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054 - Todesfahrt um Mitternacht

054 - Todesfahrt um Mitternacht

Titel: 054 - Todesfahrt um Mitternacht
Autoren: A.F.Morland
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riß.
    Blitzschnell packte ich wieder zu, aber der Kurs ließ sich nicht korrigieren, denn die Lenkung reagierte nicht mehr.
    Der Peugeot schoß an den Verbrechern vorbei, krachte gegen zwei Autos, stellte sich quer und überschlug sich. Die Welt stand Kopf!
    Auf dem Dach drehte sich der Peugeot zweimal herum, ehe er von einer Backsteinmauer unsanft gestoppt wurde. Um mich herum kreischte und knackte das Blech, während die Windschutz- und die Heckscheibe davonflogen und Vicky Bonney neben mir stöhnte.
    Der Aufprall riß meinen Kopf zur Seite. Ich stieß irgendwo dagegen und war schwer benommen. Aber ich nahm wahr, daß der Treibstoff blubbernd auslief und sich entzündete.
    Flammen schlugen hoch und leckten in den Wagen. Ich spürte die Hitze und wollte Vicky Bonney helfen, aber das ließen die Gangster nicht zu. Sie rissen die Tür auf meiner Seite auf.
    Ich trat und schlug nach ihnen, aber sie machten kurzen Prozeß mit mir. Einer der beiden stieß mir den Kolben seiner Maschinenpistole hart gegen die Stirn, und ich verlor das Bewußtsein.
    ***
    Die Schnittwunden bluteten stark und brannten höllisch.
    Vicky Bonney biß die Zähne zusammen. Das rasend schnell um sich greifende Feuer versetzte sie in Panik. Sie war keines klaren Gedankens fähig, sah nur, daß sie allein im Peugeot war und schnellstens raus mußte.
    Die Hitze nahm ihr den Atem.
    Verzweifelt warf sie sich gegen die Tür, doch die klemmte und ließ sich nicht öffnen, deshalb kurbelte sie das Seitenfenster herunter. In fieberhafter Hast schob sie sich auf dem Bauch aus dem brennenden Fahrzeug.
    Das Feuer ließ die Luft wabern.
    Andere Mädchen hätte der Schock umgeworfen. Vicky Bonney hielt er auf den Beinen. Sie sah, wie Tony Ballard fortgeschleift wurde und rannte ins Krankenhaus zurück.
    Draußen zerfetzte eine donnernde Explosion den Peugeot. Wrackteile wurden hochgewirbelt und flogen in weitem Bogen über den Parkplatz. Fensterscheiben gingen zu Bruch.
    Vicky Bonney stürzte auf die Schwester in der Aufnahme zu. »Überfall! Man hat Tony Ballard entführt! Verständigen Sie die Polizei! Schnell!«
    Ihr Kleid war zerrissen, und Blut tropfte von ihrer Hand auf den Boden. Sie merkte es nicht. Eine Krankenschwester und ein Helfer nahmen sich ihrer an. Sie führten sie zu einer fahrbaren Bahre.
    Vicky wehrte sich. Sie wollte sich nicht darauf legen. Mit sanfter Gewalt drückten sie sie nieder.
    »Beruhigen sie sich«, sagte der Helfer. »Machen Sie sich keine Sorgen, es wird alles erledigt, was getan werden muß.«
    Die Aufnahmeschwester wußte, daß Tony Ballard ein Patient war, der dem Chefarzt besonders am Herzen lag, deshalb rief sie Dr. Randolph Williams unverzüglich an.
    Der Chefarzt hatte den Knall gehört, und nun erfuhr er, was passiert war.
    »Ich komme sofort runter!« sagte er und legte auf.
    Die Schwester drückte nur kurz auf die Gabel, dann wählte sie den Polizeinotruf, während Krankenhausangestellte mit Feuerlöschern den Brand auf dem Parkplatz bekämpften.
    Dr. Williams erschien in der Aufnahme, und jetzt erst spürte Vicky Bonney die Auswirkungen des Schocks. Ein leiser Seufzer kam über ihre Lippen, und dann verlor sie das Bewußtsein.
    ***
    Es dröhnte in meinem Kopf und es fiel mir schwer, die Augen zu öffnen. Die Lider schienen aus Blei zu bestehen, und mein Mund und die Kehle waren schmerzhaft trocken. So dreckig wie in diesem Augenblick war es mir schon lange nicht mehr gegangen.
    Ich bekam allmählich mit, daß ich mich im Fond eines fahrenden Wagens befand. Mein Peugeot konnte es nicht sein, der war hinüber, soviel hatte ich behalten.
    Und mir fiel auch wieder ein, daß ich Vicky Bonney aus dem brennenden Auto retten wollte.
    Eine Eishand legte sich um mein Herz und drückte zu. Vicky!
    Lebte sie noch? Hatte sie selbst den Peugeot verlassen können? Oder war sie in den Flammen… umgekommen?
    Ich stöhnte auf.
    Das hörte einer der beiden Gangster und wandte sich zu mir um. Ich setzte mich auf und bemerkte jetzt erst, daß sie mir die Hände zusammengebunden hatten. Das Gesicht des Mannes war mal scharf, dann wieder unscharf. Der Niederschlag machte mir noch zu schaffen. Ich hatte Schwierigkeiten, mich zu konzentrieren. Mir war schlecht, und ich hatte ständig das Gefühl, noch einmal das Bewußtsein zu verlieren.
    »Wer seid ihr?« fragte ich. »Warum tut ihr das?«
    Jedes Wort peinigte mich. Meine Stimme klang so fremd, daß ich sie selbst nicht erkannte.
    »Wir hätten dich in Ruhe gelassen, wenn es möglich
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