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0540 - Die Attacke der Cynos

Titel: 0540 - Die Attacke der Cynos
Autoren: Unbekannt
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Zimmer.
    „Vielleicht kannst du bei ihm bleiben."
    Das seltsame Wesen schien zu überlegen, dann zog es sich weiter in Liggons Zimmer zurück.
    „Du erinnerst mich an Aboyer", erklärte es. „Ich bleibe bei dir."
    Dr. Bram Kurbish wunderte sich, daß ein Mitglied von Terhints Gruppe schon unmittelbar nach der Landung der PASCON in sein Labor kam. Offiziell war von der Zentrale bekanntgegeben worden, daß die Neuankömmlinge sich erst ein paar Tage ausruhen und eingewöhnen sollten.
    Kurbish schaute auf die Uhr und schüttelte unwillkürlich den Kopf. Genau vor zweieinhalb Stunden war das Schiff gelandet.
    „Hoffentlich haben Sie Zeit für mich?" fragte der Besucher.
    Kurbish betrachtete ihn.
    Fendon Ayloms, so hatte er sich vorgestellt, war ein kleiner, breitschultriger Mann. Er hatte sein braunes Haar straff nach hinten gekämmt. Seine kleinen Augen bewegten sich ständig.
    Kurbish, der das Hauptlabor des Sektors Peyden leitete, blickte durch die Glaswand seines Büros hinaus in die Arbeitsräume.
    Die abschließenden Arbeiten für das seit Wochen vorbereitete Experiment waren in Gang. Obwohl er seine Mitarbeiter sehen konnte, fühlte Kurbish sich plötzlich verlassen. Auf seltsame Weise waren Ayloms und er von den anderen getrennt.
    Wieder schüttelte Bram Kurbish den Kopf. Er kannte solche Gefühle nicht. Was war es, das ihn so verwirrte?
    „Ich habe natürlich Zeit für Sie", erwiderte Kurbish schwerfällig.
    „Ich wundere mich nur, daß Sie Ihr Quartier bereits verlassen haben."
    „Nur vier Mitglieder der Gruppe Terhint sind unterwegs", erwiderte Ayloms lächelnd.
    Seine Worte besaßen einen tieferen Sinn. Kurbish spürte, daß eine Verwandlung in ihm vorging.
    Es war ein unbeschreibliches Gefühl, es machte ihm Angst. Er konzentrierte sich auf den vor ihm stehenden Tisch und die daraufliegenden Papiere.
    Das Bild verschwamm vor seinen Augen.
    Ayloms' Stimme drang an sein Gehör.
    „Das geht alles schnell vorüber, Dr. Kurbish. Sie sind ein wichtiger Mann in Suntown. Deshalb gehören Sie zu den ersten, die wir unter Kontrolle bringen müssen."
    Kurbish verstand den Sinn dieser Worte nicht. Er hob den Kopf und lächelte erleichtert.
    „Entschuldigen Sie", sagte er zu Ayloms. „Ich bin etwas vergeßlich. Das kommt wahrscheinlich von der ständigen Anstrengung. Ich werde mich bald um Sie kümmern."
    Er sprang auf und verließ das Büro.
    Das Wesen, das Ayloms' Namen und Ayloms' Gestalt angenommen hatte, sah ihm nach.
    Terhint drehte das gekühlte Glas in den Händen, schloß die Augen und nahm einen großen Schluck. Dann lächelte er Waringer zu.
    „Wundern Sie sich nicht", sagte er, „daß ein Mensch, der monatelang in die Barbarei zurückgefallen war, einen guten Tropfen mit einer solchen Verzückung genießt."
    „Ich verstehe Sie", sagte Waringer ernst, obwohl er sich darüber im klaren war, wie schwierig es für einen Immunen sein mußte, sich in die Gedankenwelt eines ehemals Verdummten zu versetzen.
    „Für mich ist das alles noch neu", fuhr Terhint fort.
    Er streckte die Beine von sich, um sich völlig zu entspannen. „Die volle Wahrheit verstand ich eigentlich erst, als die PASCON in den Linearraum tauchte und mir auf diese Weise zu meiner normalen Intelligenz verhalf. Sie alle haben sich inzwischen mit der Situation abgefunden."
    Er richtete sich plötzlich auf.
    „Für mich ist der Schock noch frisch."
    „Sie brauchen Ruhe", sagte Waringer. „Danach können Sie uns bei unserer Arbeit helfen. Ich denke, daß wir auf dem richtigen Weg sind. Allerdings werden die Experimente noch..."
    Er unterbrach sich, weil der Interkomanschluß auf seinem Tisch summte.
    Als er auf Empfang schaltete, erhellte sich der Bildschirm des Geräts.
    „Ah, Kurbish!" rief Waringer. „Ich habe Sie nicht vergessen.
    Wenn ich mit Professor Terhint gesprochen habe, komme ich sofort nach Peyden."
    „Das wird nicht nötig sein", antwortete Kurbish. „Ich habe das Experiment abbrechen lassen."
    „Was ist passiert?" fragte Waringer erstaunt. „Es verlief doch alles normal."
    „Wir müssen andere Wege suchen", versetzte Kurbish. „Vor allem müssen wir eine politische Führung wählen. Es geht nicht, daß Sie uns noch länger herumkommandieren. Solange auf der Hundertsonnenwelt keine politische Ordnung herrscht, ist jede wissenschaftliche Arbeit sinnlos, das müssen Sie einsehen."
    Waringer hatte mit wachsender Bestürzung zugehört.
    Er kannte Bram Kurbish als besonnenen und erfahrenen Wissenschaftler, der sich
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