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0534 - Die Hexen des Spuks

0534 - Die Hexen des Spuks

Titel: 0534 - Die Hexen des Spuks
Autoren: Jason Dark
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können!«
    Ich war überrascht. »Als Zombies oder…«
    »Keineswegs als Zombies. Die alten Aufnahmen. Bilder, die vor fünfzig Jahren geschossen wurden.«
    »Ach so.«
    »Ich habe sie bei mir und werde sie dir später zeigen.« Er drückte sich tiefer in den Sitz. »Du kannst den Ort Kaub nicht verfehlen, wenn du nicht auf dieser Straße hältst.«
    »Was hast du denn vor?«
    »Die Sonne hat mich schläfrig gemacht. Ich werde ein wenig die Augen schließen.«
    »Das habe ich gern…«
    Will lachte auf. »Was beschwerst du dich eigentlich, John? Wären wir mit meinem Wagen gefahren, hättest du ein Nickerchen machen können. So bin ich in der glücklichen Lage.« Er nickte mir noch einmal zu und schlief tatsächlich schnell ein.
    So rollte ich praktisch allein durch diese herrliche Rheinlandschaft. Es war eine Gegend, die mir immer wieder gefiel und die ich auch seit Jahren kannte. Die Weinberge, die alten Burgen, die stolz auf den Gipfeln standen, der breite Strom mit seinen zahlreichen Schiffen, das Grün der Wälder – Romantik pur.
    Die Orte, die wir passierten, wirkten gepflegt, wie herausgeputzt, als hätte der Frühling die Bewohner dazu verleitet, sich besonders anzustrengen.
    Ich konzentrierte mich natürlich mehr auf das Fahren und dachte zwangsläufig auch über den neuen Fall nach.
    Er war ungewöhnlich genug. Da stiegen drei seit fünfzig Jahren tote Frauen aus ihren Gräbern, nur um wenig später von einem schwarzen Feuer erfaßt und verbrannt zu werden.
    Tatsächlich verbrannt?
    Das wollte mir nicht so recht in den Kopf. Es konnte durchaus sein, daß etwas anderes mit ihnen geschehen war, daß eine dunkle Seite der Magie sie in ihren Klauen hielt.
    Mit Zombies, die sie ja irgendwie waren, hatte ich schon des öfteren zu tun gehabt. Aber nicht mit untoten Wesen, die kurz nach Verlassen ihrer Grabstätten wieder auf so ungewöhnliche Art und Weise verschwanden. Da steckte mehr dahinter.
    Nur – was?
    Ich hoffte, von dieser Helga Thorm etwas Aufklärung zu finden.
    Wenn sie eine Großnichte der Brunhilde Thorm gewesen war, hatte sie ihre Großtante sicherlich nicht mehr gekannt. Vielleicht wußte sie so mehr über sie.
    Der Motor des BMW schnurrte weich wie eine zufriedene Katze.
    Mit dem Wagen hatte ich keinerlei Probleme. Wir rutschten über die Bahn, ich schaute auch auf die Schilder und erkannte, daß es bis zum Ziel nur mehr zehn Kilometer waren.
    Ein anderes Geräusch gefiel mir überhaupt nicht. Es waren sägende, mal dunkle, mal helle Töne. Ich brauchte nur nach rechts zu schauen, um die Ursache erkennen zu können.
    Der gute Will Mallmann schnarchte leise vor sich hin.
    Schnarchgeräusche machen mich nervös. Auch wenn es nur noch ein kurzes Stück zu fahren war, wollte ich sie nicht unbedingt mit anhören wollen. Deshalb stieß ich Will an.
    »Was ist, was ist?« Er schreckte hoch und hätte sich fast den Kopf am Wagenhimmel gestoßen.
    »Penn weiter, aber hör auf zu schnarchen!«
    Will wischte über sein Gesicht. »Dabei hatte ich gerade so herrlich geträumt.«
    »Und was?«
    »Von einem Urlaub am Meer.«
    »Und den Mädchen.«
    »Auch.«
    »Wir sind aber gleich da.«
    »Schon?« fragte er erstaunt.
    Ich lachte. »Das macht der schnelle Wagen.«
    »Hör auf, Mensch. Auch du mußt dich an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten.« Mallmann rieb seine Augen, schaute aus dem Fenster und nickte. »Du hast recht, das ist schon Kaub.« Er deutete nach vorn.
    »Weißt du eigentlich genau, wo wir da hinmüssen?«
    »Nein, aber an der nächsten Tankstelle kannst du mal halten. Da werde ich fragen.«
    Das geschah nicht mal eine halbe Minute später. Will stieg aus, auch ich verließ den Wagen und vertrat mir auf dem Gelände der Tankstelle die Beine.
    Vom Rhein her wehte ein etwas kühlerer Wind, der sanft über meine Gesichtshaut fuhr. Es war eigentlich schon zu warm für April. Wegen der umgeschnallten Beretta hatte ich mein Jackett anbehalten.
    Will erschien an der Tür des Kassenhäuschens, bedankte sich noch einmal und kam mir lachend entgegen.
    »Was freust du dich so?«
    »Das kann ich dir sagen. Wir brauchen nicht weit zu fahren. Ein paarmal um die Ecke, dann sind wir da. Helga Thorm wohnt ziemlich nah am Rhein, das sagte der Tankwart.«
    »Kennt er sie denn?«
    »Ja.«
    »Und?«
    »Sie fällt auf, weil sie einen weißen Porsche fährt. Zwar ein älteres Modell, aber immerhin.«
    »Das ist in der Tat auffallend«, gab ich zu.
    Der Weg, Will hatte jetzt das Lenkrad übernommen, führte uns
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