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0526 - Der unheimliche Templer

0526 - Der unheimliche Templer

Titel: 0526 - Der unheimliche Templer
Autoren: Jason Dark
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annahm. Es war einfach furchtbar. Ich spürte den Druck, er schnürte mir die Kehle zu, und ich sah sein Grinsen.« In den nächsten Minuten erfuhr ich, was sich zugetragen hatte. Ich hörte sehr gespannt zu, über meinen Rücken rieselte eine Gänsehaut, und ich war mir sicher, daß es zwischen dem Schloß an der Loire und der Botschaft des Abbés einen Zusammenhang gab.
    Zuletzt stellte Bloch eine Frage. »Hast du alles verstanden, John?«
    »Natürlich.«
    »Ich weiß nicht, was van Akkeren vorhat. Es wird jedenfalls kein Zuckerschlecken werden.«
    »Nein, wir kommen nach Frankreich.«
    »Zu uns?«
    »Hör zu, Abbé.« Diesmal war ich an der Reihe und berichtete meinem Templer-Freund, was wir erlebt hatten. Bloch unterbrach mich mit keinem Wort. Er mußte ziemlich geschockt worden sein, denn mit einer derartigen Antwort hatte er nicht gerechnet. Ich hörte ihn atmen. »Geht es dir gut?« fragte ich.
    »Ja, schon. Ich bin nur überrascht worden. Die Spur scheint an die Loire zu führen und nicht zu uns nach Alet-les-Bains.«
    »Es sieht so aus.«
    »Sollen wir versuchen, einzugreifen?«
    Ich überlegte einen Moment. »Nein, Abbé, das nicht. Oder noch nicht. Vielleicht irren wir uns auch. Falls wir Hilfe nötig haben, werden wir uns mit euch in Verbindung setzen.«
    »Gut, ich bleibe jedenfalls durch den Würfel in einem gewissen Kontakt.«
    »Das wäre nicht schlecht. Noch eine Sache. Den Namen Ariol Le Duc hast du noch nie gehört?«
    »Doch!« rief Bloch. »Ich kenne ihn. Wenn du die alten Bücher durchstöberst wirst du auf ihn stoßen. Er gehörte zu denen, die Schande über unseren Orden gebracht haben. Er hat sich getrennt und wechselte auf die Baphometh-Seite.«
    »Weißt du, wie er starb?«
    »Keine Ahnung. Seine Spur versickerte im Sande. In den Büchern ist auch nur wenig über ihn geschrieben worden. Er schien mir eine Art von Mitläufer zu sein.«
    »Das stimmt ja wohl nicht.«
    »Mittlerweile habe ich auch meine Zweifel.«
    Wir gaben uns noch gute Ratschläge und unterbrachen dann die Verbindung. Suko schaltete das Band aus. »Es verdichtet sich«, sagte er.
    »Wie bitte?«
    »Ich meine die Spuren.« Er zählte die nächsten Worte an den Fingern ab. »Frankreich, die Templer, van Akkeren, Abbé Bloch – wie gehabt.«
    »Und doch wieder anders.«
    »Das kann sein.«
    »Wann willst du fliegen?«
    »So rasch wie möglich.« Ich schob den Stuhl zurück und stand auf. »Zuvor aber will ich Sir James informieren.«
    »Tu das, John. Ich kümmere mich um die Flugtickets.«
    ***
    Im Sommer und im Herbst herrschte Hochbetrieb. Da fielen Touristenscharen in das Tal der Loire ein und bereisten die Schlösser, in denen sie übernachteten und hervorragend speisen konnten. Eine Reise zur Loire galt noch immer als etwas Besonderes und zog Menschen aus aller Herren Länder an.
    Anders im Winter.
    Da lagen die zahlreichen Burgen und Schlösser wie verschlafene Relikte aus einer fernen Vergangenheit zwischen den Hügeln, durch die sich die Loire wie ein breites Band schlängelte. Nichts wies mehr auf eine große Hektik hin. Die grandiose Landschaft war eingeschlafen. Auf den Bergen lag meist noch Schnee. Die Hänge, falls sie nicht verschneit waren, sahen braun und tot aus. Sie lagen ebenfalls in einem tiefen Schlaf und würden erst im März allmählich erwachen.
    Der Winter dieses Jahres hatte bisher viel gebracht, außer Schnee.
    Regen, mal mit Schnee vermischt, ansonsten viel Wind und auch warme Luftströmungen.
    Wer jetzt noch eine Reise antrat, der zählte zu den Individualisten oder zu den Personen, die sich sehr für die Historie der Schlösser interessierten und denen das Wetter im Prinzip egal war. Sie wollten Wissen tanken, dafür nahmen sie auch kalte Tage in Kauf und eine Umgebung, die nicht gerade postkartenlike war.
    So auch die kleine Gruppe noch relativ junger Menschen, die einen VW-Bus gemietet und sich von St. Etienne aus auf die Reise gemacht hatten, die sie in Richtung Süden führte, wo die Loire sich in zahlreichen Kurven und Kehren ihren Weg durch die romantische Landschaft gebahnt hatte.
    Sie waren zu viert. Zwei junge Frauen und zwei Männer. Simone Dufour, Arlette Omere, Marcel Wächter und Frank Didier.
    Franzosen, die ihr Land liebten und auch mit der Geschichte vertraut werden wollten. Sie stammten aus verschiedenen Berufen.
    Verbunden waren sie durch das Hobby Vergangenheit.
    Die vergangene Nacht war bei ihnen in den nächsten Tag übergegangen. Sie waren auf einem Schloß gewesen, dessen
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