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0535 - Die Verdammte

0535 - Die Verdammte

Titel: 0535 - Die Verdammte
Autoren: Jason Dark
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verändert, Kindchen.«
    Sie nickte.
    »Willst du mir nicht erzählen, was es gewesen ist?«
    Sie schaute zu ihm hoch und blinzelte dabei, weil sich plötzlich Tränenwasser in ihren Augen gesammelt hatte. »Du… du weißt es doch schon – oder nicht?«
    »Möglich.« Er schnippte mit den Fingern. »Ich will es aber von dir wissen, Kindchen.«
    Evangeline nickte. »Ich… ich hatte Besuch. Es … es war ein Fremder, der kam.«
    »Tatsächlich ein Fremder?«
    »Ja, er wollte mit mir reden.«
    »Über was?«
    »Bill Conolly.«
    Lossardo nickte, als hätte er nichts anderes erwartet. »Dann kannte der Mann diesen Conolly?«
    »Sie… sie waren befreundet.«
    »Was wollte er?«
    »Ihn suchen.«
    »Wie kam er auf dich?« erkundigte sich der Mann flüsternd.
    Wenn er die Stimme so weit senkte, stand er unter einem großen Druck, dann konnte er blitzschnell explodieren.
    »Er wußte es einfach.«
    Lossardo nickte. Gleichzeitig schaute er sich um. »Sehr freundschaftlich scheint eure Unterhaltung nicht gerade verlaufen zu sein, wenn ich mich so umschaue. Was ist mit dem Propeller passiert?«
    »Er wurde zerstört.«
    »Wieso?«
    »Ich… ich weiß es nicht. Tut mir leid … wahrscheinlich trug ich die Schuld. Plötzlich stiegen Kräfte in mir hoch, die ich nicht kontrollieren konnte …«
    »Das verstehe ich sehr gut. Wie hieß dieser zweite Fremde?«
    »John Sinclair.«
    Lossardo überlegte. Wahrscheinlich dachte er über den Namen nach. Er schüttelte den Kopf. »Nein, ich kenne ihn nicht.«
    »Er stammt auch aus London.«
    »Ach so. Und was hast du ihm gesagt?«
    »Nichts.«
    Blitzschnell trat Lossardo mit dem rechten Fuß zu. Er traf nicht das Mädchen, nur das Bein des Korbsessels. Trotzdem schrak Evangeline zusammen. »Der nächste Tritt sitzt, das verspreche ich dir!«
    In Evangeline kroch wieder die Angst hoch. Sie kannte die Wutausbrüche ihres Herrn. Wenn es ihn überkam, nahm er auf niemand und nichts Rücksicht. »Noch einmal, was hat er gesagt?«
    »Er suchte seinen Freund!«
    »Was hast du ihm gesagt?«
    »Daß er verschwinden soll.«
    Lossardo zog für einen kurzen Moment die Stirn kraus. »Ist er denn schnell gegangen?«
    »Ja, ich glaube schon.«
    »Und wohin?«
    »Ich weiß es nicht. Ich konnte ihm ja nicht sagen, wo er seinen Freund findet.«
    Lossardo schaute sie an. Plötzlich grinste er schief. »Nein, das konntest du wirklich nicht. Dein Glück.« Er wechselte das Thema.
    »Ist er auch Reporter gewesen?«
    »Ich glaube.«
    »Wie sieht er aus?«
    Evangeline beschrieb den Geisterjäger. Lossardo machte sich keine Notizen. Als das Mädchen mit seinem Bericht geendet hatte, holte er aus der linken Manteltasche ein flaches Walkie-talkie. Er schaltete es ein und gab die Beschreibung durch. In der Zentrale würde er gehört werden. Von dort gab man die Informationen dann weiter.
    »Wir werden ihn finden«, erklärte er. »Wir werden beide finden, meine Kleine.«
    Evangeline nickte. »Und dann?« fragte sie mit kaum hörbarer Stimme.
    Lossardo ließ sich etwas Zeit mit seiner Antwort. In seinen Augen blitzte es. »Dann werden sie sterben, ganz einfach. Und ich weiß auch schon, wo das sein wird.«
    »Kenne ich den Platz?«
    »Natürlich, meine Kleine. Du hast dich dort sogar mit ihm verabredet. Auf dem Friedhof.« Er lachte. »Das ist doch der ideale Platz für den Tod. Meinst du nicht auch?«
    Die Kreolin nickte, obwohl sie es gar nicht wollte. Lossardo hatte den Kopf schief gelegt und schaute sie an. »Du hast mir in letzter Zeit einigen Ärger bereitet, Kindchen, und Ärger hasse ich, das weißt du genau. Deshalb werde ich dich auch nicht außen vorlassen.«
    »Wie… wie meinst du das?«
    »Ganz einfach. Du wirst uns auf den Friedhof begleiten. Da regelt sich dann alles von allein.«
    »Ich soll…«
    Er rutschte von der Tischplatte, und Evangeline verstummte. »Ja, meine Kleine, du wirst uns begleiten, denn ich habe beschlossen, daß du eine Hauptrolle spielst. Meine nächsten Vorbereitungen laufen bereits. Ich habe ein Spiel aufgezogen, dem sich niemand entziehen kann. Du bist der Mittelpunkt, du bist eine besondere Person und das weißt du. Dein erstes Leben oder irgendein Leben, das du schon einmal gelebt hast, wird voll zum Tragen kommen, das verspreche ich dir. Wir werden deinen Freund mit einer Magie konfrontieren, der er nicht entrinnen kann. Ich freue mich schon darauf.«
    »Was soll ich denn tun?«
    Lossardo streichelte den Panther. »Das wirst du schon sehen, wenn es soweit ist.«
    Das Tier
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