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053 - Der steinerne Dämon

053 - Der steinerne Dämon

Titel: 053 - Der steinerne Dämon
Autoren: John E. Muller
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Zelt!“ riet sie Lana.
    Lana befolgte ihren Rat und landete hinter der Bühne des exotischen Harems. Gelangweilte Striptease-Damen in schlechtsitzenden und ungewaschenen Kostümen machten sich gerade für ihren Auftritt fertig.
    „Genug von der Geisterbahn?“ fragte eine mit blechernem Lachen.
    Lana schlängelte sich an ihnen vorbei und merkte zu spät, daß sie die falsche Richtung eingeschlagen hatte. Sie stand plötzlich auf der Bühne. Ein heiseres Gelächter kam aus dem Zuschauerraum.
    „Sie haben zu viel an. Miß“, rief ihr einer zu.
    Lana, die vorübergehend durch das Rampenlicht geblendet war, stolperte vorwärts. Eine Kugel pfiff an ihrem Ohr vorbei. Schreie ertönten, und die zwei Männer der Bruderschaft liefen auf die Bühne zu. Das Publikum hörte zu lachen auf.
    Lana rannte im Zickzack und sich duckend zum Eingang. Die Männer waren ihr auf den Fersen. Sie floh über den Jahrmarktplatz, während die Kugeln um sie herum zischten. Die um ihre Taille gebundene Statue vibrierte.
    In der Ferne hörte sie Polizeipfeifen. Ein blauer Helm bewegte sich auf sie zu, aber sich durch eine Jahrmarktsmenge zu schieben, ist selbst für einen kräftigen Polizisten schwierig.
    Die Männer der Bruderschaft waren nur noch wenige Meter von ihr entfernt. Lana stürmte auf das Riesenrad zu, setzte sich in die erste leere Gondel und wurde sofort nach oben getragen. Eine Kugel bohrte sich neben ihr ins Holz. Dann hatte sie eine Höhe erreicht, wo sie vor den Kugeln sicher war. Die Idee mit dem Riesenrad war jedoch nicht gerade klug gewesen. Das Rad drehte sich und näherte sich langsam wieder dem Boden. Lana ließ sich rausfallen, landete im Gras und rollte weiter. Jemand half ihr in die Höhe, aber da waren die Männer der Bruderschaft auch schon wieder aufgetaucht.
    Die Polizei kam näher. Lana konnte jetzt schon zwei, drei blaue Helme sehen. Einige Leute schrien und zeigten auf sie.
    Lana fühlte sich von ihrer Umgebung irgendwie losgelöst. Sie taumelte durch eine Tür ins Boxzelt.
    Bulldog-Smith ruhte sich in einer Ringecke aus. Seine großen Fäuste hingen bewegungslos herunter. Er grinste, als Lana hereinkam.
    „Haben Sie Lust auf drei schnelle Runden, Lana?“
    Die Männer der Bruderschaft kamen hinter ihr hereingestürzt.
    „Helfen Sie mir! Bitte, helfen Sie mir!“ schrie Lana.
    Smith sah den Revolver und bewegte sich nicht. Lana rannte zur anderen Seite des Zeltes. Und da erwachte Smith plötzlich zum Leben. Er rollte sich unter dem Seil hindurch und trat dem Revolvermann, der gerade am Ring vorbeirannte, mit einem Fuß ins Gesicht. Der fiel, ohne einen Laut von sich zu geben, um.
    Bulldog drehte sich herum, um nach dem zweiten Mann zu sehen, der eben seinen Revolver ziehen wollte. Bulldogs Rechte landete mit der Wucht einer detonierenden Bombe auf seinem Kopf. Der Mann stürzte über den Körper seines Genossen.
    Bulldog zog an den Bändern seiner Handschuhe. „Wie hat Ihnen das gefallen, Miß?“ Er grinste und stieß mit einem Fuß nach den Männern.
    Der eine kam langsam wieder zu sich.
    Impulsiv warf Lana die Arme um den Nacken des Boxers. „Das war wundervoll! Sie wollten mich töten.“
    „Helfen Sie mir lieber aus diesen Handschuhen heraus, sonst werden sie uns noch beide umbringen.“
    Bulldog grunzte glücklich.
    Lana band mit zitternden Fingern die Schnüre seiner Handschuhe auf. Der Revolvermann bewegte sich stärker. Der Stiefel des Boxers senkte sich auf sein Handgelenk. Der Mann fluchte in einer unbekannten Sprache.
    Bulldog gab dem Revolver einen Stoß, und Lana hob ihn auf. In diesem Moment strömten auf der anderen Seite Polizisten ins Zelt. Lana hatte keine Lust, irgend etwas zu erklären. Sie warf den Revolver weg und rannte auf den gegenüberliegenden Ausgang zu.
    „Warten Sie einen Augenblick!“ rief Smith. „Wie soll ich das hier erklären?“
    Aber Lana war schon weg.
    Die Polizisten beugten sich über die zwei bewußtlosen Männer.
    Lana rannte wieder über den Jahrmarkt. Und mitten in dem wilden Trubel packte sie plötzlich eine Hand am Arm. Ein altes, weises und ewig junges Gesicht, umrahmt von schulterlangem Haar, sah sie lächelnd an.
     

     
    „Midnight!“
    Sie schluchzte seinen Namen fast.
    „Hier entlang!“
    Er führte sie schnell aus der Menge in die Dunkelheit. Im Schutz einer Gruppe von Büschen kauerte sich Lana nieder, um wieder Atem zu schöpfen, während Midnight sie sanft im Arm hielt.
    „Jetzt erzähl mir alles!“ drängte er.
    Lana erzählte von ihrer
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