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0525 - Das große Sterben

Titel: 0525 - Das große Sterben
Autoren: Unbekannt
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zusammen die sich im Hause aufhalten!" befahi er. „Die anderen werde ich über Funk benachrichtigen."
    „Über Funk?" wiederholte Kartisch maßlos erstaunt.
    „Besondere Probleme erfordern besondere Maßnahmen", erwiderte Holtogan Loga. „Das bedeutet nicht, daß wir unseren Prinzipien untreu werden „ Kartisch ging davon. Schon wenige Augenblicke später traf Mon Armig im Büro ein. Er gehörte zu den Fünfzig Ersten Sprechern.
    „Was ist los?" erkundigte er sich. „Dein Assistent machte einen ziemlich erregten Eindruck, wollte mir aber nicht sagen, worum es geht."
    Holtogan Loga starrte den anderen an.
    „Wie geht es dir?"
    „Was?" Armig war verwirrt. „Was soil diese Frage? Natürlich geht es mir gut."
    Holtogan Loga atmete unwillkürlich auf.
    Also nicht alle! dachte er erleichtert.
    Doch das Unbehagen kehrte schnell wieder zurück. Vielleicht traf es die anderen erst später.
    Armig merkte jetzt, daß mit dem Meister der Fünfzig Ersten Sprecher etwas nicht in Ordnung war.
    „Du siehst schlecht aus!" stellte er fest. „Du denkst zuviel nach."
    „Das ist es nicht! Ich bin krank!"
    „Krank?" Armig lächelte. „Das kann ich nicht glauben."
    Loga machte eine alles umfassende Bewegung.
    „Es betrifft mich nicht allein. Auch Kartisch, mein Assistent, zeigt diese Krankheitssymptome. Und zwei Männer in der Küche.
    Sicher sind es noch mehr, die davon betroffen sind. Es könnte sein, daß eine Epidemie droht."
    Nun verlor auch Mon Armig seine Beherrschung.
    „Das ist nicht wahr!"
    „Wir werden sehen!" Holtogan Loga blickte zur Tür, wo soeben zwei andere Sprecher erschienen: Tarvus und Mandragan.
    Tarvus sah normal aus, aber Mandragans Gesicht war schweißbedeckt und gerötet. Er atmete schnell.
    Loga senkte den Blick.
    „Wir müssen beratschlagen", erklärte er den anderen.
    „Etwas stimmt nicht mit uns."
    „Wir hatten für heute andere Pläne", versetzte Tarvus ungeduldig. Für ein Mitglied des Homo-Superior war er ungewöhnlich breitschultrig und muskulös. Er gehörte zu den Sprechern, die nichts dabei fanden, regelmäßig einen Gleiter zu benutzen.
    „Wir wollten die Gruppen für Australien zusammenstellen.
    Dort wurde bisher kaum etwas getan. Vor allem die noch völlig intakten Atomkraftwerke von Sydney müssen demontiert werden."
    „Ich fürchte, daß Australien warten muß", sagte Loga, während weitere Sprecher hereinkamen. „Armig wird die Besprechung leiten, während ich versuchen werde, mit allen Sprechern in Funkverbindung zu treten. Ich muß wissen, ob diese Erscheinungen auf unser Gebiet beschränkt geblieben oder überall aufgetreten sind."
    Er ging hinaus, ohne sich um die verständnislos blickenden Sprecher zu kümmern.
    Die große Funkanlage befand sich in der ersten Etage des Gebäudes. Früher, erinnerte sich Holtogan Loga, hatten sich in diesem Haus Angestellte der General Cosmic Company aufgehalten. Es lag in der Nähe von Puppet einer kleinen Stadt an der Westküste der ehemaligen USA. Für die Mitglieder des Homo-Superior war es ein ideales Quartier, weil es kaum technische Einrichtungen gab. Die Angestellten, die hier gearbeitet hatten, waren in erster Linie im Außendienst tätig gewesen und waren nur in unregelmäßigen Abständen in ihre Büros gekommen.
    Loga betrat den Funkraum.
    Vanieoh hing im Sessel und drehte kaum den Kopf. Loga räusperte sich.
    „Wie geht es Ihnen?"
    Vanieoh gehörte nicht zum Homo-Superior, er war ein Verdummter, der gerade noch soviel Intelligenz besaß, um einfache Arbeiten für den Homo-Superior zu verrichten.
    Er wartete vor der Funkanlage. Wenn Sendungen eintrafen, mußte Vanieoh einen der Ersten Fünfzig Sprecher benachrichtigen.
    „Wie geht es Ihnen?" fragte Holtogan Loga erneut.
    Der Verdummte gähnte und grinste. Dabei entblößte er ein paar schadhafte Zähne. Er trug einen Kordanzug, der mit Schnüren zusammengehalten wurde. Loga wunderte sich, daß ihm das ausgerechnet jetzt auffiel. Früher hatte er Vanieoh kaum beachtet.
    „Mir geht es gut", erklärte Vanieoh.
    „Ich muß die Funkanlage bedienen", erklärte Hoitogan Loga.
    „Räumen Sie den Platz vor den Kontrollen."
    Vanieoh erhob sich nicht sofort, sondern beugte sich nach vorn.
    Es sah so aus, als würde er aufmerksam die Schalttafeln ansehen.
    Holtogan Loga sagte ungeduldig: „Machen Sie Platz!"
    Dann sah er, wie der Verdummte einen Arm ausstreckte und mit den Händen über die Kontrollen strich. Seine Hände kamen über dem Hauptschalter zur Ruhe. Dann warf er
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