis auf einzelne Grüppchen, die noch immer diskutierten, waren alle an Bord gegangen.
    „Ihr Kommandant macht einen sehr zuverlässigen Eindruck", sagte Terhint unvermittelt.
    Liggon schwieg, weil er nicht sicher war, ob Goron Terhint ihn nicht nur aushorchen wollte.
    „Ich meine", erklärte Terhint, „daß er uns sicher zum Ziel bringen wird."
    „Hm!" machte Liggon.
    „Welchen Rang haben Sie an Bord der PASCON, Dr. Liggon?"
    fragte Terhint weiter.
    „Ich bin mir über meine Rolle noch nicht völlig im klaren", entgegnete Liggon sarkastisch.
    Sie folgten den letzten Männern und Frauen der Terhint - Gruppe über die Gangway ins Schiff. Liggon, der sich nach Ruhe sehnte, erhielt über Interkom den Befehl, sich darum zu kümmern, daß alle Passagiere gut und sicher untergebracht waren.
    „Merken Sie jetzt, was ich an Bord dieses Schiffes zu tun habe?" fragte er verzweifelt.
    Terhint sah ihn irritiert an.
    „Man könnte denken, Sie wären verärgert."
    „Eines Tages", sagte Liggon wie zu sich selbst, „werde ich wieder ein Geschäft haben und Kunden bedienen." Sein Gesicht nahm einen verklärten Ausdruck an. „Und dann wird mir das Schicksal diesen weißhaarigen Teufel als Kunden zuspielen."
    Für die Wissenschaftler und Techniker auf der Hundertsonnenwelt waren die Tage ausgefüllt mit Arbeit. Männer und Frauen, die von Last Hope aus hierher gekommen waren, widmeten sich ihren Aufgaben mit verbissener Anstrengung.
    Geoffry Abel Waringer, der sich in den Mittagsstunden des 22.
    Juni 3442 im Zentralgebäude einer der sechs Riesenwerften aufhielt, wußte, daß die Eintönigkeit der größte Feind der 80 000 auf der Hundertsonnenwelt lebenden Menschen war.
    Frauen und Männer in Waringers Umgebung waren still. Nach anfänglichen Erfolgen waren die einzelnen Forschungsteams immer langsamer vorangekommen.
    Eine - endgültige Lösung zeichnete sich zwar ab, aber ihre Verwirklichung würde noch Monate, vielleicht sogar Jahre in Anspruch nehmen.
    Das machte die Wissenschaftler in den Labors und die Techniker in den Experimentierwerkstätten müde und verzweifelt. Sie wußten, daß sie die gestellte Aufgabe schließlich lösen würden - doch dann konnte es für die Menschheit schon zu spät sein.
    Waringer stand am Fenster seines großen Büros und blickte auf Suntown hinab. Die Stadt
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