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053 - Schrei, wenn dich der Hexentöter würgt

053 - Schrei, wenn dich der Hexentöter würgt

Titel: 053 - Schrei, wenn dich der Hexentöter würgt
Autoren: Larry Brent
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der Frau. „Das wissen wir noch nicht, gnädige
Frau“, sagte er ruhig. „Vielleicht weiß Ihr Sohn etwas, was für uns von großem
Nutzen sein könnte...“ Martha Thielen blickte ratlos auf den Fremden. „Die
beiden Herren sind von der Polizei“, warf der Bürgermeister ein. „ Polizei... ?“
    Die Frau schluckte. Mit zitternden Händen schlang sie
den Gürtel ihres Mantels enger um die Hüften.
    „Ist Ihnen bekannt, daß Ihr Sohn in der letzten Zeit
öfter Besuch hatte? Kannten Sie seine Freunde?“ fuhr Larry Brent fort.
    Martha Thielen schüttelte den Kopf. „Die jungen
Burschen aus dem Dorf waren alle irgendwie mit ihm bekannt und befreundet.
Seine engsten Freunde aus der Nachbarschaft kennt auch der Bürgermeister.“
    „Das ist richtig. Ich meine jetzt etwas anderes. Hat
Michael Ihnen gegenüber vielleicht mal erwähnt, daß er einen älteren Mann
kennengelernt hat, einen Fremden vielleicht?“ „Nein.“ Es klang hart und
bestimmt. „Würden Sie uns einen Gefallen tun?“ „Und der wäre?“ Die Frau war
beunruhigt. „Sie wissen, daß die Dörfer in dieser Gegend in der letzten Zeit
einige recht seltsame Vorkommnisse zu verzeichnen hatten. Junge Mädchen wurden
umgebracht, auf rätselhafte Art und Weise.“
    „Und Michael soll etwas damit zu tun haben?“ Martha
Thielen riß die Augen auf. X-RAY-3 legte beruhigend die Hand auf ihre Schulter.
„Das habe ich nicht gesagt. Michael aber kann unter Umständen eine Aussage
machen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß er etwas weiß, was uns weiterhilft.“ „Ich
sagte schon, er ist nicht zu Hause.“
    „Das wissen wir. Möglicherweise hat er aber etwas in
seinem Zimmer hinterlassen, vielleicht könnten wir dort einen Hinweis finden...“
„Sie wollen eine Haussuchung vornehmen?“ „Das können wir nicht, wir haben
keinen Haussuchungsbefehl“, entgegnete Larry ruhig. „Wir könnten uns allerdings
sein Zimmer ansehen, wenn Sie uns die Erlaubnis dazu gäben. Unter Umständen
könnte das das Leben Ihres Sohnes retten. Wenn er in Gefahr ist, gesetzt den
Fall, man erpreßt ihn, dann können nur wir noch etwas für ihn tun, ehe es zu
spät ist. In diesem Zusammenhang gestatten Sie mir vielleicht noch eine Frage:
Hatten Sie das alte Haus, das Ihnen gehört und weit außerhalb des Ortes liegt,
vermietet?“ „Nein, wie kommen Sie darauf?“
    „Es war nicht unbewohnt, und es sieht ganz so aus, als
ob Ihr Sohn davon wußte.“ Larry sah den Schweiß auf der Stirn der Frau.
    „Bitte, kommen Sie“, stieß sie erregt hervor. „Wenn
Sie glauben, daß Sie in seinem Zimmer etwas finden...“
    Sie fanden nicht das, was Larry erhoffte. Durch den
Brand waren sicher wichtige Hinweise verlorengegangen. Aber der nächtliche
Besuch in diesem Haus zeigte doch, daß etwas Geheimnisvolles vorging.
    Die Schranktür im Zimmer, das Michael Thielen
bewohnte, stand offen. Kleidungsstücke lagen wahllos verstreut auf dem Boden,
Schubladen waren aufgerissen. Martha Thielen schrie leise auf.
    „Es war jemand hier im Haus, während ich schlief“, kam
es tonlos über die Lippen der Frau. „Sein Mantel fehlt, sein Hut, ein Jackett...“
    Larry Brent und die beiden anderen Männer wechselten
Blicke. X-RAY-3 hatte nicht das gefunden, was er zu finden geglaubt hatte:
nämlich Michael Thielen! Aber das in größter Unordnung zurückgelassene Zimmer
sprach für sich. Michael Thielen war auf der Flucht ! „Warum? Fürchtet
er, wegen des Mannes vernommen zu werden, der in dem abgelegenen Haus
untergebracht gewesen war? Was wußte er von ihm? Hatte er ihm die Opfer zugeschanzt?
Zumindest im Fall von Petra Zeller ist ein solcher Verdacht angebracht.“
     
    ●
     
    Nach der Rückkehr in sein Hotel in Filsum gab es noch
immer keine Ruhe für ihn. In der Zwischenzeit war ein Telegramm aus den Staaten
für ihn eingetroffen. Auf seinem Zimmer dechiffrierte Larry Brent den Text.
    Die Nachricht stammte von X-RAY-1: morna ulbrandson
unabkömmlich – stop schließt ihren fall in schweden ab – stop wird sofort nach
beendigung mit ihnen kontakt aufnehmen x- ray-3 – stop um sie unabhängiger zu
machen, erhalten sie noch an diesem nachmittag ihren wagen – stop lotus europa
bereits auf dem weg nach frankfurt – stop wurde mit einer militärmaschine vom
typ ‘Herkules‘ mit versorgungsgütern für die amerikanische armee in deutschland
mitgeführt – stop unser kontaktmann wird umgehend nach ankunft den wagen an ihren
derzeitigen aufenthaltsort bringen – stop erwarten sie den lotus
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