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0526 - Saras letzter Kampf

0526 - Saras letzter Kampf

Titel: 0526 - Saras letzter Kampf
Autoren: Werner Kurt Giesa
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glaube dir nicht, daß er es vermurkst haben soll! Ist dir übrigens klar, daß Sara Moon und ihre Raumschiffe gerade in diesem Moment von einer fast zehnfachen Übermacht vernichtet werden?«
    »Ich habe es befürchtet«, brummte Issomad. »Der Verräter muß verdammt viel gewußt haben. Er muß wirklich aus dem innersten Kreis stammen.«
    »Wir müssen etwas tun!«
    »Wir können nichts tun«, erwiderte Issomad. »Wenn zehn Raumschiffe gegen über hundert nichts ausrichten, glaubst du, elf Raumschiffe könnten siegen? Sie hat verspielt. Wenn sie schlau ist, geht sie in den Hyperlicht-Transit, flüchtet und versucht es frühestens in ein paar tausend Jahren noch einmal.«
    »Du bist ein verdammter Zyniker«, stieß Nicole hervor.
    Issomad zuckte mit den Schultern. Er hatte den Maskenhelm wieder abgesetzt und sah Nicole mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck an. »Andere aus eurem Freundeskreis formulieren es etwas drastischer und sagen: Teufel bleibt Teufel!«
    »Und? Ist es nicht so? Bisher bist du den Gegenbeweis schuldig geblieben!« stieß Nicole hervor. »Was ist mit Zamorra? Wieso konntest du entkommen, und Zamorra ist Gefangener? Warum hast du nicht versucht, ihn herauszuholen?«
    »Ich habe es versucht«, gestand Issomad. »Aber es gelang mir nicht. Er ist zu gut abgesichert. Weder Silbermond-Druiden noch ich mit meiner dämonischen Magie kommen durch. Das Gefängnis ist perfekt gesichert. Wenn es uns gelänge, mit physischer Gewalt in den Kristallpalast einzudringen, wäre eine Befreiung vielleicht möglich. Aber das schaffen wir nicht. Nicht gegen eine Hundertschaft von Kampfraumschiffen, die die sabotierte und zerschlagene Abwehr ersetzen und mehr als ausgleichen.«
    »Das darf nicht wahr sein!« stöhnte Nicole entsetzt auf. »Weißt du, was du da sagst?«
    Issomad nickte.
    »Laß mich dir erzählen, was geschah und geschieht«, sagte er. »Und dann wirst selbst du begreifen müssen, daß der Gedanke an einen Sieg nur noch ein Traum ist.«
    ***
    Sara Moon wußte, daß es zu Ende war.
    Sie waren verraten worden. Sie waren dem ERHABENEN in die Falle gegangen. Gegen die Übermacht, die aus dem Hinterhalt über sie herfiel, konnten sie nicht widerstehen. Sie konnten nicht einmal flüchten. Alle Energie mußte auf die Defensivschirme geschaltet werden. Für den Antrieb blieb nicht genug. Obgleich die Energiekristalle mit Höchstleistung arbeiteten, blieb nicht genug, um ein künstliches Mini- black hole zu schaffen und in die verkürzte Raumkrümmung zu stürzen. Mit Normalgeschwindigkeit unterhalb der kritischen Schwelle von 300 000 km/sec, also unterhalb der Lichtgeschwindigkeit, war eine Flucht aussichtslos.
    Über dem Planeten wurde es nicht mehr dunkel. Die grellen Explosionen sorgten dafür, daß eine nie gekannte Lichtflut über die Kristallwelt flutete. Die Rebellen schossen, was die Laserkanonen hergaben. Aber bei einem Verhältnis von eins zu neun war klar, wer den Sieg davontragen würde. Immer wieder verwandelten sich auch imperiale Kampfschiffe in auseinanderfliegende Mini-Sonnen oder davonrasende, verglühende Trümmerstücke, aber eines der Rebellenschiffe nach dem anderen wurde vernichtet.
    Wie gelähmt stand Sara hinter dem Kommandantensessel »ihres« Raumschiffes, das von pausenlosen Treffern erschüttert wurde. Die Defensivschirme brachen zusammen; die Kraftfelder waren längst überlastet und ließen immer mehr Treffer durch.
    War es das wert? fragte Merlins Tochter sich. So viele Leben auf beiden Seiten… Und selbst wenn die Raumschiffe vorwiegend von Robotern geflogen wurden und hier wie dort nur jeweils eine Handvoll Ewige Dienst taten - auch sie wollten leben, hatten Träume und Hoffnungen, die jetzt in Energiestürmen verglühten.
    Wir sind verraten worden. Nur so konnte es sein. Aber wer war der Verräter? Die Funkstation ihres Flaggschiffes hatte das Code-Wort Caermardhin aufgefangen. Caermardhin, Merlins Burg. Merlin, Saras Vater, ein Verräter? Seine Hände in diesem schmutzigen Spiel?
    Es war einfach unvorstellbar. Sie hatte sich doch noch von ihm verabschiedet, und nichts an ihm war ihr fremd gewesen!
    Und doch… Merlin war nicht mehr der, der er einst gewesen war. Seit dem Fiasko mit dem Silbermond-Projekt brütete er nur noch vor sich hin, raffte sich zu keiner Aktion mehr auf. [2] Daß seine Tochter zur positiven Seite zurückgefunden hatte, erfreute ihn zwar, aber das war auch schon alles.
    »Merlin«, flüsterte Sara und sah auf den Bildschirmen wieder eines der
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