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054 - Gucumatz der Allmächtige

054 - Gucumatz der Allmächtige

Titel: 054 - Gucumatz der Allmächtige
Autoren: Edgar Wallace
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»Und nun die dritte Sensation?«
    »Es gibt keine dritte Sensation«, sagte Clarke bissig. »Heraus damit, Peter. Wie hängt das alles zusammen?«
    »Das kann ich Ihnen ohne die Erlaubnis von Gregory Beale nicht -«
    »Der ist nicht zu erreichen«, unterbrach Clarke. »Er ist aufs Land gefahren. Heute mittag. Ich habe ihn zum Bahnhof gebracht.« »Hat er seinen Butler mitgenommen?« fragte Peter interessiert »ja.« »Dachte ich mir. Der Butler ist schon seit Beales Kindheit im Dienst der Familie, wahrscheinlich der einzige treue alte Diener, den es in England noch gibt. Wohin ist Beale gereist?« »Er hat ein Haus in Devonshire«, antwortete Clarke ungeduldig. »Die Adresse habe ich, falls Sie ihn erreichen wollen.« Peter schüttelte den Kopf. »Nicht unbedingt. Aber ich würde gern mit Ihnen zu Beales Haus fahren, um Ihnen eine Abart dieses seltsamen Geschöpfs zu zeigen, das man gefiederte Schlange nennt und das Sie vielleicht verblüffen, sicherlich aber interessieren wird.«
    Als sie gehen wollten, kam Sweeney, und so fuhren sie zu dritt zu Beales Haus. Während die beiden Kriminalbeamten sich miteinander unterhielten, hüllte sich Peter fast völlig in Schweigen.
    »Ich kann nur nicht verstehen«, bemerkte Sweeney, »daß kein Knall zu hören war. Sogar mit einem Schalldämpfer entsteht ein gewisses Geräusch.«
    Erst da sprach Peter. »Er wurde nicht mit einer Automatic erschossen, ob nun mit oder ohne Schalldämpfer«, sagte er. »Leicester Crewe wurde mit einer Deloraine erschossen.«
    »Was zum Teufel ist eine Deloraine?« fragte Clarke.
    »Eine Deloraine - ich weiß nicht, warum sie so heißt - ist eine deutsche Luftpistole, die im Krieg zeitweise bei nächtlichen Angriffen eingesetzt wurde. Später wurde sie ausrangiert, weil den Deutschen ihre Reichweite nicht genügte. Auf kurze Distanz ist sie aber durchaus wirksam, und man kann mit ihr leicht einen Menschen töten.«
    »Aber Crewe wurde von draußen erschossen«, protestierte Sweeney. »Wir haben das Loch im Fenster -«
    »Eine goldene Kugel ist weich, mein Freund«, sagte Peter freundlich, »und würde bei jeglichem Widerstand auseinanderspritzen. Das Loch in der Scheibe stammt von einer Stahlkugel, säuberlich, wie es ist. Nicht einmal das bruchsicherste Glas würde ganz bleiben, wenn es von einer goldenen Kugel durchschlagen werden würde. Und jetzt möchte ich mir die Tür ansehen.«
    »Welche Tür?« fragte Clarke, der vergessen hatte, welches Interesse Peter am Abend zuvor gezeigt hatte.
    »Das bemalte Ding im Schuppen«, sagte Sweeney belustigt. »Was hoffen Sie denn da zu entdecken, Peter?«
    »Die Stahlkugel, die das Fenster durchschlagen hat«, antwortete Peter ruhig. » Ich denke, sie wird ziemlich weit unten in der Tür stecken. Durch den Widerstand des Glases wird sich die Flugbahn gesenkt haben - ungefähr dreißig Zentimeter über dem Boden, denke ich. Gestern abend hatte ich keine Gelegenheit, es zu überprüfen. « Er ging ihnen voraus zu dem kleinen Schuppen, und während Sweeney die Lampe hielt, untersuchte er das untere Viertel der Tür.
    » Da!« rief er, als die Messerspitze auf etwas Hartes traf. »Ein Nagel«, meinte Clarke.
    Peter antwortete nicht, sondern bohrte durch die frische Farbe ins Holz und hob schließlich ein blitzendes Stahlgeschoß heraus.
    »So, Peter«, meinte Clarke, als sie wieder im Arbeitszimmer waren: »Jetzt heraus mit den Neuigkeiten. Wer hat den Schuß abgegeben, durch den Crewe getötet wurde?«
    Peter holte tief Atem. »Der einzige Mann, der die Möglichkeit dazu hatte, der einzige, der ihm nahe genug war, um ihn mit einer Luftpistole zu töten, war - Gregory Beale. «
    Einen Moment war es ganz still. Dann fragte Sweeney ungläubig: »Sie unterstellen allen Ernstes, daß Beale den Mann ermordet hat? Das geht wirklich ein bißchen weit, meinen Sie nicht? Warum sollte er das tun?«
    »Über den Grund bin ich mir nicht ganz im klaren. Ich weiß nur, daß er es getan hat. Und wenn Sie jetzt nach Devonshire telegrafieren wollen, um Beale festnehmen zu lassen, können Sie sich, meiner Meinung nach, die Mühe sparen. Beate ist nicht in Devonshire, er ist längst außer Landes. Und in gewisser Weise bedaure ich das. Er ist der einzige perfekte Verbrecher, den ich bis jetzt kennengelernt habe.«

22
    Vor der Tür wartete ein Taxi, und nachdem Peter mit den beiden Männern vereinbart hatte, daß er nach Scotland Yard kommen würde, setzte er sich nach vorn neben den Fahrer und der Wagen fuhr in Richtung
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