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0526 - Saras letzter Kampf

0526 - Saras letzter Kampf

Titel: 0526 - Saras letzter Kampf
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schaffte ein Asmodis allemal. Er wäre an den Schaltstellen der Macht, viel früher, als erwartet und auf eine völlig andere Weise. Aber der Preis wäre Sara Moons Tod, und er konnte nicht sicher sein, ob Zamorra und auch sein Bruder Merlin das hinnehmen würden.
    Vielleicht war es besser, noch zu warten.
    Aber er wußte nicht, wie lange er noch warten konnte, wieviel Zeit ihm noch blieb. Er spürte, wie er sich veränderte, wie etwas mit ihm geschah, das er selbst nicht kontrollieren konnte. Es mußte aufhören. Er wollte sich nicht immer wieder von anderen retten lassen. Damals, als Eysenbeiß ihn in die Falle lockte und ihm eines der Amulette stahl, dann Stonehenge, wo er ohne Zamorras Hilfe gestorben wäre… es ging nicht so weiter. Die Schwächeanfälle kamen immer häufiger, waren unberechenbar. Es war ihm kein Trost, daß sein Blut immer noch schwarz war. Es hätte ebensogut hellrot sein können.
    Die Ungewißheit machte ihm zu schaffen. Er mußte schneller sein als sein Schicksal, aber er kannte dessen Tempo nicht…
    Dies wäre eine Gelegenheit gewesen, einen Schritt vorwärts zu tun. Aber er war nicht sicher, ob er diesen Schritt jetzt und in dieser Situation riskieren konnte.
    Alles wäre einfacher gewesen, wenn Zamorra auf der Erde geblieben wäre. Aber so hatte er ihn retten müssen, weil es eine moralische Verpflichtung war, die auch in seiner Ethik ganz oben stand, und nun hatte er ihn an Bord. Zamorra hatte ihn begleitet und dadurch alles verdorben, daß Issomad auf ihn aufpassen mußte, und daß Zamorra eine Diskussion mit Eysenbeiß angefangen hatte. Andernfalls hätte Issomad den ERHABENEN einlach geschnappt und ihn aus dem Kristallpalast entführt - vermutlich hätte es nie wieder eine so günstige Gelegenheit gegeben. Der ERHABENE war durch den Angriff der Rebellen abgelenkt…
    Aber Zamorra hätte es natürlich auch nie zugelassen, daß Issomad den ERHABENEN öffentlich hinrichtete. Denn dabei wäre ja auch der Wirtskörper Yared Salem gestorben…
    Zamorra, dieser sentimentale Narr! Er hatte seine festen Grundsätze. Dafür hatte ihn Asmodis schon respektiert, als er noch Fürst der Finsternis und Zamorra sein Gegner gewesen war. Aber Asmodis pflegte eine andere Ethik.
    Nicht genug damit, daß Zamorra ihm eine einmalige Chance versaut hatte, jetzt mußte er für den Dämonenjäger auch noch Kindermädchen spielen!
    Er konnte ihn ja schließlich nicht hier lassen.
    Aber erst war Eysenbeiß an der Reihe.
    Issomad versuchte einen Teleport. Er sprach die magische Formel, führte die rituelle Bewegung durch. Nichts geschah, außer daß der typische Schwefelgestank entstand, penetranter denn je zuvor. Anfangs, nachdem Asmodis der Hölle den Rücken gekehrt hatte, hatte das nachgelassen, er war auf eine eher sanfte Art gereist. Aber das hatte ihn Substanz gekostet - auf eine schleichende Art und Weise, die er fast zu spät registriert hatte.
    Er wich seiner eigenen Dunstwolke aus, zurück in einen angenehmer riechenden Teil seiner Gefängniszelle, und begann seinen Fehlsprung zu analysieren. Seine erste Befürchtung, er erleide wieder einmal einen jener unvorhergesehenen Schwächeanfälle, erwies sich erfreulicherweise als falsch; er befand sich nach wie vor im Vollbesitz seiner Kraft. Also mußte es an Eysenbeiß liegen. Natürlich! Der ERHABENE hatte seinen Schutz erweitert. Vorher hatte er sich nur auf einen eventuellen Druiden-Teleport eingerichtet. Jetzt aber war Issomads Überraschungseffekt vertan; vermutlich hatte Eysenbeiß seine Abschirmung nun auch so justiert, daß Issomad sie nicht mehr durchdringen konnte. Er hatte gespürt, daß er seine Zelle zumindest mit einem Teil seines Ichs verlassen hatte, aber noch ehe er Eysenbeiß erreichte, war er zurückgeschleudert worden.
    So ging es also nicht. Aber es nützte auch nichts, nur aus der Zelle hinaus zu gelangen und sich dann auf »normalem« Weg anzuschleichen. Issomad war sicher, daß der ERHABENE sich bestens bewachen ließ.
    Die Chance war also vertan.
    Blieb nur, Zamorra zu befreien und zur INFERIOR zu verschwinden. Es war vorbei, mochten die Rebellen ihren Kampf führen und siegen oder verlieren. Issomad war aus dem Geschäft raus.
    Er konzentrierte sich auf Zamorras Zelle.
    Aber auch dieser Teleport funktionierte nicht! Zamorra war ebenso abgeschirmt wie der ERHABENE selbst!
    »Dann eben nicht«, murmelte Issomad. »Ich hab’s versucht, der Wächter der Schicksalswaage sei mein Zeuge. Mehr kann ich für Zamorra nicht tun.«
    Er
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