Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0530 - Land der Amazonen

0530 - Land der Amazonen

Titel: 0530 - Land der Amazonen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
prachtvoll funkeln, und seltsame Erinnerungen stellten sich ein. Es war noch nicht lange her, daß er irgendwo dort draußen gewesen war, unzählige Lichtjahre von der Erde entfernt in der Nähe eines anderen Planeten. Der Kampf um den Kristallpalast des ERHABENEN…
    Sara Moon… Zamorra…
    Er schüttelte sich, warf die Erinnerungen von sich. Er brauchte sie jetzt nicht, auch nicht das Wissen um das Raumschiff, das er den Ewigen gestohlen hatte und in einem Versteck aufbewahrte.
    Sie würden es nie finden, es sei denn, er selbst verriet es ihnen. Aber warum sollte er es tun? Wer konnte ihn dazu zwingen? Wer wußte überhaupt davon, daß er es gewesen war, der in das Geschehen eingegriffen hatte? Man kannte nur einen Commander Issomad. Und vermutlich würde nicht einmal Magnus Friedensreich Eysenbeiß, der ERHABENE selbst, erkennen, daß es sich um ein Anagramm für Asmodis handelte. Es gab keine Spuren, die zu Issomad führten… [3]
    Er kehrte in die Wohnung zurück, ließ die Tür offen. Insekten drangen nicht ein - sie fühlten sich in seiner Nähe nicht wohl. Erleichtert stellte er fest, daß er sich wieder im »Normalzustand« befand, wie er selbst es nannte. Der Zustand der Schwächung, der sonst oftmals über viele Tage andauerte, war diesmal nur extrem kurz gewesen. Dafür aber so heftig wie nie zuvor…
    Er spürte, daß es so nicht weitergehen konnte. Mit den leichten Schwächephasen, die lange dauerten, hatte er noch einigermaßen leben können. Aber wenn das Pendel jetzt in die andere Richtung ausschlug, konnte es geschehen, daß er vor Entkräftung starb. Vielleicht ist es das. Ich habe die Hölle verlassen, und es wurde Sorge getragen, daß meine Unsterblichkeit ein Ende findet, weil sie in den Reihen der Menschen nicht üblich ist… Aber ich wollte nie ein Mensch werden!
    Aber auch das war ein Verrat, den er LUZIFER nicht zutraute. Lucifuge Rofocale schon eher, doch jener war seinerzeit bei dem Gespräch hinter der Flammenhand nicht zugegen gewesen. Nur Asmodis und LUZIFER selbst wußten, was damals besprochen worden war…
    Also nicht. Was ist dann dafür verantwortlich? Ich weiß es nicht. Vielleicht werde ich noch einmal die ALTE KRAFT aktivieren müssen, obgleich ich das nicht will. Alles hat seinen Preis, auch für mich… doch damit könnte ich stärker werden und vielleicht die Lösung finden.
    Vielleicht war der Preis dafür zu hoch. Er wußte es nicht, aber er wollte es auch nicht riskieren - noch nicht. Aber er wollte auch nicht sterben. Eine weitere Spekulation: Vielleicht sollte er gezwungen werden, die Alte Kraft zu benutzen. Vielleicht wollte man ihn dazu zwingen, etwas zu tun, dessen Folgen er nicht überschauen konnte.
    Es konnte ihn retten - oder erst recht vernichten. Er war zu weit von den Schwefelklüften entfernt…
    ***
    In der fünften Phase verdunkelte Stygia den Himmel. Obgleich eine Sonne im Zenith stand, zog Düsternis über das Land. In den Gassen und Häusern wurde es noch finsterer. Selbst die Sonne schien von einem enorm starken Rotfilter verdunkelt zu werden. Doch es geschah noch mehr. Magie, die nicht von der Erschafferin dieses Dunkelfeldes eingesetzt wurde, wurde gedämpft. Das verschuf Stygia einen gewaltigen Vorteil gegenüber jedem anderen Magier oder Dämon.
    Danach schuf Stygia auf der Freifläche inmitten der Stadt den Palast. Schwarz ragten die Mauern bis in den dunklen Himmel hinauf. Im Innern des Palastes gab es den Thronsaal. Und der Thron besaß die Form eines Kopfes.
    Eines ganz bestimmten Kopfes…
    Stygia sah, daß alles ihren Wünschen entsprach.
    ***
    Nicoles Hand schoß vor; von einem Moment zum anderen war sie hellwach und krallte ihre Finger in Merlins weiße Kutte. »Asmodis hast du gesagt?«
    Der uralte, weißhaarige Mann mit den ewigkeitsjungen Augen nickte. »Ja, und deshalb brauchst du mich nicht festzuhalten, weil ich trotz deiner Aufforderung von vorhin nicht eher gehen werde, als ich Zamorras Zusage für diese Hilfe erhalten habe.«
    Nicole sah den Parapsychologen an. »Er hat Asmodis gesagt. Nicht Sid Amos.«
    »Spielt das eine Rolle?« fragte Merlin. »Er wird dadurch nicht zu einer anderen Person.«
    Zamorra nickte. Jetzt wurde ihm klar, weshalb Merlin sich an keinen anderen aus der Crew wenden konnte oder wollte. Sie alle standen Sid Amos äußerst skeptisch gegenüber. »Teufel bleibt Teufel«, war der Standardspruch, den zuerst der Silbermond-Druide Gryf aufgebracht hatte, und Sid Amos tat selbst auch nichts, diese Behauptung zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher