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0523 - Tod dem Vampir!

0523 - Tod dem Vampir!

Titel: 0523 - Tod dem Vampir!
Autoren: Werner Kurt Giesa
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und dich erst in den Abendstunden aus deinem Pfuhl erhebst. Für dich muß doch jetzt frühester Morgen sein, Professor!«
    »Komm zur Sache«, drängte Zamorra. »Hat es wieder Todesfälle gegeben, die von Ghouls verursacht wurden?« Damit spielte er auf den letzten Fall an, den sie vor ein paar Wochen gewissermaßen gemeinsam bearbeitet hatten. [3] »Nein, es ist viel schlimmer«, erwiderte Robin mit düsterer Grabesstimme.
    »Schlimmer als Ghouls?« wunderte Zamorra sich. »Und wie bist du überhaupt darauf gestoßen? Belästige mich gefälligst mit Einzelheiten, wenn du mich schon in meinem Mittagsschlaf störst!«
    »Ach, ich hätte heute fast einen an sich recht netten Menschen wegen Polizistenmordes verhaften müssen. Erfreulicherweise ist der Versuch gescheitert; der Kollege vom Einbruchdezernat hat sich nicht totgelacht, obgleich er knapp davor war.«
    »Willst du nicht zur Abwechslung mal Klartext reden, oder möchtest du der Sibylle von Cumae Konkurrenz machen?« fragte Zamorra etwas unwirsch. »Die hat sich ähnlich rätselhaft ausgedrückt wie du jetzt.«
    »Du redest, als hättest du die alte Sagengestalt persönlich gekannt.«
    »Du wirst vielleicht lachen - ich kenne sie tatsächlich«, sagte Zamorra. »Und sie war alles andere als eine Sagengestalt. Ich war dabei, als der Teufel ihre Seele holte und ihre riesige, kostbare Schriftensammlung verbrannte.«
    »Dir komischem Vogel glaube ich fast alles«, brummte Robin. »Der Kollege hat sich halbtot gelacht, weil jemand ihm erzählte, ein Vampir sei bei ihm eingebrochen, habe dabei die Scheibe seines Schlafzimmerfensters zertöppert und anschließend ihn und seine Freundin in den Hals gebissen.«
    »Und, ist was dran?«
    »Keine Ahnung. Ich bearbeite den Fall ja nicht, aber der Kollege hat diesem Typen kein Wort geglaubt und ihn ausgelacht. Nicht gerade das, was ein Polizist tun sollte, aber besagter Kollege ist eben ein Mensch, der absolut nicht an solche Dinge glaubt und sogar Vamirfilme im Kino verbieten lassen möchte, weil die Leute seiner bescheidenen Ansicht nach die Dinge, die sie da sehen, sogar glauben könnten. Als ich es hörte, dachte ich sofort an dich. Du hast doch immer mit diesen verrückten Dingen zu tun.«
    »Du nennst sie verrückt, nach allem, was wir mittlerweile zusammen erlebt haben? Trotz der Furie, der Dämonenratte, der Cyborgs und der Ghoul-Invasion?«
    »Na ja, normal kann man so etwas ja wohl beim besten Willen nicht nennen. Ich nenne auch Kriege verrückt, wenn dich das beruhigt. Kümmerst du dich um die Sache?«
    »Wenn du mir erzählst, an wen ich mich dabei wenden muß, vielleicht. Kein zufällig habe ich gerade mal Zeit, und noch rein zufälliger ist gerade ein Spezialist bei mir zu Gast. Also, bitte Namen und Adressen!«
    »Kommen per Fax«, sagte Robin. »Das verkürzt das Dienstgespräch. Der Kollege hat mich allerdings sehr merkwürdig angeschaut, als ich ihm die Angaben aus dem Kreuz geleiert habe. Ich glaube, er war nahe daran, die Jungs mit dem blauen Auto und den weißen Kitteln zu rufen.«
    »Na schön«, murmelte Zamorra. »Ob ich ›danke für den Tip‹ sage, entscheide ich später.«
    »Noch eins«, warnte Robin. »Bei der Sache mit den Ghouls konnte ich ja noch mitmischen. Aber dieser Fall gehört beim besten Willen nicht in meinen Zuständigkeitsbereich. Wenn es also Ärger geben sollte, kann ich dir diesmal nicht helfen.«
    »Aber du könntest bei Oberstaatsanwalt Gaudian ein gutes Wort für mich einlegen«, grinste Zamorra.
    »Der ist für Einbrüche und deren Folgen auch nicht zuständig. Gaudian bearbeitet nur Kapitalverbrechen. Paß also auf, was du machst.«
    »Sei unbesorgt«, erwiderte Zamorra. »Ich bin schon mit ganz anderen Dingen allein fertig geworden.«
    ***
    Allein an dieser Sache zu arbeiten, hatte er natürlich nicht vor. Er dachte un Gryf und dessen Jagd auf einen Vampir. Auch der Druide glaubte einen Zusammenhang zu sehen, als Zamorra ihn informierte. »Vielleicht ist dieser Blutsauger genau der Bursche, den ich suche. Ich werde den Gebissenen mal interviewen. Wo kann ich ihn finden?«
    Zamorra bat ihn in sein Arbeitszimmer. »Ich zeig’s dir auf der Landkarte, damit du eine ungefähre Vorstellung davon hast, wohin du springen mußt. Der Ort heißt Pusignan, ein kleines Kaff östlich von Lyon und in der Nähe des Flughafens.«
    »Ziemlich unwahrscheinlich, daß ein Vampir sich dort niederläßt«, überlegte Gryf. »Schon gar nicht mein Vampir. Der bevorzugt ruhige, abgelegene
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