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0534 - Die Hexen des Spuks

0534 - Die Hexen des Spuks

Titel: 0534 - Die Hexen des Spuks
Autoren: Jason Dark
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vom eigentlichen Ortskern weg und dem Rhein entgegen. Wir rollten über eine Stichstraße, die dort endete, wo man mit einer Fähre übersetzen konnte.
    Wir aber mußten zuvor abfahren. Über eine Straße, die nur Gassenbreite aufwies, und teilweise mit Katzenköpfen gepflastert war, rollten wir vorbei an alten Hausfassaden, in denen die Winzer ihre Keller untergebracht hatten.
    Als Eingänge in die Läger und Keller dienten oft große Tore, die zumeist grün angestrichen worden waren.
    Vor einem dieser Häuser stand auch ein weißer Porsche. Mit der rechten Seite so dicht an der Mauer, daß er sie fast berührte. Wir stoppten hinter dem Wagen, stiegen aus, wobei Will Mallmann kopfschüttelnd an der Hausfront entlangblickte. »Hier soll sie wohnen?« fragte er.
    »Sieh mal zum Dach hoch«, schlug ich vor.
    Will legte den Kopf weiter zurück und pfiff durch die Zähne. »Ja, du hast recht. Das sieht anders aus.«
    Auf das alte Gebäude hatte man ein anderes gebaut. Es war moderner, in einem strahlenden Weiß gehalten und von großen Fensterscheiben durchbrochen. So sahen Wohnungen der Luxusklasse aus. In dieser prächtigen Lage mußte man bestimmt einiges an Mietzins dafür auf den Tisch legen.
    Einen normalen Eingang, wo wir auch ein Klingelschild hätten finden können, entdeckten wir nicht. Was uns blieb, war das große, grüngestrichene Tor.
    »Dann wollen wir mal«, sagte Will und hatte seine Hand bereits auf die Klinke gelegt.
    Er mußte sich anstrengen, um das Tor aufzuziehen. Kühlere Luft quoll uns entgegen. Irgendwie hatte ich auch das Gefühl, als würde sie nach Wein riechen.
    Wir betraten den düsteren Keller und sahen eine Frau, die ein Kopftuch umgebunden hatte. Sie drehte uns den Rücken zu. Dabei sortierte sie Weinflaschen. Das Glas klirrte gegeneinander. Die Geräusche übertönten unsere Schritte. Erst als sich Will Mallmann laut räusperte, schnellte die Frau hoch, und fuhr herum.
    »Hach«, sagte sie und legte eine Hand auf die Brust. »Was haben Sie mich erschreckt.«
    »Das wollten wir nicht«, sagte Will und grüßte freundlich. »Wir möchten gern mit Helga Thorm reden.«
    »Ja und?«
    »Wir sind verabredet.«
    »Ach so, ja.« Die Frau wischte mit dem Handrücken Schweiß von der Stirn. Dann putzte sie die Haut an ihrem bunten Kittelstoff wieder trocken. »Gehen Sie einfach durch.« Sie wies in die Düsternis des Kellers hinein. »Wo die Regale an der linken Seite aufhören, da finden Sie eine Metalltür, die nicht verschlossen ist. Die öffnen Sie und halten sich links. Soweit ich weiß, befindet sich Frau Thorm im Keller.«
    »Sortiert sie auch Flaschen?« fragte Will.
    »Nein, sie hat damit nichts zu tun. Sie ist unsere Mieterin. Mein Mann und ich haben aufgestockt, Sie verstehen?«
    »Natürlich. Dann viel Spaß noch.«
    Sie lachte. »Die Arbeit muß ja einer machen. Wir Winzer sind das ganze Jahr über beschäftigt.«
    An der linken Seite zog sich ein langes und auch bis zur Decke reichendes Regal hin. In ihm lagerten unzählige Weinflaschen. Teilweise leer, andere wiederum waren voll.
    Kartons und Kisten markierten den Weg an der anderen Gangseite. Die Anschrift des Weingutes war in dicken, roten Buchstaben aufgedruckt worden.
    Will sah die Tür zuerst, zog sie auf, ging vor und schuf mir anschließend Platz.
    Wir standen wieder in einem Kellerraum. Er war ziemlich feucht.
    Unter der Decke brannte eine einfache Lampe. Ihr Schein fiel auf eine Treppe, die in die Höhe führte.
    »Die nehmen wir nicht«, sagte Will.
    »Glaubst du denn, daß sich Helga Thorm noch im Keller befindet?«
    »Nachschauen kostet nichts.«
    »Okay, dann geh vor.«
    Der Keller war leicht zu finden. Eine braun gebeizte Tür verwehrte uns noch den Eintritt. Will zog sie auch diesmal auf und blieb überrascht stehen.
    »Was ist denn?«
    Der Kommissar gab mir keine Antwort. Er trat tiefer in den Keller hinein. Auch hier brannte Licht, aber es wurde von den Wänden fast absorbiert, denn man hatte sie mit schwarzer Farbe bestrichen.
    »Jetzt schau dir das an«, sagte mein deutscher Freund und schüttelte den Kopf.
    Ich blickte mich um. »Das ist in der Tat mehr als komisch«, flüsterte ich.
    »Wer streicht seinen Keller schon schwarz?«
    Ich hob die Schultern. »Das kann jeder so halten, wie er lustig ist. Nur finde ich es in diesem Fall gerade ungewöhnlich.«
    »Nicht nur das, John. Ein schwarzer Keller, ein schwarzes Feuer, das muß etwas zu bedeuten…«
    Das letzte Wort sprach Will Mallmann nicht mehr, denn vor
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