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054 - Todesfahrt um Mitternacht

054 - Todesfahrt um Mitternacht

Titel: 054 - Todesfahrt um Mitternacht
Autoren: A.F.Morland
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gewesen wäre, Schnüffler«, sagte der Beifahrer.
    Später sollte ich erfahren, daß er Budd Mayo hieß, und daß der Name des Fahrers Cecil Forrest war.
    »Du bist mir nicht ins Gehege gekommen«, sagte der Gangsterboß. »Folglich hätte ich keine Veranlassung gehabt, dich zu kidnappen.«
    »Warum hast du es doch getan?« wollte ich wissen.
    »Du hast einen verdammt gefährlichen Feind, Ballard.«
    Ich dachte, er meinte Professor Mortimer Kuli, aber das war die falsche Fährte, denn er nannte einen Namen, der mir fast noch mehr verhaßt war: Murdock Vidor.
    »Ihr arbeitet für Vidor?« fragte ich überrascht.
    »Gezwungenermaßen«, knurrte Budd Mayo und erzählte mir, wie er zu dieser Ehre gekommen war.
    Vidor hatte das geschickt inszeniert. Er ließ andere die grobe Arbeit tun und setzte erst später selbst den Schlußpunkt. Mayo erwähnte, wie er sich dem Befehl der Bestie zu widersetzen versucht hatte, und ich erfuhr, auf welche grauenvolle Weise einer seiner Männer dabei ums Leben gekommen war.
    Ich hörte, wo sich Murdock Vidor versteckt hielt, und hätte viel darum gegeben, meine Freunde davon in Kenntnis zu setzen, aber ich war der Gefangene dieser Verbrecher.
    Ich forderte sie auf, mich freizulassen.
    Budd Mayo hatte nur ein mitleidiges Lächeln für mich. »Du hältst uns wohl für ausgemachte Idioten, Ballard. Es gibt mehrere Gründe, weshalb wir dich nicht freilassen können. Einer davon ist, daß wir uns von dir nicht in die Pfanne hauen lassen.«
    »Diesbezüglich könnten wir uns arrangieren«, sagte ich schnell.
    »Ausgeschlossen. Der Hauptgrund ist nämlich Murdock Vidor.«
    »Nennt einen Betrag; ich werde ihn in jeder Höhe akzeptieren.«
    Mayo zog die Mundwinkel nach unten. »Geld. Was ist schon Geld, wenn man tot ist? Ich weiß nicht, womit du dir Vidors Haß zugezogen hast, und ich begreife immer noch nicht, wie es einen Kerl wie ihn geben kann. Ich versuche auch gar nicht mehr, nach einer Erklärung zu suchen. Ich finde mich einfach damit ab, daß es diesen Höllenbastard gibt und daß ich ihm gehorchen muß, wenn ich am Leben bleiben möchte. Nachdem wir dich abgeliefert haben, holen wir uns Bernard Hale und den Chinesen - und dann vergessen wir den ganzen Mist.«
    »Denkst du im Ernst, Vidor läßt euch ungeschoren?« fragte ich.
    »Wenn wir ihm dich, Hale und Chao Kai verschafft haben, ist er uns zu Dank verpflichtet.«
    »Dank«, sagte ich, und ich hätte beinahe gelacht. »Das ist ein Wort, das Murdock Vidor nicht kennt. Er wird euch genauso töten wie mich, den Professor und seinen Schüler.«
    »Das ist eine Annahme von dir, die nicht stimmen muß.«
    »Ich kenne Murdock Vidor. Ich hatte schon mal mit ihm zu tun.«
    »Erstaunlich, daß du das überlebt hast.«
    »Hört zu, ihr laßt mich frei, geht in Deckung und überlaßt Vidor meinen Freunden und mir.«
    Budd Mayo grinste schief. »Sehen wir so bescheuert aus, daß du denkst, so etwas von uns verlangen zu können? Vidor würde euch kaltmachen und sich anschließend an uns vergreifen. Vielen Dank, darauf können wir verzichten.«
    Ich bot meine ganze Überredungskunst auf, um freizukommen, doch ich sprach zu tauben Ohren.
    Verflucht noch mal, endlich wußte ich, wo Vidor steckte, und konnte mit diesem Wissen nichts anfangen.
    ***
    Vicky Bonneys Verletzungen sahen schlimmer aus, als sie tatsächlich waren. Die Schnittwunden brauchten nicht einmal genäht zu werden. Dr. Williams reinigte die Schnitte und versah sie mit flüssigem Pflaster.
    Eine rasche und dennoch gründliche Untersuchung ergab, daß das Mädchen soweit okay war. Sie hatte keine inneren Verletzungen erlitten, und die Ohnmacht dauerte nicht mehr lange.
    Als Vicky die Augen aufschlug, galt ihre erste Frage Tony.
    Der Chefarzt gab ausweichende Antworten, und er erlaubte den Polizeibeamten, die inzwischen eingetroffen waren, nur ein Gespräch, das in seinem Beisein geführt werden mußte und nicht länger als fünf Minuten dauern durfte.
    Die Beamten ließen sich den Tathergang schildern und baten Vicky anschließend, die Täter zu beschreiben. Für gewöhnlich hatte Vicky Bonney eine ganz ausgezeichnete Beobachtungsgabe und ein hervorragendes Personengedächtnis, aber wenn sie sich an die Gangster zu erinnern versuchte, sah sie nur zwei Männer ohne Gesicht.
    »Die Erinnerung wird wiederkommen«, sagte Dr. Williams. »Vielleicht morgen oder übermorgen - oder in ein paar Tagen. Die Patientin hat einen schweren Schock erlitten.«
    Weitere Fragen ließ der Chefarzt nicht
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