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053 - Der steinerne Dämon

053 - Der steinerne Dämon

Titel: 053 - Der steinerne Dämon
Autoren: John E. Muller
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langsam die Hände.
     

     
    „Genau zum richtigen Zeitpunkt“, meinte Jones.
    Er und Lana gingen langsam zu dem Doktor hinüber. Midnights klare Augen blinzelten aufmerksam. Die geringste Bewegung eines Maskierten hätte ihn in Aktion gebracht.
    „Es kann jetzt nicht mehr lange dauern, bis Hilfe von draußen eintrifft. Die Barriere verschwindet, wenn die Sonne aufgeht.“
    „Was war das für eine Barriere?“ fragte der Doktor.
    „Metaphysische Kraft. Sie besteht aus einer nichtkörperlichen Substanz, die Einfluß auf die physische Welt hat. Ihre Schwingungen können aber starkes Sonnenlicht nicht vertragen.“
    Die Männer der Bruderschaft wurden zum Ende der Sackgasse getrieben. Hinter ihnen ertönten Polizeipfeifen.
    „Es klingt, als ob uns die Behörden gefunden hätten“, sagte Bollinger und drehte sich um. „Hierher!“ rief er.
    Da erwachten die Männer der Bruderschaft aus ihrer Erstarrung. Sie fielen über Bollinger her. Der streckte drei von ihnen mit Schüssen nieder, Jones fällte einen weiteren, der an ihm vorüberstrebte, und Lanas kleiner Fuß ließ einen fünften umfallen. Sieben oder acht aber brachen durch und kämpften mit der Polizei. Davon wurden zwei festgehalten, die anderen erreichten die Falltür.
    Bollinger sah grimmig drein. „Ich habe praktisch mein gesamtes Personal verloren, und sämtliche Insassen sind frei.“
    Die verstärkte Landpolizei begann eine sorgfältige Razzia. Militär war sogar zur Hilfe erschienen. Soldaten und Polizei fingen die großen, mißgestalteten Insassen des Heims ein und trieben sie mit brutaler Gewalt in ihre Zellen zurück.
    Ein Inspektor und zwei Polizisten kamen auf das Mädchen zu.
    „Miß Lana Davis?“ fragte der Inspektor. „Und Sie sind Mr. Jones?“
    „Das stimmt. Was ist los?“
    „Wir haben ein paar Fragen an Sie zu stellen, in Verbindung mit einem Fall in London.“
    Jones schluckte und hielt den Atem an.
    „Ich frage mich, ob Sie so freundlich wären, uns zur Wache zu begleiten?“
    Jones sah sie fragend an, Lana nickte unmerklich.
    Als Jones sich im Wagen zurücksetzte, schien ihm irgend etwas an den Uniformen anders, aber er schrieb das der Tatsache zu, daß die Polizisten von außerhalb kamen.
    Der Wagen fuhr an. Ihr letzter Blick galt Bollinger, der wie ein General nach einer gewonnenen Schlacht aussah. Unermüdlich gab er Anweisungen. Mehr und mehr Polizisten und Soldaten stellten sich ihm zur Verfügung. Lana war sicher, daß Tregorran Grange bei seinem organisatorischen Talent bald wieder laufen würde. In ein paar Tagen würde neues Personal dasein.
    Dann beschäftigten sich Lanas Gedanken mit der Leiche in der Themse. Wie hatte man sie aufgespürt? Hatte man Sally Guest verhört? Diese Männer sahen eigentlich gar nicht wie Großstadtpolizisten aus. Und wie hatten sie überhaupt wissen können, wo Lana und Midnight steckten? Das alles ergab keinen Sinn.
    Zwei Polizisten saßen hinten, der Inspektor und der Fahrer vorn. Der Mann neben Jones beugte sich etwas vor, wie um sich bequemer hinzusetzen. Und plötzlich zog er ohne Warnung einen ledernen Gummiknüppel heraus.
    Lana schrie auf, aber bevor sie oder Midnight sich darüber klarwurden, was passierte, schlug er auch schon mit dem Knüppel Jones über die Schläfe. Jones sank bewußtlos zusammen.
    Lana wandte sich halb um. Die Welt explodierte in roten und grünen Blitzen.
    Der Inspektor nickte zustimmend und sagte: „Wir werden uns der Uniformen zusammen mit dem Wagen entledigen. Unser eigener Wagen wartet am üblichen Ort. Wir nehmen sie mit zur Insel.“
    Die Polizisten auf dem Rücksitz begannen nach der Statue zu suchen und rissen dabei den Pullover des Mädchens hoch.
    „Gefunden!“ schrie der eine gierig.
    „Gib sie mir!“ sagte der Mann in der Inspektoruniform und streckte gebieterisch eine Hand aus.
    Er bekam die heftig vibrierende Statue nur mit äußerstem Widerstreben. Triumphierend hielt er sie hoch.
     

     

Als Midnight Jones die Augen öffnete, fand er sich in einer kleinen, viereckigen Zelle wieder. Durch den Nebel erblickte er Lana. Seine Finger ertasteten eine Beule auf der Seite seines Kopfes. Er pfiff leise, bis Lana in seine Richtung sah.
    „Wieder bei Bewußtsein?“ fragte sie.
    „Ja. Und wie geht es dir?“
    „Kopfweh, und es dreht sich alles. Außerdem ist mir übel.“
    „Versuche dich ruhig zu halten und leg dich hin! Laß dir Zeit! Wir scheinen ziemlich fest eingeschlossen zu sein.“
    „Wo sind wir?“
    „Ich bin nicht ganz sicher,
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