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0526 - Saras letzter Kampf

0526 - Saras letzter Kampf

Titel: 0526 - Saras letzter Kampf
Autoren: Werner Kurt Giesa
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fragte sich, warum er den Befehl nicht sofort selbst gegeben hatte, statt das Emrys zu überlassen. Aber in den Wochen und Monaten unter den Rebellen hatte er sich daran gewöhnt, daß von ihm und von Sara erwartet wurde, daß sie zwar Befehle erteilten, ihre Ausführung aber anderen überließen. Schließlich waren sie beide ERHABENE - der eine Ex, die andere offiziell designiert. Man gewöhnte sich rasch an die Rolle als Befehlshaber…
    Er rief die anderen.
    Auf Funkstille, auf Geheimhaltung, kam es längst nicht mehr an. Mit der Durchführung ihrer Blockadeaktion hatten sie gezeigt, wer und wo sie waren. Dreimal hintereinander rief Ted durch und erhielt keine Antwort. Dann schnaufte plötzlich Emrys herein.
    »Was ist mit den anderen?« fragte Ted.
    »Keinen erreicht«, keuchte Emrys. »Aber beinahe hätte mich diese verdammte Bestie erwischt. Große Galaxis, was ist das für eine Kreatur, die sich so schnell bewegt, daß man sie nur als verwaschenen Schemen sieht?«
    Keinen erreicht. Und dieses Ungeheuer tobte durch die Wände. Sollten sie alle außer Emrys und Ted selbst dieser entsetzlichen Kreatur zum Opfer gefallen sein?
    »Versuchen wir es noch einmal«, sagte Ted. »Das heißt, Sie funken, und ich versuche uns mit dem Machtkristall abzusichern, falls die Bestie erneut auftaucht.«
    Aber das Ungeheuer erschien nicht. Ted hätte es auch nicht geschafft, sich auf die Abschirmung zu konzentrieren. Er war viel zu unruhig, weil er nicht wußte, was mit den Kameraden war. Zwei waren tot, das wußte er. Aber was war mit den sechs anderen? Das Monstrum konnte doch nicht alle erwischt haben!
    Keine Antwort…
    »Wir müssen sie suchen«, stieß er hervor. »Vielleicht gibt es so etwas wie eine Funksperre. Ich muß wissen, was mit den Leuten los ist, und…«
    »Wir müssen hier verschwinden«, drängte Emrys. »Wenn sie über Funk nicht erreichbar sind, können wir ihnen sowieso nicht helfen. Und jede Sekunde, die wir hier noch zubringen, vergrößert die Gefahr, daß die Bestie uns findet…«
    Ted schüttelte starrsinnig den Kopf. »Ich kann die Kameraden nicht zurücklassen…«
    »Die vielleicht längst tot sind«, beharrte Emrys. »Wollen Sie auch sterben, Commander? Wenn das Monstrum hier eindringt… verdammt, gehen Sie durch den Transmitter!«
    »Nicht, bevor ich weiß, ob sie tot oder lebendig sind!« beharrte Ted.
    Es war der Moment, in dem der Töter durch die Wand hereinglitt.
    ***
    Jemand schwang mit seinem Drehsitz herum und sah Nicole an. Ein Ewiger, kein Cyborg. Über Nicoles Auftauchen in der Zentrale schien er nicht erstaunt zu sein, er schien zu wissen, daß sie als Gast des Kommandanten in der INFERIOR weilte. Verwunderung zeigte er nur über ihr Verlangen.
    »Sie warnen?« stieß er hervor. »Die Rebellen warnen? Warum? Es ist schon ärgerlich genug, daß sie der ersten Angriffszange durch den Hyperlicht-Transit entgangen sind. Aber jetzt haben wir sie.«
    In diesem Moment erkannte Nicole, daß sie einen Fehler begangen hatte.
    Die Besatzung der INFERIOR bestand nicht aus Widerstandskämpfern. Es waren Ewige, die dem ERHABENEN gehorchten. Sie ahnten nicht, daß Alpha Issomad ganz eigene Pläne hegte. Er hatte sie nicht darüber aufgeklärt. Für diese Ewigen mußte es natürlich völlig in Ordnung sein, wenn die Rebellen niedergemetzelt wurden. Für sie wäre es der normale Weg einer Machtübernahme gewesen, daß der Herausforderer sich dem ERHABENEN zum Zweikampf stellte. Nicht aber, daß so ein Überraschungsangriff auf den Kristallpalast des ERHABENEN erfolgte. Das war Verrat.
    »Schon gut«, zwang sich Nicole zu sagen. »Ich dachte nur für einen Moment, es sei ein unfairer Kampf. So viele gegen so wenige…«
    »Es sind Aufrührer«, sagte der Ewige. »Sie haben sich außerhalb der Ordnung und der Gesetze gestellt. Sie waren selbst nicht fair. Warum sollte es unsere Flotte sein? Ich muß die Klugheit des ERHABENEN bewundern. Er scheint diesen Überfall vorausgesehen zu haben, denn warum sonst hätte er eine so gewaltige Kampfflotte hier sammeln können?«
    Ich fürchte, es ist Verrat im Spiel, hatte Issomad gesagt. Deshalb hatte er selbst eingreifen wollen. Jetzt war es Nicole klar. Die Aktion war von jemandem verraten worden! Sicher saß der ERHABENE wie eine Spinne im Informationsnetz, aber Sara, Ted und Gryf waren vorsichtig gewesen, sie hatten ja nicht einmal Zamorra und Nicole in die Einzelheiten eingeweiht! Also mußte einer der anderen seine Hände im Spiel haben. Einer der
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