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0535 - Shironas Nebelgeister

0535 - Shironas Nebelgeister

Titel: 0535 - Shironas Nebelgeister
Autoren: Werner Kurt Giesa
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auf mich wartet!«
    Diesmal spielte Merlins Stern allerdings Auster und zeigte sich von der verschlossenen Seite.
    Auch das winzige Kompaßzeichen verschwand und machte wieder der ursprünglichen Rätselglyphe Platz. Immerhin hatte Zamorra sich die Richtung gemerkt. In Ermangelung eines normalen Kompasses malte er diese Richtung in Form eines Winkelpfeils auf ein Blatt Papier, der sich an den Hauswänden orientierte.
    Als er den großen Wohnraum betrat, lief ihm Butler Scarth über den Weg. »Möchten Sie das Frühstück auf der Terrasse serviert bekommen?«
    Zamorra warf einen Blick durch das große Panoramafenster nach draußen. Ein großer Sonnenschirm sorgte für Schatten. »Wäre nicht schlecht«, gestand er. »Sagen Sie… können Sie mir auch noch eine Landkarte und einen Kompaß besorgen?«
    »Eine Karte von Florida?«
    »Vorerst«, nickte Zamorra.
    »Selbstverständlich, Sir«, erwiderte Scarth und zog sich vorübergehend zurück. Zamorra trat durch die Terrassentür ins Freie und nahm an dem kleinen Tisch Platz. Scarth rollte den Servierwagen mit dem Frühstück heran und deckte auf. »Mister Tendyke, Miss Peters und George sind nach Florida City gefahren, um Material für die Gewächshaus-Umbauung der Regenbogenblumen zu besorgen.«
    »Ich liebe schnelle Entschlüsse«, murmelte Zamorra.
    Ein paar Minuten später tauchte eine hübsche Blondine auf; sie trug ein Glas mit einem verwegen bunten Erfrischungsgetränk, Kompaß und Landkarte und sonst nichts. »Hallo, Uschica«, grinste Zamorra matt.
    »Uschi ist mit Rob und George losge…« hob die blonde Schönheit an und gab sich damit als Monica zu erkennen. Zamorra winkte ab. »Scarth sagte es schon. Nehmt ihr Dynastie-Technik für die Absicherung? Dann sollten genug dieser Schlösser beschafft werden, damit wir zueinander kompatibel sind.«
    »Ich bin sicher, sie werden daran denken«, sagte Monica und ließ sich auf einem der Gartenstühle neben Zamorra nieder. »Was willst du mit Kompaß und Karte? Bleibst du doch länger hier? Fehlt nur, daß du irgendwo in der Nähe einen Goldschatz entdeckt hast.«
    »Ich weiß noch nicht, was ich entdeckt habe«, sagte er. »Dazu muß ich mir die Karte erst einmal ansehen.«
    Doch vorher frühstückte er mit Genuß. Da der Butler nicht sofort auftauchte, um anschließend abzuräumen, entfaltete Monica die Karte auf den Terrassenfliesen zwischen Tisch und Pool und streckte sich bäuchlings auf dem sonnengewärmten Boden aus. Hin und wieder nippte sie an ihrem Getränk, dessen übereinanderliegende Farbschichten sich seltsamerweise nicht miteinander vermischten.
    Zamorra hockte sich zu ihr. Er benutzte den Kompaß, maß damit die Orientierung des Hauses aus und legte dann seinen Zettel entsprechend zurecht. »Was soll das werden?« wollte die blonde Sonnenanbeterin wissen.
    Zamorra zog mit dem Finger eine unsichtbare Linie über die Karte. »Was liegt in dieser Richtung?« erkundigte er sich.
    »Ich«, stellte Monica fest. »Ein paar Kilometer weiter sicher ein Haufen Alligatoren in den Everglades. Du suchst doch einen versunkenen Piratenschatz, wie?«
    Die gedachte Linie führte fast exakt nach Norden, und sekundenlang hatte Zamorra den Verdacht, daß Merlins Stern ihn genarrt hatte und vielleicht, mit einer kleinen Abweichung, die Zamorra sich durchaus selbst als Fehlertoleranz zuschreiben mußte, generell Norden angezeigt hatte. Aber es war eben nicht exakt Norden. Zamorra suchte weiter. Die Sümpfe boten sicher nichts Vielversprechendes; höchstens den legendären »Aquamaniac«, und der war nur eine Filmfigur. Zamorras suchender Zeigefinger erreichte die Orte Belle Glade und Pahokee am Okeechobee-See, schnitt über die Wasserfläche, ging dicht an der Ortschaft Okeechobee vorbei und traf irgendwo, ganz weit entfernt, bei Titusville auf die Küste.
    »Wenn ich wenigstens eine Entfernungsangabe hätte«, murmelte Zamorra und hieb sich vor die Brust, wo Merlins Stern hing. »Sag endlich was dazu, Blechscheibe.«
    Diese Art Anrede war dem Stern von Myrrian-ey-Llyrana anscheinend nicht standesgemäß genug; das künstliche Bewußtsein schwieg weiterhin.
    Zamorra warf der nackten Monica einen fragenden Blick zu. »Was kann es entlang dieser Linie geben, das für mich von Interesse sein könnte? Merlins Stern machte da eine seltsame Andeutung. Sein Angstgegner scheint irgendwo dort zu sein. Es hat mir die Richtung gezeigt, will aber selbst nicht dorthin.«
    Die Telepathin winkelte die Unterschenkel an und ließ sie
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