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0525 - Das große Sterben

Titel: 0525 - Das große Sterben
Autoren: Unbekannt
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schälte sich aus dem Nebel.
    Es war der untersetzte Sogmonth, seit vier Wochen Mitglied des Rettungskomitees, ein verschlossener Mann, der nie lachte.
    Pontonac hatte ihn zu einem seiner Stellvertreter gemacht, denn Sogmonth war früher Major der Solaren Abwehr gewesen.
    Inzwischen hatte Pontonac diesen Entschluß bereut, denn Sogmonth kannte nur ein Ziel: den Homo-Superior zu vernichten.
    Obwohl er nie darüber sprach, mußte Sogmonth etwas Schreckliches erlebt haben. Etwas, worin der Homo-Superior verwickelt war.
    Sogmonth kam direkt auf Pontonac zu, er schien keinerlei Schwierigkeiten zu haben, sich trotz des Nebels zu orientieren.
    Eine Welle von Haß und Verbitterung schlug Pontonac entgegen, der in diesem Augenblick wünschte, keinen Para - Wachinstinkt zu besitzen.
    „Ich bin der letzte", sagte Sogmonth in seiner knappen Art. „Das Boot kann versiegelt werden."
    Pontonac blickte den anderen beunruhigt an.
    Dann zog er sein Vielzweckschaltgerät heraus und schaltete den Schutzschirm um das Boot ein. Die Bucht, die sie sich ausgesucht hatten, lag versteckt, aber es war nicht auszuschließen, daß sich eine Gruppe von Plünderern hierher verirren würde.
    Sogmonth war schon davongeeilt, sein ewig ruheloser Geist duldete offenbar nicht, daß er sich längere Zeit an einem Platz aufhielt. Wahrscheinlich war er zu den Robotern unterwegs, die er betreuen mußte.
    Pontonac machte sich Vorwürfe, daß er Sogmonth mit dieser Aufgabe betreut hatte und war entschlossen, das früher oder später rückgängig zu machen. Er witterte Unheil „Alles bereit!" klang eine Stimme durch den Nebel.
    Pontonac schloß unwillkürlich die Augen. Vor jedem Einsatz war er nervös. Er sehnte sich nach ihrem Hauptstützpunkt.im Indischen Ozean zurück.
    Neben ihm knirschte der Sand.
    Alpher Creek stand neben ihm. Der kleine, stets verbindlich wirkende Arzt machte sich an seinem Kombinationsgürtel zu schaffen.
    „Wie heißt die Stadt, Sir?" fragte er.
    „Ersparen Sie sich das Sir!" empfahl ihm Pontonac unwirsch.
    „Die Stadt heißt Gerona."
    „Fünfzig Meilen?"
    „Fünfzig Meilen!" bestätigte Pontonac. „Unseren Informationen nach haben einige Mitglieder des Homo-Superior in den Randgebieten der Stadt damit begonnen, Kartoffeln anbauen zu lassen. Alle Industrieanlagen der Stadt wurden demontiert. Die Menschen, deren sich der Homo-Superior bedient, werden angeblich wie Sklaven gehalten."
    Creek seufzte.
    „Haben Sie inzwischen Verbindung zu Imperium-Alpha aufgenommen?"
    „Nein", sagte Pontonac zögernd. „Ich sehe keinen Sinn in einer solchen Maßnahme. Danton und Deighton wiirden uns sofort zurückpfeifen, auch wenn sie uns gefühlsmäßig vielleicht recht geben."
    „Ich glaube nicht, daß wir auf die Dauer eine Chance haben", meinte der Mediziner. „Wir sind zu wenig Immune. Der Homo-Superior braucht uns nur zu ignorieren."
    Auch darüber hatte Pontonac schon nachgedacht. Bisher waren sie kaum auf Widerstand gestoßen. Bei Angriffen des Rettungskomitees zog sich der Homo-Superior fast immer zurück.
    So waren alle Angriffe mehr oder weniger Vorstöße ins Leere gewesen, die lediglich dazu gedient hatten, Übergriffe des Homo-Superior auf wichtige Industrieanlagen zu verhindern.
    In letzter Zeit waren Pontonacs Leute auch dazu übergegangen, Verbindungen zwischen dem Homo-Superior und verdummten Menschengruppen zu zerschlagen, denn es war offensichtlich, daß die Neuen Menschen ihre verdummten Artgenossen für verschiedene Zwecke auszunutzen versuchten Unbestritten versuchte der Homo-Superior Ruhe und Ordnung auf der Erde herzustellen.
    Doch um welchen Preis!
    Millionen von Menschen waren zum Tode verurteilt, wenn der Homo-Superior seine Pläne durchsetzen konnte. Die Milliarden von Menschen, die auf der Erde lebten, konnten sich nicht allein von Ackerbau und Viehzucht ernähren. Das waren Wunschvorstellungen des Homo-Superior.
    Pontonac riß sich gewaltsam von diesen Gedanken los.
    „Wir werden versuchen, in Gerona ein Hauptquartier für Süd - und Mitteleuropa zu errichten", verkündete er. „Von diesem Stützpunkt aus werden wir dann operieren."
    Alpher Creek, der genau wußte, wie wohl Pontonac sich im alten Flotten-Stützpunkt im Indischen Ozean fühlte, warf seinem Gesprächspartner einen skeptischen Blick zu.
    „Wie lange?"
    Pontonac hob die Schultern.
    „Was weiß ich! Bis die Verhältnisse in Europa geregelt sind."
    Für Creek war das eine vage Aussage.
    „Wenn wir erst in die großen Städte kommen, werden wir
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