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0523 - Tod dem Vampir!

0523 - Tod dem Vampir!

Titel: 0523 - Tod dem Vampir!
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Pärchen. Aber diesmal hatte er kein Risiko gesehen; sein Angriff war zu überraschend gekommen.
    Aber etwas stimmte mit ihm nicht. Er fühlte es, konnte aber nicht sagen, was es war, das ihm zu schaffen machte.
    Als Mensch hätte er vielleicht angenommen, erkrankt zu sein. Aber er war kein Mensch, also gab es für ihn auch keine Krankheiten.
    Was aber war es dann?
    Sehr viel früher als sonst ließ er sich in seinem Schlafsarg nieder und schloß den Deckel über sich. Er war zwar nicht mehr wie seine Vorfahren völlig in den Tag-Nacht-Rhythmus eingebunden und konnte es unter bestimmten Umständen schon eine Weile im Tageslicht aushalten. Aber jetzt, wo er sich unwohl fühlte, wollte er lieber kein Risiko eingehen. Wollte nicht bei offenem Deckel unvermittelt in Schlaf sinken und… möglicherweise vertrocknen. Denn es gab keinen dunklen Kellerraum in diesem leeren, verfallenen Haus, das zu seinem Domizil geworden war, und die Fenster ließen sich nicht absolut lichtsicher schließen.
    Er hoffte, daß sein gegenwärtiger schlechter Zustand nur vorübergehend war und der Schlaf Heilung brachte. Vielleicht hatte er einfach nur ein zu reichhaltiges »Mahl« gehalten…?
    ***
    Später, als etwas mehr Ernst eingekehrt war, fanden sich Zamorra und Gryf auf einem Kontrollgang wieder. Hin und wieder war es nötig, die magischen Zeichen zu inspizieren, die Château Montagne umgaben und dafür sorgten, daß eine unsichtbare Schutzglocke aus Weißer Magie das am Berghang über der Loire liegende Schloß vor dämonischen Angriffen schützte. Die Witterung sorgte dafür, daß die magieschaffenden Zeichen zuweilen verwischten, und dann mußten sie erneuert werden. Nachdem es in den ersten Jahren durch den Kraftschwund einige unangenehme Überraschungen gegeben hatte, wurden die Zeichen regelmäßig inspiziert und gegebenfalls erneuert. Seit sich Lady Patricia mit ihrem Kind im Château befand, war das Problem »Sicherheit« noch wichtiger geworden. Es bestand die Möglichkeit, daß schwarzblütige Unwesen versuchten, den kleinen Sir Rhett zu töten und damit die magische Erbfolge des Llewellyn-Clans auszulöschen, solange der Lord noch im Kleinkind-Stadium und damit hilflos war. Wenn er in einem Dutzend Jahren oder mehr die Pubertät durchlebte und die Llewellyn-Magie in ihm erwachte, würden sie es wesentlich schwerer haben, ihn auszuschalten - den Lord, der beim Tod seines alten Körpers in den Körper seines neugeborenen Sohnes zu gleiten pflegte, um im neuen Leben jedesmal ein Jahr älter zu werden als im vorhergehenden - und das seit Tausenden von Jahren. Genau betrachtet war der noch kein ganzes Jahr alte Sir Rhett kein anderer als Sir Bryont, der Zamorras guter Freund gewesen war, oder Laird Rhys, der vor gut achttausend Jahren seinen Clan regiert hatte, als Gryf einen Teil seiner Jugend in Schottland zubrachte - obgleich das allen Erkenntnissen irdischer Geschichtsschreibung widersprach. Auch hier würden die Menschheitsforscher eines Tages Überraschungen hinnehmen müssen, wenn sie erst einmal auf die entsprechenden Fakten stießen…
    Normalerweise übernahm der alte Diener Raffael Bois die Kontrollen. Aber diesmal zog es Zamorra selbst hinaus. Patricia, die den Lebensrhythmus der beiden »Nachteulen« Zamorra und Nicole nicht unbedingt nachvollziehen konnte und es auch nicht wollte, schlief vermutlich schon. Fenrir, der Wolf, war in der Nacht verschwunden, um zu jagen, und Zamorra und Gryf plauderten.
    »Du sagtest vorhin, daß du als Psychotherapeut für Fenrir agierst«, sagte Zamorra.
    »Nun gut, es klingt etwas übertrieben. Aber er braucht momentan Gesellschaft. Der Tod von Naomi Varese macht ihm doch erheblich zu schaffen. Er mochte sie wohl außerordentlich, der alte Strolch, und wäre ihr zuliebe fast seßhaft geworden. Du weißt ja, daß er früher immer mit Teri oder mir oder mit uns beiden durch die Welten gezogen ist, auf der Suche nach Abenteuern oder so.«
    »Oder so«, murmelte Zamorra. »Er hätte doch unsere Gesellschaft suchen können.«
    »Ihr seid zu nahe dran. Naomi Vareses Waldhaus ist doch nur eine oder zwei Wolfstrott-Stunden vom Château entfernt. Er mußte weit fort. Er will Abstand gewinnen. Es ist schon verblüffend, daß ich ihn überreden konnte, mit hierher zu kommen, obgleich er Naomis Tod noch längst nicht überwunden hat.« [1] Zamorra blieb im hohen Gras stehen. »Dann vermute ich mal, daß ihr nicht nur einfach so hier aufgekreuzt seid. Die Information über Saras und Teds Aktionen
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