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0526 - Der unheimliche Templer

0526 - Der unheimliche Templer

Titel: 0526 - Der unheimliche Templer
Autoren: Jason Dark
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»Das klingt ja fast wie eine Warnung«, meinte Simone Dufour.
    »Es ist auch eine!« bestätigte Frank.
    Die drei schauten ihn an. »Woher willst du das wissen?«
    »Weil dieser Spruch hier einfach zu allem paßt, Marcel. Glaub mir das. Ich komme mir vor, als sollte ich in eine Falle gelockt werden. Hier braut oder hat sich etwas zusammengebraut.«
    »Ich finde es normal«, erklärte Arlette.
    »Bevor wir hier draußen weiter diskutieren, sollten wir erst einmal hineingehen und uns einen Eindruck verschaffen«, schlug Simone vor. »Einverstanden?«
    Die anderen nickten. Auch Frank machte mit. Er überließ jedoch Marcel Wächter an der Tür den Vortritt und hoffte dabei, daß sie verschlossen war. Seine Hoffnung erfüllte sich nicht. Marcel hatte die Klinke weit genug nach unten gedrückt, zog an der Tür, zerrte dabei noch etwas, weil sie klemmte. Dann bekam er sie trotzdem auf.
    »Wer sagt’s denn?« rief er. »Uns bleibt nichts verschlossen, Freunde. Wir sind die Besten.«
    »Geh mal weiter!« drängte Simone.
    »Langsam. Soll ich wirklich vorgehen?«
    »Ja, Mann!«
    Marcel öffnete die Tür so weit, daß er und seine Freunde bequem über die Schwelle schreiten konnten.
    Etwas wehte ihnen entgegen.
    Sie merkten es zur gleichen Zeit, blieben auch stehen und wunderten sich darüber.
    »Was ist das für ein Geruch?« wisperte Arlette.
    »Mief!« erwiderte Marcel.
    »Nein, das ist kein Mief.« Frank Didier drängte sich vor. »So… so riechen Tote …«
    Die anderen sagten nichts. Sie standen da, schwiegen sich an, wagten aber nicht, irgendein Wort zu sagen.
    Frank Didier sah dies als Bestätigung an und nickte heftig. »Ja, so riechen Tote.«
    »Sag nicht so etwas!« flüsterte Simone und schlang die Arme vor der Brust zusammen. »Woher willst du das überhaupt wissen?«
    »Weil ich mal als Aushilfsjob bei einem Leichenwäscher gearbeitet habe. Deshalb.«
    Marcel Wächter winkte ab. »Hört doch nicht auf ihn. Das ist ein alter, muffiger Schloßgeruch, mehr nicht. Klar?«
    »Ja.«
    Nur Frank schüttelte den Kopf. »Ich will kein Spielverderber sein, noch haben wir Zeit.«
    »Für was?« fragte Arlette.
    »Für einen geordneten Rückzug.«
    »Erst will ich das Schloß sehen«, erklärte Marcel.
    »Und ich auch«, stimmte Arlette zu.
    Simone wischte durch ihr blasses Gesicht. Sie gehörte zu den Menschen, die auch in der Sonne kaum Farbe bekamen. »Ich weiß nicht so recht. Und wenn Frank doch recht hat…?«
    »Womit?«
    »Die Sache mit dem Leichengeruch.«
    Barsch winkte Marcel Wächter ab. »Das ist doch Unsinn. Du kannst draußen bleiben, Simone. Niemand zwingt dich.«
    »Nein, ich gehe mit.«
    »Dann sei ruhig. Du auch, Frank.«
    »Ja, ja…«
    Sie überließen Marcel Wächter die Spitze. Er war ebenfalls verunsichert worden, das zeigte seine angespannte Haltung an.
    Dabei hatte er den Oberkörper vorgeschoben.
    Witternd wie ein Tier betrat er die große, düstere Halle, in der es so unangenehm roch.
    Das Schloß war im Prospekt als unbewohnt ausgewiesen worden, so allerdings sah es nicht aus. Schweres Mobiliar stand in der Halle, wie für die Ewigkeit gebaut. Ein großer runder Tisch, breite Konsolen an den Wänden, der Kamin war aus mächtigen Blöcken errichtet worden, die Decke lag hoch über ihnen, und gegenüber führte eine breite Treppe in die anderen Trakte.
    Marcel Wächter schaute nach rechts. Sein Blick glitt über den Tisch, und ihm fiel als erstem auf, daß dort etwas lag.
    Rasch lief er hin. Seine Schritte hallten auf dem Steinboden. Plötzlich blieb er so angewurzelt stehen, daß auch die anderen aufmerksam wurden.
    »Was ist denn?« fragte Arlette.
    »Kommt her!« flüsterte Marcel.
    Sie gingen zu ihm. Ängstlich, sogar zögernd. Wenig später sahen sie es auch.
    Auf dem runden Tisch lagen vier Fotos. Jedes zeigte eines der Mitglieder aus der Gruppe.
    Eines hatten sie gemeinsam.
    Sie alle waren auf den Fotos tot. Gekillt durch die Klinge eines Messers, das ein schaurig aussehendes, menschliches Monstrum in der rechten Hand hielt…
    ***
    Das Schweigen der vier Personen sagte mehr als tausend Worte. Es zeugte von ihrer Angst, ihrer Verblüfftheit und auch der äußeren Furcht, denn auf den Gesichtern lag eine zweite, körnige Haut.
    Arlette fand als erste die Sprache wieder. »Aber… aber das sind ja wir …«
    »Klar sind wir das!« sagte Marcel.
    »Und tot«, fügte Simone hinzu. »Auf den Fotos ist überall Blut. Das Messer… daran …«, sie suchte nach den richtigen Worten.
    »Daran klebt
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