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0526 - Der unheimliche Templer

0526 - Der unheimliche Templer

Titel: 0526 - Der unheimliche Templer
Autoren: Jason Dark
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Schloß verbringen. Wir haben sicherheitshalber die Schlafsäcke mitgenommen, den Proviant ebenfalls. Das wäre doch toll – oder nicht? Da könnten wir uns auch von den Strapazen erholen.«
    »Keinen Einwand!« meldete sich Arlette als erste, die froh war, nicht so lange fahren zu müssen und sich auch nicht abwechseln lassen wollte.
    Frank Didier zeigte als einziger keine große Begeisterung, wurde jedoch überstimmt.
    »Was hast du dagegen?« flüsterte Simone ihm zu.
    »Weiß ich auch nicht. Vielleicht mag ich keine Schlösser, die schon lange leerstehen. So eine alte Ruine mit halbzerfallenden Mauern, durch deren Lücken der Wind pfeift, ist nicht mein Fall. Ehrlich.«
    »Weißt du genau, daß es sich dabei um eine Ruine handelt?«
    »Das nicht.«
    »Eben. Vielleicht haben wir Glück und finden alles noch intakt vor. Wäre doch möglich.«
    »Mal sehen.«
    Ihre Unterhaltung versickerte. Sie waren einfach zu kaputt, um hochgeistige Gespräche zu führen.
    So rollten sie weiter in die winterliche Einsamkeit des Loire-Tals hinein. Durch eine herrliche Gegend, begleitet vom grauen Wasser des Stroms und den dichten Wäldern, die hin und wieder allerdings Lücken aufwiesen, wo der Sturm gewütet hatte oder aus dem Geäst die Ruinen einer alten Burg schauten.
    Nur zweimal begegnete ihnen ein Fahrzeug. Ein Reisebus und ein alter 2 CV. Ansonsten waren sie allein unterwegs.
    Ab und zu senkte sich der Weg zum Fluß hin. Dann führte die Straße direkt am Wasser entlang, wo einige Blockhütten standen, die von Städtern als Wochenendhaus benutzt wurden.
    Des öfteren jedoch durchkurvte die Straße die dunklen Wälder am Ufer des Flusses.
    Die Sonne war gestiegen. Zwar hatte sie die Wolken nicht vertreiben können, aber so große Löcher in die Decke hineingerissen, daß ihre Strahlen die Erde erreichten.
    Dann tupften sie wie lange Finger auf die Wälder nieder und berührten den Schnee, dessen Flächen wie weiße Inseln durch die dunklere Umgebung schimmerten.
    Es war eine schöne Fahrt, die keiner von ihnen so recht genoß.
    Auch die dunkelhäutige Arlette nicht, die sich sehr stark auf das Fahren konzentrieren mußte.
    Als sie in eine langgestreckte Kurve einbog, konnte sie bereits erkennen, daß hinter ihr das Schloß lag.
    »Château Le Duc«, meldete sie, stieß aber auf wenig Gegenliebe, die anderen waren zu kaputt, um zu reagieren. Nur Marcel Wächter meinte: »Sag Bescheid, wenn wir da sind.«
    »Mach’ ich.«
    Das unbewohnte Schloß lag, von der Gruppe aus gesehen, auf der rechten Seite. Seine Mauern standen hoch über ihnen. Sie wuchsen aus dem winterlich kahlen Wald hervor, und schon vom Weg aus war zu sehen, daß das Gebäude nicht zerstört war. Aus Ruinen jedenfalls bestand es nicht. Zu jedem Schloß führte ein Weg hoch.
    So war es auch hier, nur hatte Arlette Mühe, ihn zu finden, weil er fast zugewachsen war. Es glich schon einem Zufall, daß sie die Spuren entdeckten, die in den Wald hineinführten. Auf diesem Weg paßte der VW-Bus mit Ach und Krach.
    Erst als die Zweige der Bäume wie starre Arme gegen die Karosserie des Wagens schlugen, wurden auch die anderen wach.
    »Sind wir schon da?« fragte Simone, sich dabei die Augen reibend.
    »Fast, wir…«
    Arlette erschrak, stieß sogar einen leisen Schrei aus und würgte vor Schreck den Motor ab, weil vor ihnen etwas aufgeblitzt war und sie geblendet hatte.
    Auch die anderen drei Mitfahrer waren überrascht. Niemand gab zunächst einen Kommentar ab.
    »Was kann das gewesen sein?« fragte Simone schließlich.
    »Das ähnelte einem Blitz«, meinte Marcel.
    »Das war sogar einer«, erklärte Frank Didier.
    Marcel drehte sich um. »Meinst du, daß wir fotografiert worden sind?«
    »So ähnlich.«
    »Wer sollte das denn tun?« fragte Simone.
    »Keine Ahnung.«
    Arlette Omere blieb stumm. Sie starrte durch die breite Scheibe und versuchte, in den Lücken zwischen den Ästen und Zweigen etwas zu erkennen. Dort bewegte sich nichts. Auch das sperrige Unterholz zitterte nicht.
    »Fahr weiter«, sagte Marcel.
    Frank Didier widersprach. »Lieber nicht.«
    »Wieso? Willst du hier stehenbleiben?«
    »Nein. Ich will aber auch nicht in das Schloß.«
    »Merde! Was hast du dagegen?« Wächter hob die Arme und ließ die Hände klatschend auf seine Schenkel fallen.
    »Mir gefällt der Bau eben nicht. Hinzu kommt dieses komische Blitzen. Das ist auch nicht normal gewesen. Oder kann mir einer von euch eine Erklärung geben?«
    Das konnte niemand. Zurück wollten sie aber
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