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0522 - Der Zombie-Macher

0522 - Der Zombie-Macher

Titel: 0522 - Der Zombie-Macher
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Château geblieben. Mit einem Haar aus einer Perücke hätte der Voodoo-Zauber natürlich nicht funktioniert.
    Mel Duncan tauchte vor ihr auf. »Miss Duval, ich…«
    Sie stöhnte auf. Im gleichen Moment kam der Schmerz wieder. Sie krümmte sich zusammen und merkte, wie eine fremde Macht Gewalt über ihr Denken erlangen wollte. Aber der Fremde wurde von der Telepathiesperre aufgehalten, konnte sie nicht unter seine Kontrolle bringen, obgleich er über den Voodoo-Zauber bereits Macht über sie besaß.
    Sie wehrte ihn ab. »Gehen Sie«, zischte sie Duncan zu, dem sie die Schuld für ihr Dilemma gab. »Verschwinden Sie, oder ich bringe Sie um!« Natürlich eine leere Drohung, weil sie niemals zur Mörderin werden würde. Aber sie hoffte, daß er ihr die Drohung glaubte. Für ein paar Sekunden durchfuhr sie der Verdacht, daß er selbst der Houngan war, aber diesen Gedanken verwarf sie schnell wieder. Dafür war er im Hotel zu unselbständig aufgetreten.
    Hotel! Dorthin mußte sie zurück, so schnell wie möglich! Vielleicht waren Zamorra und Teri mittlerweile zurückgekehrt. Sie würden ihr helfen können - aber nur, wenn sie wußten, wo Nicole sich befand.
    Sie kam nicht dazu, zu flüchten.
    Mel Duncan schlug sie einfach nieder, was ihm dank ihrer schmerzerfüllten Hilflosigkeit kein Problem bereitete, warf sie sich über die Schulter und eilte mit ihr davon.
    ***
    »Was sollte das?« stieß Zamorra hervor und vergewisserte sich, daß er angekleidet in Shados Wohnung saß. »Was haben Sie mit mir angestellt?«
    Der Körper des Aborigine glänzte vor Schweiß. »Wie meinst du das, Zamorra?«
    »Ich befand mich nackt in einer Strandlandschaft«, sagte Zamorra scharf. »Was war das? Eine Halluzination? Immerhin fühlte ich mich ziemlich stofflich an.«
    Shado wischte sich über die Stirn. »Du bist in der Traumzeit dort hingegangen«, sagte er. »Du warst an dem entweihten Platz. Hast du etwas bemerkt, das dir helfen könnte, den Frevler zu finden und zu bestrafen?«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Aber du weißt jetzt, wo dieser Platz ist, nicht wahr?«
    Zamorra schüttelte erneut den Kopf.
    »Aber du bist doch dort gewesen!« wunderte der Aborigine sich. »Ich habe dich doch zu jenem Traumzeitplatz geträumt - den ich selbst niemals betreten darf.«
    Zamorra beugte sich vor. In diesem Moment beschloß er, beim von Shado eingeführten »Du« zu bleiben. »Soll das heißen, daß du mich dorthin teleportiert hast?«
    »Ja und nein«, sagte Shado zögernd. Schließlich gab er sich einen Ruck. »Es ist keine Teleportation. Ich habe einen Teil von dir dort hingeträumt. Dein eigentlicher Körper blieb hier. Was drüben materialisierte, war eine -Projektion? Vielleicht ist das der falsche Begriff.«
    »Sicher, denn ich fühlte mich wie gesagt ziemlich stofflich an.«
    »Und doch warst du hier. Am Ziel warst du eine Projektion. Eine verstofflichte Holografie, wenn man es so nennen darf. Gewissermaßen warst du an zwei Orten zugleich vorhanden. Dein Geist war dabei an jenem anderen Ort. Oder hast du etwas von dem mitbekommen, was sich zeitgleich hier abspielte?«
    »Nein.«
    »Das ist es. Der Körper kann an zwei Orten zugleich sein. Der Geist nicht -oder er verliert den größten Teil seines Ichs und ist kaum noch denk- und handlungsfähig.«
    Zamorra schluckte.
    Ein Erinnerungsbild: Der Trip in die Vergangenheit des Silbermondes zusammen mit Merlin. Merlin besaß plötzlich seine überragenden magischen Kräfte nicht mehr und wirkte regelrecht »verdummt«. Das stellte sich schließlich als ein Effekt seiner vorübergehend doppelten Existenz heraus. Denn während er mit Zamorra und seinen Gefährten auf dem Silbermond war, wo sie alle um die Rückkehrin die Gegenwart kämpften, hatte er natürlich in der Originalzeit auch auf der Erde existiert. Die Überschneidung hatte ihn einen Großteil seines geistigen Potentials gekostet. [3]
    Hier wurde dieses Phänomen also wiederum bestätigt.
    »Gibt es dafür eine Erklärung, die auch ein einfacher Weißbursche wie ich versteht?« fragte Zamorra.
    Shado verzog das Gesicht. »Wenn du wissen willst, wie es funktioniert, muß ich dich enttäuschen. Selbst wenn ich es dir erklären wollte, könnte ich es nicht. Ich will es einfach, hörst du? Ich will es, und es funktioniert. Ich träume dich an jenen Ort, ich träume dich an jeden beliebigen Ort, an den du willst, oder an dem ich dich haben will.«
    »Das ist eine verdammt gefährliche Fähigkeit«, entfuhr es Zamorra. »Du könntest
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