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0530 - Land der Amazonen

0530 - Land der Amazonen

Titel: 0530 - Land der Amazonen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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geeignet«, widersprach der Zauberer.
    Nicole grinste ihn an. »Die Worte hör' ich wohl, allein es fehlen mir Beweise«, verbog sie ein Zitat.
    Merlin gewährte ihr einen kraftlosen Drohblick.
    »Du wirst es erleben«, brummte er. »Wenn ihr bereit seid, bringe ich euch dorthin, wo Asmodis sich zuletzt befand, damit ihr seine Spur aufnehmen könnt. Stygia haßt ihn. Sie wird ihn vernichten, wenn sie es kann. Jemand muß sie daran hindern.«
    Zamorra erhob sich aus dem Sessel. »Ich besorge ein wenig magischen Hilfs-Kleinkram. Danach sind wir bereit. Und ich bin gespannt auf das, was wir herausfinden werden.«
    ***
    Asmodis versuchte sofort einen Umkehrzauber. Aber der funktionierte nicht. Die auf ihn einwirkende fremde Kraft, die ihn aus seinem irdischen Haus in eine andere Welt gerissen hatte, war immer noch aktiv. Es gelang ihm nicht, ihren Ursprung zu erfassen. Aber wer in dieser Weise mit ihm umging, konnte kein einfacher Zauberlehrling sein. Dazu gehörte mehr. Es mußte sich um einen großen Magus handeln, oder gar um einen Dämon.
    Natürlich - Asmodis befand sich nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. Auch wenn die Schwächephase momentan vorüber war, war er längst nicht mehr so stark wie einst, als er permanent Höllenkraft anzapfen und verwenden konnte, und als man ihm Blutopfer darbrachte, die ihn stärkten. Dadurch konnte sich ihm zur Zeit auch ein Dämon mittlerer Stärke entgegenstellen, von den mächtigen Erzdämonen einmal ganz abgesehen.
    Noch ehe Asmodis sich orientieren konnte, wurde er abermals von der immer noch wirkenden Kraft erfaßt und abermals versetzt, und gleich darauf ein drittes Mal. Wer auch immer ihn entführte, ging auf Nummer sicher! Er legte Wert darauf, daß Asmodis sich die jeweiligen Orte seiner Materialisierung nicht genügend exakt einprägen konnte, um sie wiederzufinden und zur Erde zurückzukehren.
    Aber er schien nicht zu wissen, daß Asmodis darauf gar nicht angewiesen war. Er hatte andere Möglichkeiten; er konnte sich, so wie er aus seinem Büro in sein Haus gelangt war, von überallher überall hin versetzen.
    »Na warte«, murmelte er, konzentrierte sich auf sein Heim, begann sich um die eigene Achse zu drehen und dabei die Zauberformel zu sprechen, um den Vorgang mit einem kräftigen Aufstampfen abzuschließen und seine Teleportation auszulösen.
    Es funktionierte nicht.
    ***
    Stygia rieb sich die Hände. Sie hatte es geschafft. Sie hatte den großen Asmodis im Griff. Die Abschirmung, die sie mittels des dunklen Himmels über das Land gelegt hatte, dämpfte seine Kräfte, ohne daß er es bemerkte.
    Von diesem Moment an war sie ihm überlegen. Was auch immer er tat - er würde es niemals gegen ihren Willen tun können. Ihre Rache konnte beginnen. Jetzt war sie in der stärkeren und er in der schwächeren Position. Und wenn wieder einer seiner Schwächeanfälle kam, war er ihr endgültig ausgeliefert.
    Darauf hatte sie lange genug gewartet. Nun endlich hatte sie ihn ihrer Gewalt!
    ***
    Zamorra tauchte mit seinem »Einsatzkoffer« wieder auf, in dem sich allerlei magische Hilfsmittel befanden. Zusätzlich trug er den Dhyarra-Kristall und die Strahlwaffe aus den Beständen der DYNASTIE DER EWIGEN bei sich. Beides warf er Nicole zu. »Fang auf, wir verreisen!«
    »He!« protestierte sie. »Wo, zum Teufel, soll ich die Dinger verstecken?« Vorhin hatte sie es nur für nötig gehalten, in ein Long-Shirt zu schlüpfen, das allerdings weniger lang war als seine Bezeichnung vermuten ließ. »Und was heißt verreisen? Was hast du vor? Ich dachte, wir wollten herauszufinden versuchen, wo Assi jetzt steckt!«
    »Wollen wir auch. Aber eine Spur nimmt man bekanntlich da auf, wo sie entstanden ist.« Er sah Merlin auffordernd an. »Wo du deinen Bruder zuletzt wahrgenommen hast, wirst du ja wohl noch wissen, und ich denke, daß du uns sofort dorthin bringen wirst.«
    »Ich glaube, er befand sich in seinem Haus am Rand von El Paso, oder wie auch immer diese gräßliche Großstadt heißen mag.«
    »Du glaubst? Du weißt es nicht mit Bestimmtheit?« Zamorra schlug sich vor die Stirn. »Merlin, unter diesen Voraussetzungen werden wir nicht helfen können. Auf Vermutungen können wir uns nicht verlassen. Du solltest es schon wissen.«
    »Wir werden es wissen, wenn wir uns dort umsehen«, sagte Merlin.
    »Dann los. Bring uns hin! Worauf wartest du noch?«
    »Auf mich!« protestierte Nicole. »Sag mal, verlangt ihr beide eigentlich, daß ich so in der Weltgeschichte herumlaufe?« Sie hatte
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