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053 - Schrei, wenn dich der Hexentöter würgt

053 - Schrei, wenn dich der Hexentöter würgt

Titel: 053 - Schrei, wenn dich der Hexentöter würgt
Autoren: Larry Brent
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dem schnellsten Weg
in eine Spezialklinik nach Bremen oder Hamburg kam. Der Arzt hoffte, trotz der
ungünstigen Nachtzeit einen Kollegen, der als Kapazität an einer Hamburger
Klinik wirkte, an die Strippe zu bekommen. „... irgend jemand hat Wind von der Sache bekommen. Entweder ist eine Stelle unter Ihren Beamten
undicht, Wergh, oder einer der Zeugen, die Sie gestern morgen vernahmen, hat gelogen. Das scheint mir plausibler zu sein. Es gibt keinen
anderen Weg! Wie sonst könnte jemand an die Information herangekommen sein, die
nun dazu führte, daß Angelika Foller im wahrsten Sinne des Wortes nur knapp mit
dem Leben davonkam.“ Larrys Stimme klang ernst. „Der Hexentöter ist uns näher,
als wir glauben“, fügte er hinzu. „Wie war das eigentlich mit den Autospuren,
die Sie sicherstellten, Wergh?“ „Wir wissen seit heute abend mit hundertprozentiger Gewißheit, daß es sich um einen Ford der Baureihe 12M
handelt...“
    Larry Brent nickte. „Einen solchen Ford habe ich
gesehen. Einen dunkelgrünen. Ich kann Ihnen sogar das polizeiliche Kennzeichen
nennen. Der Fahrer hat übrigens im geeigneten Zeitpunkt die Reifen gewechselt.“
    Der Bürgermeister blickte auf. „Sie wollen doch damit
nicht sagen, daß Michael Thielen – ausgeschlossen ! Ein ruhiger, stiller,
sympathischer Bursche...“ „Ich habe nichts dergleichen erwähnt, habe nur die
Tatsachen festgestellt.“ Larry nahm dankbar nickend eine Zigarette entgegen.
„Der Mann, dem ich begegnete, kann nicht Michael Thielen gewesen sein. Aber es
ist nicht ausgeschlossen, daß es zwischen dem Unheimlichen und Thielen eine
geheimnisvolle Verbindung gibt. Aber welche? Ich werde Sie umgehend in das
einsame Haus führen, wo sich die Folterkammer des Hexentöters befindet.“ Kommissar
Wergh und der Bürgermeister rissen die Augen auf, als würde X-RAY-3 reden wie
ein Betrunkener.
    „Ich bin sicher, Sie werden sich mit Problemen
befassen müssen, die über Ihre Art zu denken und zu glauben hinaus geht“, fügte
der Amerikaner geheimnisvoll lächelnd hinzu. Bevor er gemeinsam mit dem
Bürgermeister und dem Kommissar aufbrach, wartete er erst die Nachricht des
Chefarztes ab. „Fräulein Foller wird innerhalb der nächsten Viertelstunde mit
einem Polizeihubschrauber abtransportiert und in eine Klinik nach Bremen
gebracht.“ Larry Brent nickte stumm. „Ich erwarte, daß niemand außer den hier
Anwesenden über diesen Transport etwas erfährt!“
    Der Chefarzt fuhr fort: „Und nun lassen Sie mich mal
Ihre Wunde sehen, Mister Brent...“ Mit diesen Worten löste er schon den
notdürftigen Verband um das Armgelenk. Mit ernster Miene reinigte der Arzt den
durchstochenen Unterarm, nahm mit einer Pinzette mehrere rostige Splitter
heraus und gab Larry Brent eine Injektion mit einem antiseptischen Serum. „Die
Wunde muß so schnell wie möglich genäht werden“, sagte er abschließend. „Dazu
habe ich jetzt keine Zeit, Doktor“, entgegnete X-RAY-3. „Legen Sie mir einen Verband
an und sorgen Sie dafür, daß die Blutung aufhört! Zum Nähen komme ich später, sobald
ich nach Filsum ins Hotel zurückkehre.“ Einen Termin dafür konnte er allerdings
nicht angeben. Sie warteten noch ab, bis der herbeigerufene Polizeihubschrauber
im Hof hinter dem Ratsgebäude landete. Die
noch immer bewußtlose Angelika wurde auf eine Trage gelegt und dann in den
Hubschrauber getragen. Der Chefarzt begleitete den Transport.
    Larry Brent wollte keine weitere Zeit mehr verlieren.
Er verzichtete auf ein heißes Bad im Haus des Bürgermeisters, nahm aber dankbar
ein Hemd an, das ihm viel zu weit war, schlüpfte auch in ein Jackett, das der
Bürgermeister ihm zur Verfügung stellte. Im Dienstwagen Werghs fuhren die
Männer in die von Larry angegebene Richtung. „Wenn es stimmt, was Sie sagen,
dann kann es sich nur um das alte Haus an der äußersten Peripherie des Dorfes
handeln, das der Thielen-Familie gehört und das eigentlich niemand haben will,
obwohl es schon mehrmals zum Verkauf angeboten wurde.“ Der Bürgermeister schüttelte
verständnislos den Kopf.
    Larry Brent beugte sich ein wenig vor. Er saß hinter
dem Oberhaupt der kleinen Gemeinde. „Dann hat es mit dem Haus wohl eine
besondere Bewandtnis, wie?“ fragte er interessiert. Der Ortsvorsteher hob und
senkte die Schultern. „Wie man‘s nimmt, Mister Brent! Was ich Ihnen jetzt sage,
hat natürlich mit dem, was in der letzten Zeit geschah, keinen Zusammenhang.
Doch um das alte Haus, es stammt genau aus dem Jahre 1586
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